20.08.2013 14:21 Uhr

Union-Fans sorgen für Gänsehaut

Eiserner Beistand: Die Fans trugen Union Berlin zum Sieg
Eiserner Beistand: Die Fans trugen Union Berlin zum Sieg

Die Fans des Zweitligisten Union Berlin haben im Montagsspiel gegen Fortuna Düsseldorf (2:1) wieder einmal für eine Gänsehaut-Atmosphäre gesorgt.

Rund um das Spielfeld im Stadion Alte Försterei waren hunderte Plakate und Laken aufgehängt, auf denen bunte Augen zu sehen waren. Mit dieser Aktion unterstützten die Anhänger die Klub-Kampagne "Gemeinsam sehen - Union erleben". Sie wurde von den "Eisernen" ins Leben gerufen, um Geld für die Aniridie-Forschung zu sammeln. Der sechs Monate alte Sohn des Berliner Mittelfeldspielers Martin Dausch leidet an der seltenen Augen-Erkrankung.

"Mir fehlen die Worte", sagte Dausch über die farbenfrohe Solidaritätsbekundung der Union-Fans. Bei seinem Sohn Luca fehlt genetisch bedingt die Regenbogenhaut, das Sehvermögen ist stark eingeschränkt. Dausch und seine Frau Lisa sind mit diesem Problem bewusst an die Öffentlichkeit gegangen und haben im Kampf gegen weitgehend noch unerforschte Krankheit um Spenden gebeten. Das Geld ist für die Forschung an der Universitätsklinik Saarland bestimmt. Etwa 500 Menschen sind in Deutschland von der Krankheit betroffen.

"Luca muss im Freien eine Sonnenbrille tragen, weil UV-Strahlen seine Hornhaut sofort verletzen würden. Im Verlaufe des Lebens könnte er erblinden", sagte Dausch der Bild. Von Seiten des Klubs erfährt der 27-Jährige große Unterstützung: "Der Trainer gibt mir auch mal einen Tag frei, wenn ich mit Luca zum Arzt muss."

Für Trainer Uwe Neuhaus ist das eine Selbstverständlichkeit. "Wenn man feststellt, dass mit dem eigenen Kind durch eine nicht allzu häufige Krankheit etwas nicht in Ordnung ist, ist das tragisch. Da hat man Mitgefühl", sagte Neuhaus.

Sollte die Forschung den Betroffenen in Zukunft tatsächlich helfen können, wird das für Luca wahrscheinlich zu spät kommen. Nur bis zum 6. Lebensjahr bildet sich das Gehirn und damit auch das Sehen aus. Familie Dausch versucht, die Sehfähigkeit ihres Kindes mit gezielten Lichtreizen zu stärken. "Was er sieht, wissen wir erst, wenn er sprechen kann", sagte Dausch.

sid

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