12.12.2023 12:40 Uhr

Salzburg wegen Grosny-Deal im Fokus

Kam für Salzburg nur selten zum Einsatz: Darko Todorovic
Kam für Salzburg nur selten zum Einsatz: Darko Todorovic

Meister Red Bull Salzburg steht wegen eines im Vorjahr finalisierten Spielertransfers zu Achmat Grosny im medialen Fokus. Der Wechsel von Darko Todorovic zum russischen Erstligisten könnte womöglich gegen die Russland-Sanktionen der EU und USA verstoßen haben, berichtete am Dienstag die Tageszeitung "Der Standard". Ein Sprecher der Salzburger verwies gegenüber der APA darauf, dass der Transfer von FIFA und UEFA abgesegnet worden und dass zudem kein Geld geflossen sei.

Der Todorovic-Transfer ist Teil einer internationalen Untersuchung unter der Leitung der Recherche-Plattform "Follow the Money", an der "Der Standard" mitgearbeitet hat. Demnach gibt es mehr als zwei Dutzend Fälle seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022, bei denen europäische Vereine möglicherweise gegen die Sanktionen verstoßen haben. Genannt wird unter anderem auch Salzburgs Champions-League-Gegner Real Sociedad.

FIFA und Vereine schieben sich Verantwortung zu

Todorovic war im September 2021 von Salzburg an Grosny verliehen worden, ein knappes Jahr später wechselte der bosnische Verteidiger dann fix zu dem Club, der dem Einflussbereich des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow zugerechnet wird. Gegen Kadyrow bestehen seit 2014 unterschiedliche EU- und US-Sanktionen. Nach Russlands Ukraine-Einmarsch erließ die EU zudem Vorschriften, laut denen Gelder oder wirtschaftliche Ressourcen nicht "an oder zugunsten von Einrichtungen, die sanktionierten Personen gehören oder von ihnen kontrolliert werden", zur Verfügung gestellt werden dürfen, zitierte "Follow the Money" einen EU-Kommissionssprecher. In dem Bericht wird argumentiert, dass Fußballer wirtschaftliche Ressourcen seien.

Salzburg verwies darauf, dass der Vertrag mit Achmat Grosny zu Todorovic bereits 2021 - also noch vor Russlands Einmarsch in die Ukraine - unterschrieben worden sei und dass dieser bereits eine Option auf eine Fixverpflichtung beinhaltet habe. Letztlich sei bei dem Wechsel kein Geld geflossen. Zudem habe es keine Beanstandungen seitens der internationalen Fußballverbände gegeben. Die FIFA spielte den Ball allerdings laut dem Bericht der Plattform an die Vereine zurück. Diese seien verantwortlich, die Einhaltung der internationalen Sanktionsbestimmungen zu gewährleisten, die in ihrem jeweiligen Land gelten würden.

apa

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