11.03.2024 08:12 Uhr

Enttäuschte Austria muss sich neu sammeln

Wimmers Austria muss sich durch die Qualigruppe quälen
Wimmers Austria muss sich durch die Qualigruppe quälen

Ein starkes Frühjahr war für die Wiener Austria zu wenig. Nur drei Punkte lagen die Veilchen am Ende des Grunddurchgangs der Bundesliga hinter dem drittplatzierten LASK, das reichte dennoch nur zu Platz sieben. Damit warten keine glamourösen Duelle mit Salzburg und Co., Violett muss sich den ersehnten Europacupplatz in der vom Abstiegskampf geprägten Qualigruppe erspielen. "Jedes Spiel wird eine richtige Schlacht", sagte Trainer Michael Wimmer.

Mit dem 2:0 über die WSG Tirol landete die Austria am Sonntag den geforderten Pflichtsieg, die Konkurrenz spielte aber nicht mit. Das 1:1 zwischen Klagenfurt und Rapid brachte auch Grün-Weiß den 33. Zähler ein - im Vergleich der punktegleichen Wiener Rivalen hatten die Favoritner aber aufgrund des 0:3 im jüngsten Derby das Nachsehen - fast tragisch, angesichts des Umstands, dass diese Punktezahl bisher immer für die Meistergruppe gereicht hatte. "Unsere Chance haben wir in der Hinrunde liegen gelassen, da haben wir zu wenig gepunktet", beschrieb es Goalie Christian Früchtl, der in der 29. Minute beim Stand von 0:0 einen Elfmeter von Nik Prelec parierte, nüchtern.

Wimmer bemühte sich, die Enttäuschung zu verbergen. "Auch wenn es sich vielleicht doof anhört, ich bin nicht enttäuscht, sondern eher stolz auf die Mannschaft", stellte der Deutsche klar. "Wir haben in der Rückrunde 21 Punkte geholt, zwölf aus den letzten fünf Spielen. Wir sind immer wieder aufgestanden, haben Verletzungen weggesteckt, das Derby weggesteckt, daher hat es keinen Sinn, enttäuscht zu sein."

Fitz: "Ich habe noch nie einen bittereren Sieg erlebt"

Spielerisch bot seine fehlerhafte Mannschaft am Sonntag freilich Schonkost, immerhin nahm Dominik Fitz die Elfmeterangebote der Gäste, jeweils nach Handspiel, dankend an. "Ich habe noch nie einen bittereren Sieg als heute erlebt", erklärte der 24-Jährige. Er war bei seinem zweiten Versuch erst an WSG-Tormann Adam Stejskal gescheitert, durfte sich aber neuerlich versuchen, weil die gegnerischen Verteidiger zu früh gestartet waren. Mit seinem vierten Saisontor, zugleich dem vierten im Frühjahr, machte er den Sack zu.

Damit landeten drei weitere Zähler am Konto, die nach der Teilung zumindest noch einen Punkt wert sind. Manfred Fischer und Co. starten mit 16 Zählern, der erste Verfolger WAC hat 15 am Konto. Es folgen Altach, Blau-Weiß-Linz (je 9) und die WSG, die mit sieben Punkten nur zwei mehr als Schlusslicht Austria Lustenau zu Buche stehen hat.

"Das Ziel muss dieses Entscheidungsspiel gegen ein Team aus den Top sechs sein", stellte Wimmer im Hinblick auf das an die Meistergruppe anschließende Europacup-Play-off klar. So sehr der Blick nach oben gerichtet ist, so wenig dürfe man allerdings dem Charme der eigenen Favoritenrolle erliegen, warnte Wimmer. "Ich bin ein Gegner davon, zu sagen, ,wir sind der Favorit, und das geht schon'", betonte der 43-Jährige. "Gerade am Anfang müssen wir jetzt punkten, dass - das sage ich ganz bewusst - nach unten nichts mehr geht."

Die Mission startet am Samstag in Altach. "Wir müssen diesen Kampf annehmen, jedes Spiel ist extrem schwierig. Das hat man auch heute gesehen", gab Wimmer an. Und selbst "unten" könne sein Team sich weiterentwickeln. "Schon vom Umgang mit der Situation Favorit zu sein, kann man lernen. Wir werden auch mehr Ballbesitz haben, und gerade in diesen Phasen müssen wir uns noch verbessern. Eine Passquote wie heute, von rund 70 Prozent, das ist nicht unser Anspruch."

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten