05.08.2024 08:03 Uhr

Rapid in Frühform, "keine Panik" bei Sturm

Rapid durfte in bisheriger Saison schon viel jubeln
Rapid durfte in bisheriger Saison schon viel jubeln

Rapid befindet sich in bemerkenswerter Frühform. Das Heim-1:0 zum Ligaauftakt am Sonntag über Sturm Graz bedeutete den vierten Sieg im vierten Pflichtspiel dieser Saison, so gut waren die Hütteldorfer zuletzt vor 21 Jahren gestartet. Im Gegensatz dazu kommt der Doublegewinner nur mühsam in die Gänge, doch Trainer Christian Ilzer zeigte sich trotz der ersten Pleite gegen Grün-Weiß nach drei Siegen und zwei Remis gelassen und gab "keine Panik" als Devise aus.

Rapid-Coach Robert Klauß wiederum war bemüht, keine allzu große Euphorie aufkommen zu lassen. Der Deutsche zeigte sich beinahe erleichtert darüber, einen höheren Erfolg verpasst zu haben. "Ich freue mich sogar darüber, dass wir nur 1:0 gewonnen haben, weil mir das Lob aktuell schon zu groß ist, und es wäre bei einem höheren Sieg noch größer gewesen. So können wir die Kirche im Dorf lassen."

Bei aller Bescheidenheit war dem 39-Jährigen aber auch die Genugtuung über den Sieg anzumerken. "Wir haben es über 90 Minuten richtig gut gemacht, hatten einen guten Mix aus Ruhe und Energie. Normalerweise bin ich schon einer, der kritisch auf gewisse Aspekte schaut, aber heute können wir sehr zufrieden sein. Jetzt gilt es, Konstanz reinzubringen", sagte Klauß.

Seine Truppe hätte gegen Sturm des Öfteren den Sack zumachen können, ließ jedoch einige Chancen aus. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir das 2:0 relativ zeitnah machen. So kann immer ein Ball durchrutschen, gerade bei der Qualität von Sturm. Trotzdem hatte ich während des ganzen Spiels ein gutes Gefühl, weil wir sie weit weg von unserem Tor gehalten haben und wenig Standards zugelassen haben", erklärte Klauß.

Rapid muss in den "Hexenkessel" von Trabzon

Weiter geht es für Rapid bereits am Donnerstag im Hinspiel der dritten Europa-League-Quali-Runde in Trabzon, wo Klauß "einen Hexenkessel" erwartet. Danach steht am Sonntag ein Auswärtsmatch gegen die mit einem 1:4 gegen den WAC gestartete Klagenfurter Austria auf dem Programm. Gerade in solchen Partien wie in einer Woche am Wörthersee unmittelbar nach einem Europacup-Match müsse man Konstanz zeigen, forderte der Coach schon jetzt.

In diesen Spielen nicht mehr dabei sein wird Nikolas Sattlberger. Der ÖFB-U-21-Internationale befand sich am Sonntag zu medizinischen Tests in Belgien, sein Transfer zu Genk samt einer Ablöse von 2,5 Millionen Euro könnte noch am Montag offiziell werden. Beinahe die fünffache Summe wird wohl Sturm für Alexander Prass lukrieren. Der EM-Starter wechselt in eine europäische Topliga und war deshalb gegen Rapid nicht mehr im Einsatz. Er habe "zehn Minuten vor dem Mittagessen" erfahren, dass er Prass nicht aufstellen kann, erzählte Ilzer.

Nicht nur Prass ging schmerzlich ab. Einige andere maßgebliche Grazer Akteure waren von einer Virusinfektion geschwächt, Otar Kiteishvili befindet sich nach überstandener Muskelverletzung noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Zudem werde es "definitiv noch einige Änderungen", also Neuzugänge, geben, kündigte Ilzer an. Mit Sturm wird also wieder zu rechnen sein. "Ich kann versprechen, von da weg geht es nach oben, nicht nach unten", meinte der Steirer.

Sturm hatte sich in der ersten Cuprunde erst nach Verlängerung gegen den Ostligisten Krems durchgesetzt, nun gab es in der Liga einen Rückschlag. Trotzdem will man an die Vorsaison anknüpfen. "Du musst nach großen Erfolgen, wenn du Seriensieger sein willst, sofort wieder mit Leidenschaft und Passion Zukunftsziele ins Visier nehmen. Einen Erfolg zu verarbeiten, ist manchmal eine ähnliche Geschichte, wie einen Karren aus dem Sumpf zu ziehen. Da sind wir jetzt gefordert, aber da mache ich mir keine Sorgen", beteuerte Ilzer.

Sturm absolviert am Mittwoch in Klagenfurt einen Test gegen Paris Saint-Germain, in der Meisterschaft geht es für den Titelverteidiger am Samstag daheim gegen Hartberg weiter.

apa

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