Der GAK und der "letzte Zentimeter"

Seit Samstag schaut es sehr gut aus, dass der Aufsteiger auch heuer nicht gleich wieder aus der Fußball-Bundesliga absteigen wird. Der GAK erarbeitete sich mit einem 1:0-Sieg gegen Qualifikationsgruppe-Sieger LASK vor der letzten Runde am kommenden Freitag einen Drei-Punkte-Polster auf Schlusslicht Austria Klagenfurt. "Ich bin zuversichtlich, dass wir den nötigen Schritt noch machen. Wir werden den letzten Zentimeter gehen", sagte GAK-Trainer Ferdinand Feldhofer.
Schon ein Punkt bei WSG Tirol reicht fix. "Wir dürfen nicht glauben, dass wir durch sind, nur weil wir gewonnen haben. Wir müssen in Tirol noch punkten", meinte Stürmer Daniel Maderner. Marco Perchtold rechnet fix mit dem Gelingen dieses Unterfangens. "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir mit einer guten Energie hinfahren und das Nötige holen", sagte der Kapitän, der am Samstag zum letzten Mal in der Merkur Arena auflief und nach Schlusspfiff verabschiedet wurde.
Abstiegskampf "Belastung für uns alle"
Auch eine Niederlage in Innsbruck hätte übrigens keine Auswirkung, sollte einer aus dem Duo Klagenfurt (gegen Hartberg) und dem einen Punkt davor liegenden Altach (beim LASK) nicht gewinnen. Ganz durchatmen können die Grazer daher noch nicht. "Unehrliche Antwort: Mir geht es super. Ehrliche Antwort: Es ist schon eine Belastung für uns alle", antwortete Feldhofer auf eine Journalistenfrage zu seiner Gefühlslage im Abstiegskampf.
Wichtig sei es, als Trainer ruhig zu bleiben und voranzugehen. "Wir haben beim GAK Schritte gefunden, die alle mitgehen", meinte der Ex-Verteidiger. Das wirkt sich auch punktetechnisch positiv aus. Nach zuvor drei Remis folgte mit dem Heimsieg die vierte ungeschlagene Partie in Folge und das zum besten Zeitpunkt. "Teamgeist, Zusammenhalt, unbändiger Wille, das zeichnet uns aus", betonte der Steirer. Tio Cipot war vor 8.154 Zuschauern in der Merkur Arena der große Matchwinner. "Wir haben es irgendwie geschafft, die drei Punkte zu machen", sagte Feldhofer. Genau das hatte er vor der Partie gefordert.
Rote Karte "kein Nachteil"
Die frühe Rote Karte für Andres Andrade (14.) wegen Torraubs spielte den Hausherren in die Karten. "Die Rote Karte war kein Nachteil für uns und endlich haben wir einmal den Lucky Punch verwertet", sagte Dominik Frieser nach einem "ganz wichtigen" Sieg. Feldhofer war froh, diesen gegen einen "bärenstarken" LASK eingefahren zu haben. Ein Team, das zuvor in der Qualigruppe nach sieben Siegen und einem Remis bei 19:2 Toren gehalten hatte.
LASK-Trainer Maximilian Ritscher konnte die Niederlage aufgrund der Umstände gut verkraften. Trotz langer Unterzahl habe man nach der Pause "genug Chancen" zur Führung vorgefunden. So setzte etwa Robert Zulj einen Freistoß an die Latte. "Das Tor ist uns aber nicht geglückt, weil uns die letzte Konsequenz gefehlt hat", analysierte der Interimsnachfolger von Markus Schopp. Zulj selbst sprach von einem "guten Spiel". Man könne sich nichts vorwerfen. Am Freitag wartet nun das Heimspiel gegen Altach, als Vorbereitung auf das Halbfinale des Europacup-Liga-Play-offs gegen Hartberg in Linz am Montag.
Play-off "im Hinterkopf"
"Natürlich haben wir das Play-off-Spiel im Hinterkopf, wir wollen aber vorher noch das Spiel gegen Altach gewinnen", gab Zulj die Marschroute vor. Das unterstrich auch Ritscher: "Ein Sieg ist die bestmögliche Ausgangssituation für das Play-off." Während die Linzer schon länger als Erster festgestanden waren, buchten die Hartberger erst am Samstag mit einem 3:2-Heimsieg über WSG Tirol das Ticket für die Saisonfortsetzung. Laut Präsidentin Brigitte Annerl wurde eine "Saison, die von Höhen und Tiefen geprägt war", zu einem guten, vorläufigen Ende gebracht.
Trainer Manfred Schmid durfte sich nach der "mit schlechtesten Hälfte, seit ich hier bin" für sein Gespür feiern lassen. Die zur Pause eingewechselten Jed Drew und Muharem Huskovic zeichneten für alle drei Treffer - einmal erzwang Drew das Eigentor Valentino Müllers - verantwortlich. "In der zweiten Hälfte habe ich mehr oder weniger ein gutes Händchen bei den Wechseln gehabt", sagte Schmid. "Der Sieg war wichtig, weil wir uns jetzt wirklich gut auf das LASK-Spiel vorbereiten können." Der Sieger des Duells LASK - Hartberg darf sich gegen den Fünften der Meistergruppe in Hin- und Rückspiel um einen Platz in der Conference-League-Qualifikation versuchen.
apa