19.01.2024 15:11 Uhr

Henderson begründet Saudi-Abschied

Henderson hat Saudi-Arabien den Rücken gekehrt
Henderson hat Saudi-Arabien den Rücken gekehrt

Englands Fußball-Nationalspieler Jordan Henderson hat nach seinem schnellen Abschied aus Saudi-Arabien kein schlechtes Wort über seinen bisherigen Arbeitgeber verloren.

"Viele Leute möchten wahrscheinlich, dass ich hier sitze und die Saudi League kritisiere. Aber das werde ich nicht tun. Ich habe vollen Respekt vor der Liga, den Fans, dem Verein und den Menschen dort", sagte der 33-Jährige am Freitag bei seiner Vorstellung bei Ajax Amsterdam.

Seinen Wechsel in die Niederlande begründete Henderson ausschließlich mit sportlichen Überlegungen. "Das war eine Fußball-Entscheidung. Ich bin voller Überzeugung zu Al-Ettifaq gegangen, wollte dem Klub helfen. Das habe ich sechs Monate lang getan. Aber Dinge können sich ändern, auf und neben dem Platz. Jetzt freue ich mich auf die Herausforderung bei Ajax", sagte er.

Hendersons Wechsel in die Wüste war im vergangenen Jahr wegen seines vorherigen Engagements für die Rechte in Saudi-Arabien diskriminierter Homosexueller einer der meistkritisierten Sommertransfers gewesen. "Ich habe vor sechs Monaten gesagt, dass ich mich dafür entschuldige, wenn ich irgendjemanden beleidigt habe oder die Leute das Gefühl hatten, ich hätte sie im Stich gelassen. Und ich entschuldige mich jetzt noch einmal", sagte der frühere Kapitän des FC Liverpool.

Bei Ajax erhält der defensive Mittelfeldspieler einen Vertrag bis 2026. Henderson soll den niederländischen Rekordmeister aus einer tiefen Krise helfen. Derzeit liegt der frühere Champions-League-Sieger nur auf Rang fünf - 23 Punkte hinter Tabellenführer PSV Eindhoven. Bei Al-Ettifaq soll er zuletzt angeblich 800.000 Euro pro Woche verdienen haben, nun muss er erhebliche Einbußen in Kauf nehmen.

Der schnelle Abschied aus Saudi-Arabien sorgte indes auch für viel Kritik in England. "Hendersons Ankunft sollte ein weiteres leuchtendes Symbol für die unaufhaltsame Dynamik der Saudis in diesem Sport sein - und doch hielt er nicht einmal eine komplette Saison durch", schrieb die BBC in einem Kommentar: "Die letzten sechs Monate haben Hendersons Ruf geschadet, sein Ausstieg hat aber auch dem Image der Saudi Pro League geschadet."

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