05.02.2005 18:30 Uhr

VfB enttäuscht erneut

Stuttgart (dpa) - Der VfB Stuttgart hat sich erst einmal aus dem Titelkampf der Fußball-Bundesliga verabschiedet und spürt im Kampf um einen Champions-League-Platz den heißen Atem der Verfolger.

Nur eine Woche nach dem 2:4 gegen den 1. FC Nürnberg enttäuschte der Tabellendritte erneut vor heimischem Publikum. «Ich habe es schon oft gesagt: Wir sind einfach nicht stabil genug», ärgerte sich Zvonimir Soldo über das 1:1 (1:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern. Dass Nationaltorhüter Timo Hildebrand nun doch dem VfB erhalten bleibt, war in diesem Moment weder dem Kapitän noch Trainer Matthias Sammer ein Trost.

Nach Wochen langem Hickhack hatte der 25-Jährige seine Unterschrift unter einen bis zum 30. Juni 2007 laufenden Vertrag gesetzt. «Das ist ein unheimlich wichtiges Signal für den Verein», kommentierte Sammer die Entscheidung. «Ich bin froh, dass dieses Theater beendet ist», sagte Soldo. Hildebrand selbst hat nun auch Planungssicherheit im Hinblick auf die WM 2006. Der Schlussmann verlas am Samstagabend eine Erklärung und entschuldigte sich bei den Fans, dass sich die Sache so lange hingezogen hat.

«Ich habe niemals daran gedacht, zu einem anderen Bundesligaclub zu wechseln», betonte der Schlussmann. «Die Vertragsverlängerung war für mich keine Frage des Geldes, sondern vor allem ein persönlicher Konflikt.» Er habe vor der Frage gestanden, schon jetzt zu einem europäischen Spitzenclub zu wechseln, habe aber auf sein «Herz» gehört. Sein Kontrakt enthalte keine Ausstiegsklausel. «In spätestens zwei Jahren will ich Deutscher Meister werden», kündigte Hildebrand an.

In dieser Saison wird dies voraussichtlich nicht mehr gelingen: Sechs Punkte Abstand auf Spitzenreiter Bayern München - und auch an Schalke 04 kommt der VfB partout nicht heran. «Selbst schuld», murmelte Soldo. Nach dem neunten Saisontor durch Kevin Kuranyi (14.) verloren die Lauterer vor 32 000 Zuschauern Abwehrspieler Lucien Mettomo (57.), der Alexander Hleb nur mit einer Notbremse stoppen konnte, durch Platzverweis. Nur vier Minuten später zirkelte Marco Engelhardt einen Freistoß zum Ausgleich am verdutzten Hildebrand vorbei. «Wenn man in Unterzahl ist, muss man das gnadenlos ausnutzen und nochmal explodieren», schimpfte Sammer mit seinen Spielern. Dies sei eine Frage der «Souveränität».

Ungemein an Selbstsicherheit gewonnen haben die Pfälzer: Nach sechs Spielen ohne Niederlage haben sie mit dem Abstiegskampf derzeit nichts mehr zu tun. «Wir wollen den Abstand nach unten konstant halten und endlich mal eine ruhige Saison haben», meinte Torschütze Engelhardt. «In der zweiten Halbzeit hat sie sensationell gekämpft und den Punkt hochverdient gewonnen», lobte Trainer Kurt Jara seine Mannschaft.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten