23.04.2005 18:30 Uhr

Nur 0:0 gegen Wolfsburg: Stuttgart zeigt Nerven

Stuttgart (dpa) - Der VfB Stuttgart hat im Kampf um einen Champions-League-Platz erneut einen herben Rückschlag erlitten. Die Schwaben kamen in der Fußball-Bundesliga vor 45 000 Zuschauern nicht über ein 0:0 gegen den VfL Wolfsburg hinaus.

Eine Woche nach der 1:2-Niederlage in Rostock zeigte die Mannschaft von Trainer Matthias Sammer Nerven und konnte ihre guten Chancen nicht nutzen. Bei den selbstbewusst auftretenden Wolfsburgern sah Routinier Stefan Schnoor die zehnte Gelbe Karte und ist nächste Woche gegen den Hamburger SC gesperrt. Das gleiche Missgeschick passierte VfB- Mittelfeldspieler Silvio Meißner.

Bei den personell geschwächten Wolfsburgern saß wenigstens der argentinische Stürmer Diego Klimowicz nach einer sechswöchigen Zwangspause (Nervenentzündung im Mittelfuß) wieder auf der Bank und kam sogar noch zu einem Kurzeinsatz. Der niederländische Abwehrchef Kevin Hofland kehrte nach überstandenem Magen-Darm-Virus wieder in die Mannschaft zurück. Der VfB musste nicht nur auf den Gelb-gesperrten Torjäger Kevin Kuranyi verzichten, sondern auch auf dessen vorgesehenen Stellvertreter Marco Streller (Magen-Darm-Probleme). Dafür lief im Angriff der Ungar Imre Szabics auf, der sich als einzige Spitze sehr schwer tat.

Nach zuletzt schwachen Leistungen musste Andreas Hinkel zunächst auf die Bank. Auf der rechten Abwehrseite spielte dafür Martin Stranzl, während links zum ersten Mal nach seiner langen Verletzungspause Hinkels Nationalmannschaftskollege Philipp Lahm auflief. Er bestritt sein 50. Bundesliga-Spiel, ist aber noch nicht wieder «der Alte» und musste nach einer guten Stunde Hinkel Platz machen.

Angetrieben von Alexander Hleb nahmen die Stuttgarter von Anfang an das Heft in die Hand. Neben ihm setzte vor allem Christian Tiffert die Akzente, doch viele Chancen sprangen dabei zunächst nicht heraus: Meißner vergab die beste in der 12. Minute, als er nach einem Eckball das Leder aus vier Metern über die Latte schoss und sein Unvermögen nicht fassen konnte. Die ansonsten konzentriert agierenden Wolfsburger wurden nach einem Patzer von Miroslav Karhan beinahe bestraft: Cacau scheiterte aus spitzem Winkel an Torwart Simon Jentzsch (28.). Die einzige Möglichkeit der Gäste im ersten Durchgang vergab der Ex-Stuttgarter Pablo Thiam, dessen Flachschuss am Pfosten vorbeirollte.

Während auf der Anzeigetafel im Daimler-Stadion die Zwischenstände der Partie Hertha BSC - Schalke aufleuchteten und die VfB-Fans die Gegentore des Tabellennachbarn feierten, schienen die Stuttgarter immer schwerere Beine zu bekommen. Urplötzlich kam aber Hekitik in die Partie, die bis dahin vor sich hinplätscherte. Als Szabics nach einem Meißner-Torschuss im Strafraum mit Keeper Jentzsch aneinander geriet und zu Fall kam, forderten die VfB-Profis vergeblich einen Elfmeter. Zwei gefährliche Kopfbälle von Stranzl und Cacau brachten die Wolfsburger noch in Bedrängnis, doch im Angriff fehlte den Stuttgartern einfach die Durchschlagskraft. Am Ende hatte sogar Wolfsburg durch Thomas Brdaric den Siegtreffer auf dem Fuß.

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