Gustavo Santos ist Altachs "Lebensversicherung"

Salzburg, Rapid, Sturm - und dann kommt schon der SCR Altach. Nach einem Fehlstart mit Cup-Aus und Auftaktniederlage war der Fanunmut im Ländle groß, zwei Wochenenden später darf sich Trainer Joachim Standfest über Tabellenplatz vier in der Bundesliga freuen. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt Gustavo Santos, der beim 2:0 (1:0) über den WAC in zweifacher Ausfertigung netzte und damit alle bisherigen fünf Altacher Treffer erzielt hat.
Beim blamablen Cup-Aus gegen Donaufeld glücklos, blieb Santos' erstes Saisontor noch ohne Wirkung. Das 1:2 gegen die WSG Tirol warf viele Fragen auf, unter anderem jene nach einem möglichen Aus des Trainers. Doch es sollte ganz anders kommen. 20 Prozent Ballbesitz und ein Santos-Doppelpack brachten in der Vorwoche den überraschenden 2:1-Sieg beim LASK und damit die Wende. Acht Tage später schlug der 28-jährige Brasilianer neuerlich doppelt zu und schoss Altach auf Rang vier.
"Er hat den gleichen Stellenwert wie letztes Jahr", stellte Standfest auf Sky klar. Der Unterschied? "Er hatte das Pech, dass er nur bei acht Einsätzen fit war. Das macht es aus. Dass er ein guter Spieler ist, wissen wir." Mit nunmehr fünf Toren hat Santos bereits eines mehr als 2023/24 erzielt, damals hatte ihn unter anderem eine Knie-OP zurückgeworfen. Dass er gerüchteweise in die Türkei wechseln könnte, wäre ein offensichtlicher Rückschlag für die Vorarlberger. "Ich glaube, wir müssen ihn in der Kabine einmal zur Seite nehmen", scherzte Offensivkollege Lukas Fadinger.
"Vor zwei Wochen waren wir quasi Fixabsteiger, jetzt stehen wir richtig gut da", befand Fadinger und beschrieb die aktuelle Situation im Ländle. Den Fans schenkte man gegen einen auf allen Ebenen enttäuschenden WAC den ersten Heimsieg seit 5. Dezember 2023, auch der beste Ligastart seit sechs Jahren ist nun Gewissheit. Standfest versuchte freilich, die Euphorie im Zaum zu halten. "Wir genießen das, aber auch vorher war es nicht so dramatisch", erklärte der 44-Jährige.
Hartberg freut sich über ersten Punktgewinn
In Hartberg freute man sich über den ersten Punkt in dieser Saison, der den TSV weg vom letzten Tabellenplatz brachte. Beim 1:1 (1:1) gegen die Wiener Austria vergaben die Oststeirer nach der Pause zahlreiche Möglichkeiten, zudem blieb bei zwei Zweikämpfen im Strafraum ein Elfmeterpfiff aus (53., 66.). Dennoch überwog nach den Niederlagen gegen die Topklubs LASK (1:2) und Sturm (0:2) die Freude über das erste Erfolgserlebnis.
"Es ist ein wichtiger Punkt, weil ich der Meinung bin, wir hätten uns in den ersten beiden Spielen schon belohnen können", sagte Trainer Markus Schopp im Sky-Interview. Das Remis sei "absolut verdient", sein Team hätte sich auch "wieder mit mehr belohnen können".
Die Austria hatte den besseren Start und im Finish ebenfalls Matchbälle, in Summe ist der Punktgewinn aber glücklich. Auch Trainer Stephan Helm hatte sich das Gastspiel anders vorgestellt, mit "viel mehr Kontrolle, viel mehr Dominanz, aber das haben wir nicht auf den Platz gebracht". Torschütze Maurice Malone sparte nicht mit Selbstkritik. "Hartberg hat ein super Spiel gemacht. Wir haben nach dem 1:0 den Zugriff verloren, sie haben uns hergespielt, das darf nicht passieren", sagte der Deutsche im Sky-Gespräch.
apa