24.08.2013 17:26 Uhr

Schalker Krise verschärft sich

Rot für Schalkes Benedikt Höwedes
Rot für Schalkes Benedikt Höwedes

Schalkes Trainer Jens Keller muss sich nach einem schwachen Auftritt seiner Mannschaft bei Hannover 96 auf unruhige Tage einstellen. Die Königsblauen ließen sich beim 1:2 (0:2) in der ersten Hälfte vorführen und enttäuschten drei Tage nach dem 1:1 gegen PAOK Saloniki in der Qualifikation zur Champions League erneut. Kapitän Benedikt Höwedes mit "Rot" (14./Notbremse) und Christian Fuchs mit "Gelb-Rot" (85./wiederholtes Foulspiel) flogen in einer ruppigen Partie zudem vom Platz. Bei den Gastgebern musste Szabolcs Huszti vorzeitig in die Kabine (74.).

Nach drei Spieltagen der Fußball-Bundesliga haben die ambitionierten Schalker nur einen mageren Zähler auf dem Konto. Die 96er bescherten Mirko Slomka dagegen bei seinem 200. Spiel als Bundesliga-Trainer die Punkte vier bis sechs und sind damit voll auf Kurs.

Höwedes mit Notbremse

Innenverteidiger Höwedes sah vor 49.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena in Hannover nach einer Notbremse an Mame Diouf bereits in der Anfangsphase die Rote Karte. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte 96-Offensivspieler Huszti sicher (15.). Hannover ließ im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs etliche Hochkaräter aus, kam aber in der 42. Minute zum 2:0 durch Diouf. Schalkes Angreifer Adam Szalai verkürzte nach dem Wechsel (55.) und brachte Schalke zurück ins Spiel. Zum Ausgleich reichte es nicht, obwohl Huszti wegen rohen Spiels in der 74. wie Höwedes Rot sah.

"Wir müssen auf dem Rasen das bringen, was in uns steckt", hatte Keller vor dem Duell mit den Niedersachsen von seiner Mannschaft gefordert. Doch was er dann zu sehen bekam, muss den 42-Jährigen regelrecht erschreckt haben. Schalke war in der Offensive zunächst völlig harmlos und erlaubte sich in der Abwehr zahlreiche eklatante Schnitzer. Zur Pause hatten seine Spieler 31 Prozent Ballbesitz vorzuweisen und eine Zweikampfquote von 42 Prozent.

Unsichere Schalker vor der Pause

Von Anfang an hatten die "Roten" das Geschehen im Griff und wurden in Person von Leon Andreasen direkt torgefährlich. Der erste Fernschuss des Dänen verfehlte das Tor der Gelsenkirchener noch knapp (5.), beim zweiten Versuch aus etwa 22 Metern war Hildebrand erstmals gefordert (9.). Nach dem berechtigten Platzverweis war das Team von Keller, bei dem Bundesliga-Startelf-Debütant Leon Goretzka bereits in der 37. Minute wieder gegen Innenverteidiger Felipe Santana ausgewechselt wurde, völlig konsterniert. Die Elf des Ex-Schalke-Trainers Slomka hatte dagegen große Chancen, die Führung auszubauen. Doch Diouf verpasste zunächst noch eine flache Hereingabe von Lars Stindl um Zentimeter.

Schalke, das in der Vorwoche ein herbes 0:4 beim VfL Wolfsburg kassiert hatte, war um eine Antwort bemüht, erlaubte sich in der Vorwärtsbewegung aber immer wieder haarsträubende Fehler. Hätten Artur Sobiech (32.) und Diouf (34., 35.) ihre Chancen konsequenter genutzt, wäre SO4 mit einem größeren Rückstand in die Halbzeitpause gegangen.

Schalker Kampf bleibt unbelohnt

"Wir wollen euch kämpfen sehen", forderten die königsblauen Fans mit dem Wechsel, doch lediglich Hildebrand setzte die Aufforderung direkt um und klärte in höchster Not gegen Sobiech (50.). Doch plötzlich verkürzte Szalai und verschaffte den Gästen neuen Mut. Nun agierte der Gastgeber fahrig in der Defensive und ermöglichte Schalke die Riesenchance zum Ausgleich. Christian Clemens lief frei auf 96-Keeper Ron-Robert Zieler zu und bediente Szalai mustergültig. Doch der Ungar schoss völlig freistehend am Tor vorbei (65.).

Bei den Schalkern, die am kommenden Dienstag im Rückspiel der Champions-League-Qulifikation ran müssen, überzeugte vor allem Hildebrand. Hannover hatte in Diouf und Hiroki Sakai gute Akteure.

Treffen zwischen Heldt und Babbel

Unterdessen brodelt die Gerüchteküche um einen vorzeitigen Abgang Jens Kellers weiter. Nach Informationen des SID gab es in Düsseldorf ein Treffen zwischen Schalkes Manager Horst Heldt und Markus Babbel. Die Spekulationen dürften ob der heutigen Niederlage nicht abreißen.

sid

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