04.09.2013 14:13 Uhr

Kollers neue Eishockey-Taktik

Marcel Koller bedient sich vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland alter Eishockey-Tricks
Marcel Koller bedient sich vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland alter Eishockey-Tricks

Die Schweizer sind Vize-Weltmeister im Eishockey und können mit Pucks, Bodychecks sowie Eislaufschuhen weit besser umgehen, als die Österreicher. So liegt es nahe, dass sich ÖFB-Teamchef Marcel Koller vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland am Freitag (ab 20.45 Uhr im weltfussball-Liveticker) auch Ideen von der Wintersportart holt.

Eishockey ist eine der härtesten Sportarten der Welt. Soviel ist bekannt. Nicht gänzlich unbekannt ist auch, dass Verletzungen der Cracks der Öffentlichkeit nicht detailliert mitgeteilt werden. Das hat den Sinn, dass sich gegnerische Spieler nicht absichtlich an den lädierten Körperteilen vergehen können. Marcel Koller hat sich diese Taktik nun abgeschaut.

"Wir haben zwei bis drei Angeschlagene." Um wen es sich handelt, wollte er nicht verraten. Einzig bei Zlatko Junuzović sind kleinere Blessuren bekannt. "Sicherheitshalber haben wir deswegen Marcel Sabitzer nachnominiert", verlautbarte Koller bei der letzten Pressekonferenz vor der Abreise nach München. Der Rapidler fehlt somit dem U21-Team gegen Spanien und Bosnien-Herzegowina.

Rätselraten um die ÖFB-Sturmspitze

Sabitzer ist in der Offensive vielseitig einsetzbar – und darauf legt Koller großen Wert: "Was ist eine Spitze? Was ist ein Mittelfeldspieler? Die Spanier haben das Spiel ohne Stürmer kreiert, die Deutschen haben es in Kasachstan praktiziert. Heute ist alles so ineinander verkeilt." Klar deklariert hat sich der Nationaltrainer jedenfalls in Sachen Marko Arnautović: "Ich sehe ihn nicht an vorderster Front. Es zählt nicht zu seinen Stärken, mit dem Rücken zum Tor zu stehen."

Mit dieser Eigenschaft kann mit Sicherheit Marc Janko überzeugen. Laut Eigenaussagen hat der Trabzonspor-Legionär aber nicht die körperliche Fitness wie vor dem Schweden-Spiel. "Er hat keine Probleme mit der Verletzung. Wir hatten aber erst eine Trainingseinheit, da kann ich noch nicht viel über ihn sagen. Von seinen Bewegungen her ist es ok, er ist nicht blockiert. Wir müssen es uns von der Taktik her überlegen, ob wir ihn bringen oder nicht", so Koller.

Kavlak ist wieder zurück und will mutig sein

Seinen Aufstellungspoker zieht der Teamchef durch. Im Zentrum ist jedenfalls Veli Kavlak wieder eine Option. Gegen Schweden fehlte er wegen einer Sperre, gegen Griechenland musste er wegen einer Infektion im Fuß passen.

"Es war eine lange Pause. Ich habe die Kollegen lange nicht gesehen. Jetzt hoffe ich natürlich, dass wir gemeinsam erfolgreich sein werden. Gegen Deutschland muss man immer ein bisschen mehr machen. Es hängt viel davon ab, wie wir im Ballbesitz reagieren werden. Wir müssen mutig sein und auch den Gegner laufen lassen", meinte der Beşiktaş-Legionär.

Dragović erwartet Deutsche wie Furien

Aleksandar Dragović glaubt, die Taktik der Deutschen schon zu kennen: "Sie werden die ersten zehn Minuten wie Furien agieren und das Kommando übernehmen wollen." Diese Phase gilt es zu überstehen. "Je länger die Anzeigetafel ein 0:0 anzeigt, desto mehr Selbstvertrauen werden wir bekommen. Je länger hinten die Null steht, desto besser wird es für uns laufen", stimmte Kavlak zu.

Das nahm sich Dragović mit dem FC Basel auch vor eineinhalb Jahren bei seinem letzten Auftritt in der Münchner Allianz-Arena vor. Letztendlich gingen sie aber dann gegen den FC Bayern regelrecht unter. "Es ist auch eine Erfahrung mit 0:7 zu verlieren. Das hat nicht jeder erlebt", meinte der Innenverteidiger. Diese Erfahrung soll nach Möglichkeit aber eine einmalige bleiben.

>> Arnautović: Wir alle haben eine Rechnung offen

Johannes Sturm

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