12.02.2005 18:30 Uhr

Schaaf zaubert neuen Stürmer aus dem Hut

Bremen (dpa) - Aaron Hunt heißt der neue «Shooting-Star» bei Werder Bremen. Der 18-jährige Schüler spielte sich mit seinem ersten Bundesliga-Tor beim 2:0 (1:0) über Borussia Mönchengladbach auf Anhieb in die Herzen der Fans des deutschen Fußball-Meisters.

Hunt, den Trainer Thomas Schaaf nach den Ausfällen von Ivan Klasnic und Nelson Valdez ins kalte Wasser warf, sorgte zugleich dafür, dass die Bremer in der Erfolgsspur blieben und nun erster Verfolger des Spitzenduos Bayern München/Schalke 04 sind.

«Es war ein Supererlebnis. Beim Einlaufen und bei meinem Tor habe ich schon eine Gänsehaut bekommen. Doch sonst bin ich locker geblieben, zumal mir die Kollegen geholfen haben», erzählte Hunt, der bis zum Spiel gegen Gladbach erst sieben Bundesliga-Minuten absolviert hatte und Werder (29.) in Führung brachte. Der eingewechselte und ebenfalls zum ersten Mal erfolgreiche Ägypter Mohamed Zidan (88.) machte den Sieg vor 40 566 Zuschauern im Weserstadion perfekt. «Aaron hat sein gutes Spiel selbst belohnt. Er war bei mir immer ein Thema. Seine gute Leistung war für mich deshalb keine große Überraschung», lobte Schaaf den Schützen, der sonst in Werders Regionalliga-Mannschaft für die Tore zuständig ist.

Mit 14 Jahren spielte Aaron Hunt, der aus Goslar stammt, beim Rekordmeister FC Bayern München vor. Doch angetan schienen die Verantwortlichen vom Talent aus dem Norden nicht zu sein. Sie ließen ihn wieder ziehen. Werder schnappte nach den ersten Trainingseindrücken zu und gab Hunt zunächst einen Zweijahresvertrag, der inzwischen auf fünf Jahre verlängert wurde. Werders Sportdirektor Klaus Allofs hat bei seinem Jungstar noch eine Besonderheit entdeckt: «Aaron ist ein Linksfuß. Da kann doch nichts schief gehen.»

Auch sieben neue Spieler garantieren noch keinen dauerhaften Erfolg. Diese Erfahrung machte Gladbachs Trainer Dick Advocaat. Seine Mannschaft bot in Bremen eine insgesamt sehr schwache Leistung und besaß nie eine Siegchance. So müssen die Gladbacher weiter auf den ersten Erfolg an der Weser nach 18 Jahren warten. «Wir haben zwar immer gut mitgespielt, doch keine ernsthaften Möglichkeiten besessen. Ich muss zugeben, dass Werder verdient gewonnen hat», räumte der Niederländer ein. Die Mittelfeldachse mit Peer Kluge, Bernd Thijs, Thomas Broich und Jörg Böhme bekam die Partie nicht in den Griff, so dass die neunte Saison-Niederlage die logische Folge war.

Den Ton in der von heftigen Windböen beeinträchtigten Partie gaben die Bremer an. Sorgen könnte Werder allerdings bekommen, wenn John Micoud für die nächsten Begegnungen ausfallen würde. Der Franzose zog sich eine schmerzhafte Hüftprellung zu und stieg deshalb nach 52 Minuten aus dem Spiel aus. Der Sieg der Bremer hätte noch höher ausfallen können, doch zwei Minuten vor der Halbzeit versagte Schiedsrichter Helmut Fleischer (Hallstadt) dem Titelverteidiger einen Foulelfmeter, als Jeff Strasser den Bremer Nationalspieler Miroslav Klose im Strafraum zu Fall brachte.

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