Die Spieler des FC Sion scheinen völlig unbeeindruckt vom juristischen Hickhack der Vereinsführung und bringen weiterhin eine Topleistung auf den Platz. Die Walliser, aber auch die Basler, wollen mit einem Sieg endlich dem FC Luzern die Leaderposition entreissen. Im Duell zwischen dem Cupsieger und dem Meister 2011 geht es also um nichts weniger als die Tabellenführung.

Der FC Sion ist auch in dieser Saison wieder auf dem Vormarsch. Die Walliser haben ihre letzten zwei Spiele gewonnen und zogen nur gegen den aktuellen Leader FC Luzern den Kürzeren. Vor allem im letzten Spiel gegen Servette Genève konnten die Walliser überzeugen und fertigten den Aufsteiger mit 0:2 ab. Die Spieler scheinen also ziemlich unbeeindruckt vom bunten Treiben ihres Präsidenten Christian Constantin. Die SFL sperrte letzte Woche (wahrscheinlich auf Druck der Fifa) die Sion-Spieler Feindouno, Gabri, Glarner, Ketkeophomphone, Mutsch und Gonçalves für fünf Spiele, weil diese im Juli an das Bezirksgericht in Martigny gelangt waren. Damals hatte die Sechs mittels superprovisorischer Verfügung die Spielerlaubnis erhalten. Kürzlich bekam Constatin zusätzlich die Unterstützung der weltweiten Vereinigung der Spielergewerkschaften FIFPro. Wir sind gespannt wie das CAS in Lausanne Ende November über diesen Fall entscheiden wird.

Der FC Basel ist auch in der Nach-Fink-Ära weiterhin sehr erfolgreich. Interimstrainer Heiko Vogel konnte den Cup gegen den FC Schötz gleich mit 5:1 gewinnen und am letzten Sonntag besiegten die Basler den FC Zürich knapp mit 1:0. Einzig in der Champions League musste die Basler eine empfindliche 0:2 Heimniederlage gegen den direkten Rivalen Benfica Lissabon hinnehmen. Trainer Heiko Vogel hat aber den nötigen Respekt vor dem heutigen Gegner aus der Super League nicht vergessen: „Man darf den FC Sion nie unterschätzen, das war auch schon in den vergangenen Saisons so. Die Walliser haben viel individuelle Klasse, sind defensiv sehr kompakt und gut organisiert.“

Wir können uns auf jeden Fall auf ein spannendes Spitzenspiel freuen. Beide Mannschaften sind in einer bestechenden Form und wollen unbedingt die Tabellenspitze übernehmen. Beide Mannschaften haben sich mit vielen Ablenkungen neben dem Platz zu arrangieren. Es wird sich also zeigen, wer den Alltagsstress hinter sich lassen und sich voll aufs Spiel konzentrieren kann. Fraglich ist, ob die sechs Sion-Spieler wirklich gesperrt bleiben, oder ob Constantin nicht in letzter Minute noch einen juristischen Trick aus dem Hut zaubert. Auf jeden Fall erwartet uns ein spannendes Spitzenspiel.

Das Spiel FC Sion gegen den FC Basel können Sie am Mittwoch ab 19.45 Uhr auf welfussball live mitverfolgen.

Fabian Hofstetter