19.08.2024 08:53 Uhr

Allianz-Stadion bleibt Rapid-Festung

Burgstaller war im Abschluss glücklos, trotzdem gab es einen Sieg
Burgstaller war im Abschluss glücklos, trotzdem gab es einen Sieg

Vier Spiele, nur Siege und ein Torverhältnis von 11:1: Im Allianz-Stadion hat es für die Gegner von Rapid in dieser Pflichtspielsaison nichts Zählbares gegeben. Nach Wisla Krakau (6:1) und Trabzonspor (2:0) in der Europa-League-Qualifikation wurde auf Ligaebene nach Doublesieger Sturm Graz (1:0) mit WSG Tirol am Sonntag ein weiteres Team in die Schranken gewiesen. Nach dem 2:0-Heimerfolg fühlen sich die Hütteldorfer gerüstet für das Gastspiel bei Sporting Braga.

Am Donnerstag (21.30 Uhr) steigt der erste Teil des Play-off zur Europa League auf portugiesischem Boden. "Fakt ist, dass es die größte Herausforderung wird, die wir bisher hatten", betonte Rapid-Trainer Robert Klauß. Das unterstreicht auch der Blick auf den Marktwert des Teams, der nur etwas weniger als 100 Millionen Euro über jenem der Wiener liegt. "Sie sind sicherlich über uns zu stellen. Das war Trabzonspor aber auch, deshalb machen wir uns nicht kleiner als wir sind", sagte der Deutsche. Die Türken waren trotz eines Marktwertes von mehr als 98 Mio. sowohl auswärts (1:0) als auch am Donnerstag bezwungen worden.

Bragas Generalprobe glückte auch, am Sonntagabend gab es in der zweiten Ligarunde bei Boavista Porto einen 1:0-Erfolg. Klauß wollte sich die Partie erst am Sonntag im Nachgang zu Gemüte führen. "Braga ist zurecht die Nummer vier in Portugal. Sie schaffen es immer wieder den großen Teams Paroli zu bieten, haben eine gute Qualität und gute Ideen bei den Transfers", analysierte der 39-Jährige. Namentliches Aushängeschild ist der portugiesische Altstar João Moutinho, der 37-Jährige fehlte aber zuletzt und dürfte auch im Europacup ausfallen.

Dion Beljo bezeichnete den Champions-League-Starter der vergangenen Saison als "richtig gutes Team mit Qualitätsspielern und viel Erfahrung". Es werde daher ein hartes Match. "Wir müssen den Kopf oben haben und ohne Angst spielen. Wir sind auch richtig gut, müssen sich vor niemand fürchten", sagte der kroatische Stürmer. Bei dem von Augsburg ausgeliehenen 22-Jährigen dürfte es sich wie auch bei Rechtsverteidiger Bendeguez Bolla, Innenverteidiger Serge-Philippe Raux Yao und Mittelfeldspieler Mamadou Sangaré um einen Sommer-Glücksgriff handeln.

"Wir passen als Team gut zusammen, der Trainer hat eine Einheit aus uns gemacht, jeder kämpft für den anderen und die Fans pushen uns enorm", skizzierte Beljo das Erfolgsgeheimnis. Gegen Tirol war es für ihn nicht schwer aus kurzer Distanz in der 42. Minute ungedeckt einzuköpfeln und sich zum vierten Mal in einem Pflichtspiel als Torschütze feiern zu lassen. Auch Raux-Yao (67.) traf per Kopf - nach einem Corner von "Joker" Christoph Lang.

Rapid-Trainer Klauß mit "ordentlichem" Auftritt zufrieden

Die Leistung der Rapidler war besser als vor einer Woche in Klagenfurt (1:1) nach dem Trabzonspor-Hinspiel. Diesmal gab es gegenüber dem Europacup auch nur drei Veränderungen in der Startelf. "Es geht nicht immer darum wie viel will man rotieren, es sind immer Einzelfall-Entscheidungen", gab Klauß Einblick. Sein Team habe einen "ordentlichen" Auftritt hingelegt und "souverän" gewonnen. Den Sieg bezeichnete er als "gleich wichtig", wie jenen am Donnerstag.

Besser werden kann vor allem die Chancenverwertung. "Im Abschluss haben wir sicher Luft nach oben, ich will aber gar nicht so kritisch sein. Wichtig ist, dass wir uns häufig Chancen rausspielen", erläuterte Klauß. Nach sieben Siegen in acht Pflichtspielen ohne Niederlage träumen viele im Rapid-Lager von glorreichen früheren Zeiten. "Die Jungs haben es gut gemacht, fühlen sich wohl. Es ist auch wichtig, dass wir in der Meisterschaft im Fluss bleiben, uns gut positionieren. Aber es ist noch sehr früh in der Saison, wird dürfen uns nicht darauf ausruhen", forderte Klauß. Wichtig sei es im April und Mai "am Peak" zu sein.

Neben guter Transferpolitik und ausbleibender Verletzungsprobleme nannte Rapids Trainer ein weiteres Puzzlestück für den Erfolg. "Wir haben ein gewisses Selbstverständnis entwickelt, gehen davon aus, dass wir gewinnen, weil wir bestimmte Dinge tun, gut und fleißig sind und eine Idee haben hinter der alle stehen."

Das hat auch die Konkurrenz mitbekommen. Philipp Semlic streute verbal Rosen. "Am Idealbild, das wir als Trainer haben, ist Rapid Stand heute sehr nahe dran. Sie sind derzeit der Gradmesser in der Bundesliga, wie sie Fußball spielen, wie dominant sie sind", verlautete der WSG-Coach. Auch deshalb war er mit seiner im letzten Drittel wenig durchschlagskräftigen Truppe zufrieden. "Es war ein sehr leidenschaftlicher Auftritt, um den wir uns nichts kaufen können", resümierte Semlic.

Man könne das Ganze jedenfalls gut einordnen, wisse wo man als bodenständiger WSG hingehöre. Dass dieser länger auf die schon vor der Pause ausgetauschten Lennart Czyborra (Hexenschuss) und Lukas Hinterseer (Oberschenkelprobleme) verzichten muss, ist nach derzeitigem Stand nicht zu erwarten.

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten