11.02.2012 19:00 Uhr

Vor dem Debüt: Vastić lässt sich nicht in die Karten schauen

Ivica Vastić steht am Samstag (Anpfiff 16:00) nicht nur vor seinem ersten Pflichtspiel auf der Austria-Betreuerbank, sondern auch vor seinem Trainerdebüt im Profigeschäft. Nervosität verspüre er keine, vielmehr eine positive Anspannung. Im Duell gegen Trainer-Routinier Paul Gludovatz setzt Vastić auch auf den Überraschungseffekt und verrät keine Details über Startelf oder Formation.


"Ich bin sehr froh, dass es endlich soweit ist und die Meisterschaft startet", freut sich Neo-Austria-Trainer Ivica Vastić nach der "langen und intensiven Vorbereitung" endlich auf den Wettkampf. Zum Frühjahrsauftakt geht es für die Veilchen gleich gegen jene zwei Teams, die an der Spitze stehen. Nach dem Spiel gegen den Herbstmeister und aktuellen Zweitplatzierten Ried, steht eine Woche später schon das prestigeträchtige 300. Wiener Derby gegen Winterkönig Rapid auf dem Programm.


Nervös ist Vastić nicht. Lediglich eine positive Anspannung sei vorhanden. Gespannt sind auch Fußballfans und Beobachter, denn der Alt-Internationale will sich keinerlei Details zu seiner ersten Aufstellung entlocken lassen. Nicht einmal etatmäßige Freistoß- und Elfmeterschützen will der 43-Jährige preisgeben. Vastić vergleicht die Situation mit einem Kartenspiel: "Da zeige ich auch nicht, ob ich zwei, drei Joker in der Hand habe – oder gar keine."


Kapitän Ortlechner bleibt an Bord


Fix ist lediglich, dass Florian Klein nicht mit von der Partie sein kann. Der Flügelspieler sitzt eine Rot-Sperre ab. Als gesetzt gilt hingegen der zum Kapitän beförderte Manuel Ortlechner. Austria-Sportvorstand Thomas Parits gab bei der Pressekonferenz am Freitag erfreut die Vertragsverlängerung (Zwei Jahre plus Option auf ein weiteres) mit dem Abwehrchef bekannt. Der zuletzt nicht ganz fitte Tomáš Jun konnte die letzten Trainingseinheiten normal bestreiten und wäre einsatzbereit.


Anders als unter seinem Vorgänger Karl Daxbacher setzt Ivica Vastić, geprägt von den erfolgreichen Europacup-Abenteuern mit Sturm Graz, auf eine Kasernierung vor dem Spiel. "Wir haben viele junge, unverheiratete Spieler oder welche mit kleinen Kindern. Da kann das schon ein Vorteil sein", hofft Vastić auf einen positiven Effekt.


Die Rieder erwartet Vastić als kompakte und eingespielte Mannschaft, zumal es bei ihnen keine Veränderungen gab und sie über die Winterpause hindurch am Feinschliff und an der Re-Intergration der wiedergenesenen Spieler arbeiten konnten. "Es wird ein Geduldspiel, aber ich glaube nicht, dass Ried nur zum Verteidigen kommt", meint Vastić.


Gludovatz: "Šimkovič der bessere Junuzović"


Sein Gegenüber Paul Gludovatz kann bis auf den rekonvaleszenten Hammerer auf alle Spieler zurückgreifen. Dennoch machte es sich der 65-Jährige wie gewohnt in der Rolle des Außenseiters bequem."Šimkovič ist für mich der bessere Junuzović. Dann haben sie mit Roman Kienast einen Topscorer der Liga. Und einen guten 6er, den ich nicht kenne. Die Austria ist stärker geworden – durch die drei Neuzugänge, durch den neuen Trainer, der noch ehrgeiziger an die Sache herangeht. Sie sind in diesem Match für mich deshalb klar der Favorit“, stapelt der Trainer der auswärtsstärksten Mannschaft der Liga vor dem Gastspiel in Wien-Favoriten tief. Die Statistik gibt Gludovatz recht, denn von den 29 Spielen bei der Austria konnte Ried nicht mehr als zwei gewinnen.


Gut möglich, dass Vastić' Geheimniskrämerei punkto Aufstellung die Innviertler an einer empfindlichen Stelle trifft. Taktifuchs Gludovatz kann seine Mannschaft nicht so präzise wie gewohnt auf den Gegner einstellen und hat nur wenige Anhaltspunkte. "In der Vorbereitung haben sie sechs Mal keinen Gegentreffer erhalten, das imponiert mir am meisten", meint der Burgenländer. Tatsächlich scheint Vastić die Schwächen in der Austria-Defensive innerhalb kurzer Zeit ausgebügelt zu haben.


Eine Überraschung bleibt Gludovatz aber definitiv erspart. Vastić kann sich im Notfall nicht selbst einwechseln. "Mein Spielerpass liegt in Waidhofen", erklärt der Austria-Trainer mit einem Schmunzeln.

Sebastian Kelterer

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