Harmloser LASK muss Meistergruppe abhaken

Der LASK hat das Nachsehen im Meistergruppen-Krimi der Bundesliga. Die Linzer mussten sich am Sonntag in der letzten Runde des Grunddurchgangs bei Tabellenführer Sturm Graz mit 2:3 (0:1) geschlagen geben und rutschten damit noch aus den Top sechs. Horvat (31.), Kiteishvili (Foulelfer, 50.) und Böving (83., 96./Foulelfer) sorgten für eine verdiente Niederlage der Gäste, die hinter Rapid und Lokalrivale BW Linz auf Platz sieben zurückrutschten.
Sturm, das in den vergangenen Wochen Formschwankungen verzeichnet hatte, ließ davon nichts mehr erkennen und verkraftete auch den Ausschluss von Dimitri Lavalee in der 67. Minute. Auch wenn der LASK mit den späten Treffern von Cisse (77.) und Zulj (85.) noch für etwas Spannung sorgte. Sturm holte sich Selbstvertrauen für die Meistergruppe, die man punktegleich mit der Wiener Austria bzw. vier Zähler vor Salzburg in Angriff nimmt. Der LASK hingegen muss auf das Europacup-Play-off hoffen. Diese Mission startet die Elf von Markus Schopp in der Qualifikationsgruppe mit 15 Punkten und damit nur zwei mehr als der erste Verfolger Hartberg.
LASK stark ersatzgeschwächt
Die Partie stand für die Gäste freilich unter einem ungünstigen Stern. Kapitän Ziereis und Jovicic fehlten gesperrt, Flecker und Horvath erkrankt, Smolcic war angeschlagen. Von den Langzeitverletzten Andrade, Usor und Mustapha ganz abgesehen. Das brachte in der Defensivzentrale das Comeback von Boateng, der zum ersten Mal seit Oktober 2024 wieder am Platz stand und gleich viel zu tun hatte.
Gemeinsam mit Cisse hielt der Deutsche die Verteidigung gegen die rollenden Angriffe von Sturm vorerst zusammen. Und wenn nicht, war Lawal zur Stelle. Eine Hereingabe von Horvat klärte der Tormann in höchster Not (12.). Die hochverdiente Führung für die Hausherren konnte er aber auch nicht verhindern. Schuld war daran freilich Zulj, der einen Horvat-Schuss zur Bogenlampe veredelte und Lawal so keine Chance ließ.
Die Tabelle wies zur Pause den LASK auf Platz sieben aus. Ein Tor hätte den Athletikern zu diesem Zeitpunkt allerdings gereicht, um wieder oben mitzumischen. Doch es sollte ganz anders kommen. Quasi mit Wiederbeginn brachte Boateng Kiteishvili nach schlechtem Timing im Strafraum zu Fall, der Gefoulte selbst erhöhte nach VAR-Studium durch Schiedsrichter Christopher Jäger auf 2:0.
Linzer Verzweiflungs-Finish gegen dezimiertes Sturm
Die Grazer, die im Sturm (Grgic statt Jatta) und in der Innenverteidigung (Wüthrich/Lavalee für Aiwu/Geyrhofer) umgestellt hatten, kamen bis zum Ende nicht mehr in Verlegenheit. Umschaltmomente für die Linzer waren harmlose Raritäten, Sturm lange 3:0 wesentlich näher als der LASK dem Anschlusstreffer. Auch die Rote Karte für Lavalee, der als letzter Mann den Durchbruch von Adeniran unterband, änderte daran nichts. Zumindest vorerst.
Im Finish, als die Linzer - drei Muss-Tore vor Augen - noch einmal alles nach vorne warfen, glänzte Cisse nach Zulj-Ecke mit einem Traum-Fersler, Zulj selbst knallte mit dem Mut der Verzweiflung einen Weitschuss zum 2:3 in die Maschen. Der wurde ebenso abgefälscht wie zuvor das 3:1 durch Böving, in der Nachspielzeit machte der Däne nach Cisse-Handspiel per Elfer den Sack zu.
apa