14.04.2024 10:36 Uhr

Wimmer hofft, dass Sieg etwas Positives bewirkt

Ließ die Austria in Wolfsberg über drei Punkte jubeln: Andreas Gruber
Ließ die Austria in Wolfsberg über drei Punkte jubeln: Andreas Gruber

Die Wiener Austria darf langsam mit einem Startplatz im Europacup-Play-off der Fußball-Bundesliga rechnen. Die Violetten sind nach einem hochverdienten 1:0-Sieg am Samstag beim ersten Verfolger WAC in der Qualifikationsgruppe klar voran. Eine mögliche Europacup-Teilnahme wäre ein nicht unwesentliches Zubrot im Kampf gegen den eigenen Schuldenberg. Nach der positiven Lizenzentscheidung der Liga für 2024/25 soll auch sportlich der Schwung mitgenommen werden.

"Selbstverständlich wäre der internationale Bewerb für uns wunderbar und würde die Budgets vergrößern", erklärte Austrias Finanzvorstand Harald Zagiczek auf Sky. Spätestens in der kommenden Saison will man sich einen solchen erspielen - im Idealfall über die Meistergruppe der Top sechs. Auf das beste Team der unteren Ligahälfte wartet aber schon in diesem Jahr definitiv eine Chance. Und im Halbfinale des Play-offs um einen Platz in der Qualifikation für die Europa Conference League Heimvorteil.

Die Wiener liegen sechs Runden vor Schluss viereinhalb Zähler (wegen der Vorreihung bei Punktegleichheit) vor dem WAC. Zudem waren sie am Samstag in Wolfsberg die klar bessere Mannschaft - auch wenn sie es verabsäumten, das Spiel früher zu entscheiden. "Ich hoffe, dass es etwas Positives bewirkt", sagte Trainer Michael Wimmer nach dem überzeugenden Auftritt im Lavanttal. "Wir neigen dazu, Stimmungen mitzunehmen." Nach dem späten Gegentor zum Auftakt der Qualigruppe in Altach (1:1) etwa hätte man einen Knick gemerkt.

In Wolfsberg gelang dank eines Treffers von Andreas Gruber im vierten Anlauf der erste Sieg seit der Ligateilung. "Jetzt haben wir es über die Zeit gebracht, haben ein gutes Spiel gemacht. Ich hoffe, dass uns das Schwung gibt, eine gewisse Lockerheit, die man braucht zum Fußballspielen", sagte Wimmer. "Auch wenn es Abstiegskampf oder unteres Play-off ist: Fußball gehört gespielt." Sechs Ligapartien ist die Austria mittlerweile ungeschlagen, von den jüngsten elf verlor sie nur eine - das Derby Ende Februar gegen Rapid (0:3).

"Das Spiel hätte auch höher ausgehen können, aber drei Punkte sind drei Punkte", meinte Stürmer Muharem Huskovic. "Wir nehmen das mit für das kommende Spiel." Am Samstag geht es zu Hause gegen die WSG Tirol. Huskovic könnte in die Startformation zurückkehren, nachdem er wegen eines Nasenbeinbruchs als Opfer eines Überfalls zu Wochenbeginn nur eingewechselt wurde - ohne der extra angefertigten Spezialmaske. "Mit der Maske sehe ich ein bisschen wenig, und ich bin eh so oder so ein harter Typ", erklärte der U21-Teamstürmer.

Während die Austrianer von den mitgereisten Fans gefeiert wurden, wurde der WAC nach Spielende von den eigenen Zuschauern mit Pfiffen verabschiedet. Sechs Partien sind die Kärntner bereits sieglos, in den jüngsten drei haben sie kein Tor erzielt. "Mit Ball fehlte einfach der Mut", meinte Torhüter Hendrik Bonmann, noch klar der beste WAC-Akteur. "Nach vorne hin sind wir einfach zu harmlos, schon die letzten Spiele", ergänzte Abwehrchef Dominik Baumgartner. "Wir schaffen es nicht eine Durchschlagskraft zu entwickeln."

Für Trainer Manfred Schmid setzte es im dritten Duell mit seinem Ex-Club Austria die erste Niederlage. "Es war eine schwache Leistung von uns, das kann ich so nicht stehen lassen", sagte Schmid. "Wir müssen ganz anders auftreten." Möglicherweise seien die eigenen Ansprüche aber auch zu hoch. "Vielleicht haben wir gar nicht die Qualität, dass wir jede Mannschaft im unteren Play-off an die Wand spielen können." Die nächste Chance auf eine Trendwende bietet sich am Samstag zu Hause gegen das abgeschlagene Schlusslicht Austria Lustenau.

apa

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