Barisić-Einstand kommt Wacker ungelegen
Zoran Barisić ist am Samstag bei seinem Debüt als Cheftrainer in der Fußball-Bundesliga zu Gast bei Freunden. Der neue Rapid-Interimscoach absolviert seine Feuertaufe ausgerechnet gegen den FC Wacker am Innsbrucker Tivoli, wo er als Spieler dreimal (2000, 2001, 2002) Meister wurde. "Ich spüre schon mehr als ein Kribbeln", sagte der 40-Jährige.
Gastgeschenke dürfen sich die Tiroler allerdings nicht erwarten, dafür steht für Rapid zu viel auf dem Spiel. Die fünftplatzierten Hütteldorfer, nur aufgrund des besseren Torverhältnisses vor Wacker, benötigen unbedingt Punktezuwachs, um nicht die oberen Tabellenregionen und damit die Europacup-Teilnahme aus den Augen zu verlieren. "Wir wollen dieses Ziel unbedingt erreichen, wissen aber auch, dass es schwer wird. Wacker hat eine sehr kompakte Mannschaft, die gut umschaltet und auch gute Einzelspieler hat", betonte Barisić.
Selbst mit einem Erfolg in Innsbruck wären grün-weiße Meisterträume angesichts eines Rückstandes von acht Punkten auf Spitzenreiter Austria wohl unrealistisch. "Jetzt vom Titel zu sprechen, wäre vermessen. Wir müssen einfach von Spiel zu Spiel schauen", betonte Barisić. Der Interimscoach verriet, im Gegensatz zu seinem Vorgänger stärker auf Videoanalyse zu setzen und seine Kicker intensiver auf den Gegner vorzubereiten. "Aber es wird nicht so sein, dass ich den Kopf der Spieler vollpumpe", versprach Barisić.
Dies trifft laut Barisić aber auch auf die Innsbrucker zu. "Selbst wenn sie öffentlich nicht darüber sprechen: Intern haben sie sich sicher den Europacup-Startplatz als Ziel gesetzt", vermutete der Rapid-Betreuer. Dieser Ansicht widersprach Wacker-Kollege Walter Kogler. "An den Europacup denken wir nicht. Wir wollen einfach noch den einen oder anderen überholen."
Ginge es nach dem früheren Mannschaftskollegen von Barisić in Tirol, dann hätte sich Rapid mit dem Trainerwechsel noch etwas Zeit lassen können. "Wäre das nicht passiert, wäre Rapid verunsichert und leichter ausrechenbar gewesen", erklärte Kogler. Der Kärntner darf sich jedoch mit einem Blick auf die jüngste Statistik trösten. Seine Mannschaft holte in dieser Saison in drei Partien gegen die Wiener fünf Punkte, im bisher einzigen Heimspiel gab es einen 4:0-Triumph.
apa