09.02.2025 10:13 Uhr

Rapid übt sich nach 1:3 in Zweckoptimismus

Für Rapid-Coach Klauß gibt es vor dem Derby viel zu tun
Für Rapid-Coach Klauß gibt es vor dem Derby viel zu tun

Was als Initialzündung im Kampf um den Fußball-Meistertitel gedacht war, ist für Rapid zum Rohrkrepierer geworden. Die Hütteldorfer kassierten am Samstag in ihrem ersten Pflichtspiel dieses Jahres eine 1:3-Heimniederlage gegen den WAC und liegen schon neun Punkte hinter Spitzenreiter Sturm Graz. Nicht nur das Ergebnis, auch die Leistung lassen für das Derby in einer Woche bei der formstarken Austria wenig Gutes erahnen. Trainer Robert Klauß gab sich trotzdem kämpferisch.

Der Deutsche wies darauf hin, dass man die jüngsten beiden Duelle mit dem Erzrivalen gewonnen habe. "Diese Erfahrung haben wir in uns drin", beteuerte Klauß, musste aber auch gestehen, dass die Vorzeichen nicht optimal seien. "Wir hätten lieber ein Erfolgsgeheimnis gehabt. Jetzt müssen wir einen kleinen Schritt zurückgehen und an den Basics wie Zweikämpfen oder Verteidigen arbeiten." Die Pleite gegen den neuen Tabellendritten "kann auch eine Chance sein, die Sinne zu schärfen, damit uns so etwas in Zukunft weniger oft passiert".

Klauß hätte sich mehr Zuschauer gewünscht

In der Vorbereitung lag Rapids Fokus darauf, tiefstehende Gegner zu knacken. Gegen den WAC gelang dies nicht - das Tor resultierte aus einer Umschaltsituation, ansonsten gab es bestenfalls noch die eine oder andere Halbchance. Klauß führte die Niederlage allerdings nicht auf mangelnde Kreativität zurück. "Der ausschlaggebende Punkt war nicht das Offensivspiel, sondern wie wir verteidigt haben", betonte der 40-Jährige und meinte außerdem: "Ich fand schon, dass wir den Ball gut laufen gelassen haben und gut ins letzte Drittel gekommen sind." Zeugen davon wurden 17.900 Zuschauer - etwas zu wenig nach dem Geschmack von Klauß. "Bei dieser Ausgangsposition hätten wir uns schon mehr erhofft", sagte der Coach. "Aber es liegt an uns, das Stadion zu füllen."

Während Rapid nur ein Sieg aus den vergangenen sieben Runden gelang, hat der WAC seine jüngsten fünf Bewerbspartien allesamt gewonnen. Fünf Punkte fehlen auf die Austria, acht auf Sturm, zudem stehen die Kärntner im Cup-Semifinale - für Trainer Dietmar Kühbauer aber kein Grund zum Abheben. "Wenn einer fliegen will, muss er in den Prater gehen", meinte der Burgenländer. Mit Titelträumen kann Kühbauer nichts anfangen. "Es wäre vermessen, wenn ich sage, wir wollen um die Meisterschaft spielen. Wir können gegen jeden verlieren, wenn wir nicht performen." Rapid habe noch immer die Chance auf die erste Meisterschaft seit 2008, so der Ex-Spieler und -Coach der Hütteldorfer.

Am unteren Ende der Tabelle sicherte sich der GAK mit einem 2:1 in Altach wichtige drei Punkte und setzte sich fünf Zähler vom Schlusslicht ab. Das gelang trotz eines "Totalversagens" in Hälfte eins, wie GAK-Trainer Rene Poms im Sky-Interview anmerkte. Die Pausenansprache des 49-jährigen Steirers verfehlte ihre Wirkung nicht. "Dann haben wir gezeigt, dass wir da sind." Der Führungstreffer von Daniel Maderner (61.) war allerdings ein Gastgeschenk, das SCRA-Tormann Dejan Stojanovic mit einem unnötigen "Ausflug" überreichte.

Poms sorgte beim GAK für Trainereffekt

Dessen Gegenüber Florian Wiegele war bei seinem Debüt ein Erfolgsfaktor. "Unsere Torhütersituation ist grandios", betonte Poms und lobte auch den zum Ersatzmann degradierten Jakob Meierhofer für sein Verhalten. Unter Poms wurden 11 der 15 Punkte geholt. So ein Trainereffekt ist bei den Altachern ausgeblieben. Unter Fabio Ingolitsch gab es in acht Spielen nur bei zwei Remis Zählbares, fünf der jüngsten sechs Spiele gingen verloren.

"Der Blick auf die Tabelle war davor nicht gut und ist jetzt nicht besser. Wir wissen, wo wir stehen, werden den Kopf aber nicht in den Sand stecken. Wenn wir solche Leistungen bringen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir Spiele gewinnen", resümierte Ingolitsch nach einer aufgrund der eigenen Überlegenheit "sehr bitteren" Niederlage. Sein Team ist in der Liga 14 Spiele sieglos.

apa

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