29.01.2005 18:30 Uhr

Freiburg schöpft Hoffnung nach 1:0 gegen Wolfsburg

Freiburg (dpa) - Der SC Freiburg schöpft nach seinem ersten Sieg seit drei Monaten wieder Hoffnung im Überlebenskampf der Fußball-Bundesliga. Vor allem Zlatan Bajramovic war nach seinem entscheidenden Treffer zum 1:0-Erfolg über den VfL Wolfsburg völlig aus dem Häuschen.

Erst stürmte der Bosnier über den halben Platz und ließ sich nur mit Mühe von seinen Mannschaftskollegen einfangen. Später nach dem Duschen berichtete er mit strahlenden Augen von seinem eindrucksvollen Comeback. «Von diesem Tor träume ich heute Nacht. Ich widme es meinem Sohn, der mir in meiner langen Verletzungszeit so viel positive Energie gegeben hat», sagte Bajramovic.

Volker Finke, der sonst immer die Leistung des Kollektivs heraushebt, sprang über seinen Schatten und strich die Leistung des Mannes des Tages heraus: «Zlatan hat wieder einmal gezeigt, dass er superwertvoll für uns ist. Er war der Profiteur unseres Spiels.» Der Freiburger Trainer wies darauf hin, wie sehr der torgefährliche Mittelfeldspieler den weiterhin stark abstiegsgefährdeten Breisgauern bislang gefehlt hatte. Wegen muskulärer Probleme musste Bajramovic in der Vorrunde fast komplett pausieren. «Vielleicht können jetzt manche nachvollziehen, warum wir es so bedauert haben, dass Zlatan in der Hinrunde kaum spielen konnte. Manchmal fehlt dir genau der entscheidende Spielertyp», sagte Finke nach dem ersten Sieg seit dem 24. Oktober 2004 (2:0 gegen den VfB Stuttgart) und dem Aufschließen zu Platz 16 in der Tabelle.

Im gleichen Atemzug wies der 56-Jährige aber auch auf eine Qualitätssteigerung im SC-Kader hin. Die Investitionen in der Winterpause haben sich anscheinend ausgezahlt. Dank einer deutlichen Steigerung der Defensivleistung haben die Freiburger, die in den letzten drei Partien nur einen Treffer kassierten, nun wieder Chancen auf den Klassenerhalt. Wie schon beim 0:0 in Rostock hatten Finke neben Bajramovic besonders die neuen Abwehrkräfte Andreas Ibertsberger und Otar Chisaneischwili «viel Freude» gemacht: «Im Moment sieht es auch dank unserer Neuzugänge hinten stabil aus. Wollen wir mal abwarten und hoffen, dass es in der Rückrunde so weiter geht.» Für ihn sei zudem wichtig, wie sein Team nach der verkorksten Vorrunde zuletzt aufgetreten sei. «Beim Jubel nach dem Tor hat man gesehen, wie die Jungs als Mannschaft motiviert sind. Das kann der Schlüssel sein bei unserem Versuch, eine Aufholjagd zu starten», sagte Finke.

Wolfsburg blieb ein weiteres Mal den Nachweis einer Spitzenmannschaft schuldig. Bis auf einen Lattentreffer von Nationalstürmer Thomas Brdaric (38.) und eine gute Chance von Martin Petrow (53.) erspielte sich der zuletzt UEFA-Cup-Kandidat keine ernsthaften Möglichkeiten. Trainer Erik Gerets sah das nicht ganz so: «Bei allem Respekt für den Gegner, aber wir hatten heute wieder eine große Chance zu gewinnen», sagte Gerets. Nur Kleinigkeiten hätten zum Sieg gefehlt. «Es war ein enges Spiel. Da bestimmen Details das Ergebnis, und die haben gegen uns entschieden.» Der Traum von der Meisterschaft sei nun «weit weg gerutscht».

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