Innsbruck hofft bei Angerschmid-Premiere auf Überraschung in Ried
Ried und Wacker Innsbruck eröffnen am Samstag (16.00 Uhr) die Bundesliga-Frühjahrsmeisterschaft. Die Oberösterreicher befinden sich als Fünfter im gesicherten Mittelfeld der Tabelle, während das Schlusslicht aus Tirol so schnell wie möglich die "Rote Laterne" abgeben will. Für Michael Angerschmid ist es die Premiere als Cheftrainer auf der Ried-Bank. Auf der anderen Seite geht Wacker-Coach Roland Kirchler mit positiven Erinnerungen ins Spiel.
Eigentlich hätte Angerschmid ja schon im Dezember gegen den WAC erstmals als "Chef" auf der Bank sitzen sollen. Die Partie musste allerdings abgesagt werden und sorgt dafür, dass die Innviertler gleich mit drei Spielen innerhalb einer Woche ins Frühjahr starten. Am Mittwoch geht es zu Hause gegen den WAC und am Samstag auswärts gegen Wiener Neustadt. Drei Begegnungen also gegen Abstiegskandidaten, nach denen bei positivem Verlauf eventuell der Anschluss an Sturm Graz hergestellt sein könnte.
"Wir wissen, dass es ein schwieriges Spiel wird. Letztendlich musst du Innsbruck zuhause aber schlagen, und so werden wir das Spiel auch anlegen", so Angerschmid, der damit rechnet, dass die Gäste seiner Mannschaft nicht viel Platz zum Spielen lassen werden. "Wenn wir aber das Feuer zeigen, dass wir in der Vorbereitung gehabt haben, schaut es gut aus", meint der Ried-Coach, der Neo-Stürmer Toni Vastić als "Joker" zur Verfügung hat.
Der Platz im Innviertel war am Freitag schon zu zwei Drittel vom Schnee befreit. "Der Rest wird am Samstag erledigt. Unten ist es weich, wenn das Wetter so bleibt wird ein reguläres Spiel möglich sein", sagte Angerschmid nach einer Platzvisite. Auch die Tiroler gingen fix davon aus, dass gespielt wird. Wirklich glücklich sind sie mit der Tatsache aber nicht.
"Man will es durchpeitschen, auch weil der Termindruck so extrem ist. Das Traurige ist, dass wir jetzt einen anderen Fußball zeigen müssen, als wir ihn in den vergangenen fünf Wochen trainiert haben", sagte Kirchler. Bei gefrorenem Platz könne man das Seitenspiel nicht richtig aufziehen. "Da muss man das Zentrum dichtmachen", war sich Kirchler bewusst.
Die Innsbrucker, die ohne die gesperrten Tomáš Abrahám und Dario Đaković auskommen müssen, wollen so schnell wie möglich das Tabellenende hinter sich lassen. "Für uns geht es einfach nur darum, zu punkten", betonte Kirchler, der gute Erinnerungen an das letzte direkte Duell hat. Am 20. Oktober 2012 hatte es für die Tiroler am Tivoli beim Trainereinstand von Kirchler einen knappen 1:0-Sieg gegeben.
Viel wird von Torhüter Szabolcs Sáfár abhängen, der seine Truppe mit tollen Paraden zum Klassenerhalt führen soll. "Es ist gut für uns, dass viele Teams verwickelt sind, viel hängt jetzt von einem guten Start ab", meint der 38-jährige Routinier.
Nicht nur die Tabellensituation, sondern auch die Statistik weist die Rieder als Favorit aus. Die Innviertler haben im eigenen Stadion schon seit acht Bundesliga-Partien nicht mehr gegen Wacker verloren, insgesamt gab es vor eigenem Publikum zuletzt drei Siege in Folge. Eine Sache spricht aber auch gegen die Angerschmid-Elf: Bei den Riedern haben sich Sieg und Niederlage seit der elften Runde immer abgewechselt, demnach wäre nach dem 3:0 bei der Admira nun wieder eine Niederlage an der Reihe.
apa