30.01.2024 15:22 Uhr

Rapids Katzer zieht zufriedene Bilanz

Markus Katzer sieht die grünweißen Transferaktien am steigen
Markus Katzer sieht die grünweißen Transferaktien am steigen

Markus Katzer darf zufrieden bilanzieren. Mit dem millionenschweren Transfer von Nicolas Kühn zu Celtic Glasgow hat Rapid in der Winterpause seinen finanziellen Spielraum erweitert. Einem weiteren sportlichen Aderlass schob Katzer deshalb einen Riegel vor. Marco Grüll soll trotz Angeboten aus dem Ausland auch im Frühjahr Grün-Weiß tragen. "Wir können nicht die halbe Mannschaft verkaufen und glauben, dass wir am Ende Dritter werden", sagte Rapids Sportchef am Dienstag.

3,5 Millionen Euro spülte der Kühn-Wechsel nach Schottland in die grünweiße Kassa, reagiert wurde umgehend. Mit Christoph Lang wurde ein 22-jähriger Mittelfeldmann von Sturm Graz geholt. Der Nachwuchs-Teamspieler empfahl sich bei seiner Leihstation Hartberg im Herbst für Höheres. "Österreicher, jung, mit Weiterverkaufspotenzial", umriss Katzer den "idealen Transfer". 700.000 Euro soll Lang die Hütteldorfer gekostet haben. Geld wäre also noch vorhanden, um im Kader nachzubessern.

Kampf um die Meistergruppe

Einnahmenseitig hätte für Rapid noch mehr drin sein können. Die Namen Grüll und Leo Querfeld geistern beständig durch die Gazetten. Während Querfeld seinen Vertrag vor einem Jahr bis Juni 2025 verlängert hat, läuft der Kontrakt des Flügelstürmers mit Saisonende aus. Grülls neuerliche Unterschrift bei Rapid ist laut Katzer "sehr unrealistisch". Geld für den Club fließt damit nur bei einem Verkauf. Ist das Fenster für Transfers nach Österreich noch bis 6. Februar offen, schließt jenes für die fünf europäischen Top-Ligen bereits am Donnerstag. Es deutet alles auf einen Verbleib von Grüll hin.

Selbst könnte Rapid noch einmal investieren. Die Offensivabteilung ist ausgedünnt. Mit Ante Bajic (zurück nach Ried) wurde nicht mehr geplant, dann kehrte Thierry Gale verletzt aus dem Heimaturlaub zurück, Oliver Strunz fällt mit einer schweren Sprunggelenkverletzung mehrere Monate aus. Fally Mayulu laborierte zuletzt an Knieproblemen, trainierte aber bereits wieder mit der Mannschaft. "Wir haben die Möglichkeit, unseren jungen Spielern zu Minuten zu verhelfen. Das ist unser Weg", meinte Katzer, schloss aber auch einen Transfer nicht aus. "Wir haben den Vorteil, dass wir länger die Möglichkeit haben, jemanden zu holen", sagte er mit Blick auf den 6. Februar.

Nicht ohne Stolz durfte Katzer grundlegend von regem Interesse an Rapids Akteuren berichten. "Das zeigt, dass wir es nicht so schlecht gemacht haben", betonte der seit einem Jahr als Sport-Geschäftsführer in Hütteldorf arbeitende Ex-Profi. Nach der ersten Vorbereitung unter dem im Herbstfinish als Cheftrainer geholten Robert Klauß gab er sich optimistisch für das Frühjahr. Als Sechster der Tabelle kämpft Rapid um den Sprung in die Meistergruppe. Los geht es in der Liga am 11. Februar in Wolfsberg, schon am kommenden Sonntag wartet im Viertelfinale des ÖFB-Cups ein Heimspiel gegen den SKN St. Pölten.

Die Erwartungshaltung der Fans ist wie immer hoch. Katzer kann damit wenig anfangen. "Realität und Anspruch klaffen sehr auseinander, weil die Erfolge in der Vergangenheit mit der Gegenwart verbunden sind. Bei einem Verein, der in 28 Jahren zwei Titel (2005, 2008, Anm.) geholt hat, noch immer von Titeln zu reden, da fehlt mir jegliches Verständnis dafür. Auch wenn es Rapid ist", sagte er. Die Ist-Situation sei eine andere. "Fakt ist, dass wir einen großen Abstand zu den vorderen Mannschaften haben, weil die andere finanzielle Mittel haben als wir", meinte Katzer mit Blick auf Salzburg, Sturm Graz und auch den LASK. Diese Lücke gelte es in kleinen Schritten zu schließen. "Ich denke schon, dass wir da rauskommen können."

apa

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