26.11.2011 21:30 Uhr

Salzburg hofft auf die Wende - Kapfenberg auf den Trainereffekt

Selten zuvor hat RB Salzburg so dringend ein Erfolgserlebnis benötigt. Sieben Spiele sind die Salzburger in der Fußball-Bundesliga bereits ohne Sieg. Sieben Zähler fehlen dem Team von Ricardo Moniz auch auf Tabellenführer Admira. Gegen Schlusslicht Kapfenberg, das erstmals ohne Ex-Trainer Werner Gregoritsch antritt, muss am Samstag (18.30 Uhr) unbedingt ein voller Erfolg her.


"Wir sind in einer sehr schwierigen Situation", gestand Moniz. "Es kann sich aber alles sehr schnell ändern. Wir warten nur auf ein Erfolgserlebnis." Drei der vier ausständigen Ligaspiele bis zur Winterpause tragen die Bullen zu Hause aus. In der eigenen Arena haben die Salzburger zwar noch nicht verloren, in sieben Partien aber fünfmal Remis gespielt. Moniz: "Ich bin sehr optimistisch, dass die negative Spirale jeden Moment gedreht wird."


Zuversichtlich machen den Niederländer unter anderem die Comebacks von Mittelfeldspieler David Mendes und Innenverteidiger Douglas nach langen Verletzungspausen. Während Douglas überhaupt sein erstes Pflichtspiel für Salzburg absolvieren könnte, soll Mendes dem zuletzt gegen Rapid (2:4) völlig verunsicherten Team neue Sicherheit geben. "Er hat einen großen Wert", sagte Moniz über seinen Landsmann, der nach sieben Monaten in die Startformation zurückkehrt.


Moniz muss lediglich auf die blessierten Verteidiger Franz Schiemer und Christian Schwegler (beide Muskelfaserriss) verzichten. Im Sturmzentrum könnte Stefan Maierhofer statt Roman Wallner beginnen. "Der Druck von außen ist groß. Aber ich bleibe ruhig und lasse mir nichts einreden", betonte Moniz. Auch nicht in der längsten sieglosen Serie der Red-Bull-Ära. Seit 18. September (3:0 gegen Wr. Neustadt) haben die Bullen in der Liga nicht mehr gewonnen.


Spieglein, Spieglein an der Wand... - Gustafsson fordert Selbstreflexion


Laut Kapitän Eddie Gustafsson sind vor allem die Spieler gefordert. "Jeder muss sich in den Spiegel schauen und hart an sich arbeiten", erklärte der Torhüter. "Wir brauchen dringend wieder Erfolgserlebnisse." Ein solches würde allerdings auch Kapfenberg gut tun. Das Schlusslicht ist seit sechs Runden sieglos, hat vier Punkte Rückstand auf den Vorletzten Mattersburg. Auswärts haben die Steirer in dieser Saison überhaupt erst einen einzigen Zähler geholt.


Nach dem Gregoritsch-Abschied rückt in Salzburg vorübergehend dessen bisheriger Co-Trainer Manfred Unger ins erste Glied. Ein neuer Chefcoach dürfte Anfang nächster Woche präsentiert werden. "Für mich geht es um den Verein, nicht um meine Person", betonte Unger. "Die vier Spiele bis Winter sind schon entscheidend. Der Abstand sollte nicht zu groß werden." Dreimal haben die Kapfenberger in 13 Spielen gegen die Bullen gewonnen, zweimal davon in Salzburg.


Unger kündigte ein selbstbewusstes Auftreten an, das auch auf Ballbesitz abzielt. "Wir können nicht 90 Minuten Beton anrühren", betonte der Interimstrainer. "Wir haben Qualität in der Mannschaft." Zahlreiche zuletzt verletzte Stützen wie die Verteidiger Dominique Taboga und Matej Mavric sowie Stefan Erkinger stehen wieder zur Verfügung. "Die Spieler stehen am meisten in der Verantwortung", meinte Unger. Für den bisherigen Saisonverlauf sei nicht sein Ex-Chef Gregoritsch verantwortlich.

apa

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