23.10.2011 19:00 Uhr

299. Wiener Derby: Austria möchte sich von Rapid nicht in die Favoritenrolle drängen lassen

Vor dem 299. Wiener Derby spricht nicht nur der Heimvorteil für die Austria. Während Rapid im bisherigen Saisonverlauf noch nicht auf Touren kam, hinterließ die Austria zuletzt einen starken Eindruck und bestätigte die gute Form auch beim 2:2 in der Europa League in Alkmaar. Deshalb ist für Rapid-Trainer Peter Schöttel die Rollenverteilung klar: "Die Austria ist sicher Favorit."


"Das soll aber nicht heißen, dass es leicht für sie wird", betonte der Rapid-Trainer vor dem Duell am Sonntag (16.00 Uhr) in der Generali Arena. Den Europacup-Einsatz am Donnerstag wertet Schöttel nicht als Nachteil für den Gegner. "Das ist egal. Die Austria wird nach dieser guten Leistung sicher nicht erschöpft auftreten, weil sich im Fußball viel im Kopf abspielt. Außerdem ist sie diesen Rhythmus seit Sommer gewohnt und hat ihn bisher gut bewältigt."


Für den Rapid-Trainer sind die Violetten "die im Moment spielstärkste Mannschaft der Liga. Außerdem haben sie überragende Einzelspieler, die oft den Unterschied ausmachen. So wie zum Beispiel Barazite in den letzten Wochen gespielt hat, ist das schon beeindruckend", erklärte Schöttel.


Rapid-Mannschaft muss sich noch finden


Allzu stark wollte Rapids Derby-Rekordspieler den Gegner jedoch auch nicht reden. "Für uns spricht, dass wir nicht so schlecht sind, wie wir in den letzten Wochen dargestellt wurden. Wir haben eine gute Mannschaft, aber noch nicht die richtige Mischung gefunden, auch weil wir viele Verletzte haben und hatten." Ein weiterer Grund für die mangelnden Erfolge sei die fehlende Hierarchie, die sich unter anderem durch die Ausgeglichenheit im Kader ergebe. "Es sind alle ungefähr gleich stark, es gibt keinen Ausreißer nach oben", analysierte der Wiener.


Diese Probleme sind laut Schöttel jedoch kein Grund zur Schwarzmalerei. "Diese Weltuntergangsstimmung überrascht mich. Wir sind immer noch Vierter." Im Falle des dritten Derby-Sieges in Folge am Verteilerkreis würde sich die Stimmung rund um den Rekordmeister schlagartig verbessern. "Es wäre schön, wenn wir gewinnen könnten, weil sich die Situation in letzter Zeit doch in Richtung Austria entwickelt hat", sagte der Ex-Teamspieler.


Daxbacher: "Gehe Schöttel nicht auf den Leim"


Das grün-weiße Lob sprach sich bis an den Verteilerkreis herum. "Von der Favoritenrolle will ich nichts wissen. Rapid hat auch eine gute Hierarchie in der Mannschaft, gute Qualität und mit Steffen Hofmann einen Leader. Es ist kein Nachteil, ihn zu haben. Ich gehe Peter Schöttel nicht auf den Leim", sagte Karl Daxbacher nach der langen Europacup-Nacht in Alkmaar. Freitagmittag tummelten sich seine Schützlinge schon wieder auf dem Trainingsplatz.


Davor hatte der Austria-Trainer seiner Truppe zur Leistung in den Niederlanden nochmals gratuliert. "Besonders gut gefallen hat mir, dass wir nicht nur gekämpft haben, sondern wie wir aufgetreten sind", lobte der 58-Jährige. Freilich war nicht alles Gold, was in Alkmaar glänzte. Der Trainer fand auch Kritikpunkte. "Wir hätten bei einigen Kontern abdrehen, den Ball in den eigenen Reihen halten sollen", meinte er und führte dies auf einen gewissen Routine- und Klasse-Mangel zurück.


Dass bei Rapid am Donnerstag Regeneration auf dem Programm stand, wertete Daxbacher nicht unbedingt als Vorteil. "Vielleicht hat der Gegner sich zu viel ausgerastet, ist nicht so in Schuss. Wir sind sicher in Schuss", sagte der Niederösterreicher mit selbstbewusstem Unterton. Sportdirektor Thomas Parits sprach von einem "nicht einfachen" Spiel und meinte: "Wenn man davon ausgeht, dass Tabellenführer Admira daheim gegen Wacker Innsbruck gewinnt, müssen wir drei Punkte holen, um oben dran zu blieben".

apa

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