Sturm Graz zurück im Jubelmodus
Doublegewinner Sturm Graz hat in der Bundesliga zurück in den Jubelmodus geschaltet. Eine Woche nach der Auftaktniederlage gegen Rapid krallten sich die Blackies am Sonntag im Steirer Derby einen 2:0-Heimsieg über Hartberg und durften verdientermaßen aufatmen. "Das war heute harte Arbeit bei extremen Bedingungen. Schön für uns, vor ausverkauftem Haus den ersten Dreier zu holen", meinte Erfolgscoach Christian Ilzer, der sein Team langsam wieder in Fahrt kommen sieht.
Nicht zuletzt hochsommerliche Temperaturen führten zu einem recht chancenarmen Spiel in der ausverkauften Merkur-Arena, die Sturm-Fans feierten am Schluss zurecht. Ihr Team kontrollierte das Geschehen klar und ging durch Dimitri Lavalee (34.) auch in Führung. "Bei diesen Bedingungen gibt es einen großen Energieverbrauch. Man muss intelligenter im Spiel sein und möglichst wenig Ballverluste haben", sagte der Belgier zu den speziellen Anforderungen. "Bei solchen Temperaturen muss man sehr kompakt sein, im Spiel mit und gegen den Ball", bestätigte Ilzer.
Auch wenn Hartberg mit Fortdauer etwas besser in die Partie fand, hatte der Außenseiter keine echte Chance - wiewohl Sturm erst durch das späte 2:0 durch Mika Biereth (85.) erlöst wurde. "Wir haben zu günstigen Momenten die Tore gemacht gegen den erwartet schweren Gegner", befand Ilzer, dessen Truppe stets geduldig blieb - auch wenn es im Offensivspiel phasenweise noch nicht ganz rund lief. Ilzers Devise "keine Panik" nach der Enttäuschung bei Rapid ging auf.
Sturms Personalsituation entspannt sich
Im ersten Spiel nach dem Abgang von Schlüsselspieler Alexander Prass stand Mittelfeldmotor Otar Kiteishvili wieder von Beginn am Feld, der Georgier bekommt laut Ilzer nach der EM ebenso "wieder mehr Substanz" wie Jon Gorenc Stankovic, der bei der Endrunde Sloweniens Farben vertrat. Ilzer, dem sich die Personalsituation zum Saisonstart nicht in den rosigsten Farben präsentierte, sah Licht am Ende des Tunnels. Auch wenn er von 38,5 Grad Fieber bei Biereth nach dem Abpfiff berichtete. "Aufgrund der Verletzungen, der Erkrankungen und des verspäteten Einstiegs einiger Spieler nach der Euro müssen wir alles feinfühlig steuern und gut moderieren", betonte er.
Am Samstag wartet der Gang zu Austria Klagenfurt, das Rapid ein 1:1 abrang. Nicht dabei sein dürfte einmal mehr der abwanderungswillige Manprit Sarkaria, der gegen Hartberg im Kader fehlte. "Ich habe heute auf Spieler gesetzt, bei denen ich mit höchster Konzentration rechnen kann", meinte Ilzer zur Personalie des 27-jährigen Stürmers, der in Graz noch einen Vertrag bis 2025 besitzt und laut Ilzer ins Ausland will. "In ein bis zwei Wochen werden wir Klarheit haben." Ähnlich sei die Situation beim polnischen Stürmer Szymon Wlodarczyk gelagert.
Hartberg-Trainer Schopp bleibt ruhig
Hartberg steht in der Liga hingegen noch mit leeren Händen da, wie schon beim 1:2 gegen den LASK hatte der Außenseiter nur wenig zu bestellen. "Sturm war über 90 Minuten die bessere Mannschaft. Meine Spieler waren bis zur 30., 35. Minute von der Kulisse beeindruckt, da waren wir nicht mutig genug", konstatierte Trainer Markus Schopp, der sein neu formiertes Team aber ohnehin erst am Anfang eines Prozesses sah. "Wir hatten die ersten zwei Spiele gegen Topteams, das ist eine Herausforderung am Beginn der Saison, das ist eklig, gibt aber auch die Möglichkeit, reifer und klarer zu werden."
Sein Team hatte nach der Pause zwar etwas mehr vom Spiel, Umschaltsituationen konnten aber weiter kaum ausgespielt werden, zwei echte Einschussmöglichkeiten blieben ungenützt. Beim Heimspiel gegen Austria Wien am Sonntag werde man "schon einen Schritt weiter sein", war der ehemalige Sturm-Kicker überzeugt.
apa