22.01.2005 18:30 Uhr

BVB gewinnt in Wolfsburg 2:1

Wolfsburg (dpa) - Der finanziell schwer angeschlagene Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund ist mit einem 2:1 (0:0) beim VfL Wolfsburg wenigstens sportlich erfolgreich in das neue Jahr gestartet.

Neuzugang Ebi Smolarek (55.) und Jan Koller (60.) erzielten vor 29 621 Zuschauern die Tore für die Westfalen, die den Abstand zu den Abstiegsrängen mit dem dritten Auswärtssieg vergrößerten. «Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft gewonnen. Das ist schon ein großes Kompliment», lobte BVB-Trainer Bert van Marwijk den insbesondere in der zweiten Halbzeit kompakten Auftritt seines Teams.

Der mit großen Hoffnungen in die Rückrunde gestartete VfL hat den Kontakt zur Tabellenspitze nach der dritten Heimniederlage, die auch Facundo Quiroga mit dem Anschlusstreffer (82.) nicht verhindern konnte, hingegen vorerst verloren. «Wir hatten uns sehr viel vorgenommen, aber nichts davon umgesetzt. Das war eine sehr, sehr unangenehme Überraschung, wie wir hier als Mannschaft aufgetreten sind», kritisierte VfL-Trainer Erik Gerets.

Dabei schien zunächst alles in den erwarteten Bahnen zu laufen. Auch ohne ihren Nationalstürmer Thomas Brdaric, der wegen einer fiebrigen Erkältung kurzfristig ausgefallen war, setzten die Hausherren in der an Höhepunkten armen ersten Halbzeit die nachhaltigeren offensiven Akzente. Schon nach sieben Minuten entwischte Martin Petrow auf der linken Seite seinem Gegenspieler Christoph Metzelder. Die platzierte Eingabe des Bulgaren fand allerdings keinen Abnehmer.

Nur 180 Sekunden später versuchte es Petrow erneut, aber Sturmpartner Diego Klimowicz köpfte den Ball über die Latte. Auch in dieser Situation sah Metzelder, der nach zwei Jahren erstmals in der Dortmunder Startelf stand, nicht gut aus. «Nach der langen Pause tue ich mich momentan noch etwas schwer, ins Spiel zu finden», gestand der Nationalspieler ein. Konsequenzen hatte dies jedoch nicht, weil Wolfsburg trotz allen Bemühens im Abschluss die letzte Konsequenz fehlte und die BVB-Abwehr ansonsten recht geschlossen stand.

Die gute Defensiv-Leistung war bis zum Wechsel aber der einzige Pluspunkt aus Sicht der ersatzgeschwächten Gäste, die mit Tomas Rosicky (Muskelfaserriss) und Ewerthon (Sprunggelenkverletzung) zwei offensive Kräfte ersetzen mussten. Deren Vertreter waren zunächst nicht in der Lage, Koller Erfolg versprechend in Szene zu setzen, so dass VfL-Torhüter Simon Jentzsch bis zum Wechsel nicht ein einziges Mal ernsthaft eingreifen musste.

Der BVB-Trainer reagierte auf die ungenügenden Angriffsbemühungen seiner Elf und brachte nach dem Wechsel Leihgabe Smolarek. Das zahlte sich schon neun Minute später aus, als der agile Pole eine Eingabe von Florian Kringe zur Gäste-Führung einschob. «Das ist natürlich ein Traumdebüt», befand der BVB-Coach zufrieden.

Die «Wölfe» reagierten wütend. Andres D'Alessandro (57.) und Brdaric-Vertreter Marko Topic (58.) hatten postwendend den Ausgleich auf ihren Füßen, scheiterten aber. Wie man Tore schießt, machte ihnen nach genau einer Stunde Koller vor. Der Tscheche zog mit einem Pass von Lars Ricken los und schloss den Konter clever zu seinem siebten Saisontor und der Vorentscheidung ab. Der VfL steckte nicht auf, kam durch Quirogas platzierten 16-Meter-Schuss jedoch nur noch zu einem Gegentreffer.

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