20.05.2007 17:00 Uhr

Duisburg macht Aufstieg klar - Essen abgestiegen

Duisburg (dpa) - Der MSV Duisburg hat seine «Mission Wiederaufstieg» vollendet. «Wir sind wieder in der Fußball-Bundesliga, jetzt wollen wir auch drin bleiben», sagte MSV-Clubchef Walter Hellmich nach dem Herzschlagfinale der 2. Liga mit dem abschließenden 3:0 (0:0)-Sieg über Rot- Weiss Essen.

RWE verpasste damit den Klassenverbleib und verließ geschockt die MSV-Arena. Mihai Tararache (47. Minute/Foulelfmeter), Markus Daun (60.) und Ivica Grlic (69.) erzielten die Tore für den MSV, der den Aufstieg mit Bierduschen, Gesängen und Jubeltänzen feierte. «Das ist ein sehr emotionaler Moment. Das ist sensationell», sagte Trainer Rudi Bommer.

Für das Bundesliga-Gründungsmitglied aus dem Duisburger Stadtteil Meiderich ist es nach 1991, 1993, 1996 und 2005 der fünfte Aufstieg ins Fußball-Oberhaus, doch noch nie mussten die «Zebras» so lange zittern. «Zwischenzeitlich hatte ich Zweifel, dass wir es noch schaffen», sagte Stürmer Markus Kurth. Interne Querelen und mehrere vergebene «Matchbälle», das Ziel vorzeitig zu erreichen, hatten die Saison geprägt. Insbesondere die Absetzung von Keeper Georg Koch als Kapitän durch Hellmich vergiftete die Atmosphäre. «Danach war es richtig schwierig, sich zusammen zu reißen», meinte Kurth, der bereits seinen fünften Bundesliga-Aufstieg feierte.

Seit dem 14. Spieltag rangierte der MSV ununterbrochen auf einem Aufstiegsplatz, trotz einiger Negativserien in der Rückrunde ließen sich die Duisburger aber nicht von der Konkurrenz verdrängen. Insbesondere Trainer Bommer vermochte es, aus den guten Einzelspielern eine Mannschaft zu formen. «Wir haben trotz einiger Rückschläge die Nerven behalten und sind dafür belohnt worden», meinte Bommer, der als Spieler für Fortuna Düsseldorf, Bayer Uerdingen und Eintracht Frankfurt 417 Partien in der Bundesliga bestritt und nun erstmals als Trainer in die Eliteklasse einzieht. «Ich freue mich drauf, die Planungen haben bereits begonnen», sagte der 49 Jahre alte Coach.

35 Millionen Euro soll der Etat bei einem kalkulierten Schnitt von 24 500 Zuschauern für die nächste Saison betragen, die Lizenz wurde von der Deutschen Fußball-Liga bereits mit geringfügigen Auflagen erteilt. «Wir müssen uns finanziell unterordnen, haben aus den Fehlern der Vergangenheit aber gelernt», meinte Hellmich. Nach dem Aufstieg 2005 (Etat: 28 Millionen Euro) wurde der Kader nur in der Breite verstärkt und so stieg man sang- und klanglos wieder ab.

Um das zu verhindern, will der Vereinsboss sogar einen Manager einstellen. «Wir suchen einen, der unsere Philosophie vertritt und wägen genau ab. Einen Flop können wir uns nicht leisten», sagte Hellmich nachdem vor einem Jahr das Experiment mit Jürgen Kohler schief ging. Der Ex-Weltmeister wurde in Doppelfunktion als Trainer und Sportdirektor eingestellt, nach nur drei Monaten wegen Erfolglosigkeit aber wieder entlassen.

Mit Alexander Bugera (1. FC Kaiserslautern) und Marco Caligiuri (vom VfB Stuttgart ausgeliehen) verlassen zwei Spieler definitiv den Aufstiegskader. Der 36-jährige Carsten Wolters soll künftig im Reserveteam spielen, der auslaufende Vertrag von Ivica Grlic steht vor der Verlängerung. Für die Bundesliga plant Bommer mit bis zu sieben Zugängen.

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