29.10.2023 08:28 Uhr

Salzburg auf dem Weg zurück zu alter Stärke

Dedic (links) traf zur Führung, zum Jubeln war ihm aber nicht
Dedic (links) traf zur Führung, zum Jubeln war ihm aber nicht

Red Bull Salzburg scheint die sportliche Schwächephase in dieser Woche überwunden zu haben. Nach dem starken Auftritt in der Champions League gegen Inter Mailand (1:2) folgte am Samstag in der Bundesliga ein klarer 3:0-(1:0)-Heimsieg gegen SCR Altach. Die Mannschaft von Gerhard Struber zeigte dabei wieder viele jener Tugenden, die zuletzt nicht immer zu sehen waren.

Heimniederlagen gegen Blau-Weiß Linz (0:1), Real Sociedad (0:2) und den LASK (0:1) waren den Ansprüchen des Serienmeisters nicht gerecht geworden. Pfiffe von den Fans und Kritik an den Leistungen kamen auf. "Die letzten Wochen waren nicht einfach", gestand Strahinja Pavlovic, der Abwehrchef und Leithammel, der gegen die Linzer Clubs merkbar gefehlt hatte. "Nach diesem guten Spiel in Mailand konnten wir an diese Leistung teilweise anschließen. Der Sieg ist extrem wichtig, wir sind wieder zurück", meinte er nun erleichtert.

"Wir hatten eine kleine Krise, jetzt schauen wir nach vor und machen weiter so", betonte auch Amar Dedic. Der Verteidiger hatte kurz vor der Pause mit einem Kopfballtor den Knoten gelöst, Maurits Kjaergaard (46.) und Karim Konate (59.) sorgten in der zweiten Hälfte für klare Verhältnisse. So wichtig sein Treffer war, so zurückhaltend jubelte Dedic darüber. "Ich habe mich innerlich gefreut, aber äußerlich konnte ich mich nicht freuen, aufgrund der derzeit schlimmen Situation auf dieser Welt, wo sogar Kinder sterben müssen", begründete der Bosnier seine Zurückhaltung.

Kjaergaard trifft kurz nach Wiederanpfiff

Bis zu seinem Tor hatten die von Trainer Joachim Standfest bestens eingestellten Altacher dem großen Favoriten das Leben schwer gemacht. Erst nach dem zweiten Treffer unmittelbar nach Wiederbeginn strahlte Salzburg wieder volle Souveränität aus. "Es war nicht einfach, weil Altach hat zuletzt Schritte gemacht, wo sie wenig Räume hergeben. Deshalb mussten wir uns fleißig reinarbeiten, das war nicht leicht zu Beginn. Die Mannschaft ist dann aber immer besser reingekommen", resümierte Salzburg-Coach Gerhard Struber. Der Sieg fühle sich "richtig gut an, vor allem, dass wir in einem Heimspiel wieder für Klarheit gesorgt haben. Gerade mental war es ein wichtiger Sieg".

Salzburg rückte damit auch an Sturm Graz heran, der Tabellenführer könnte am Sonntagnachmittag im Heimspiel gegen die Wiener Austria aber wieder auf vier Punkte davonziehen. Ein Rückstand zu dieser Jahreszeit ist für den Meister ungewöhnlich, sorgt aber auch nicht für große Kopfzerbrechen. "Wir wollen den Abstand verkürzen. Nach der Punkteteilung gibt es dann soundso zehn Finalspiele", meinte Routinier Andreas Ulmer zur Tabellensituation.

Die schaut auch für Altach nicht schlecht aus, die Vorarlberger trauerten am Samstag aber den zwei Minuten vor und nach der Pause nach. "Damit war das Spiel entschieden. Schade, weil Salzburg am Anfang verunsichert war. Erste Halbzeit war richtig gut, ein extrem mutiger Auftritt meiner Mannschaft. Es war eine überragende Mannschaftsleistung. Mit dem 2:0 haben sie befreit aufgespielt und Fehler werden von ihnen gnadenlos ausgenützt. Deshalb war die zweite Halbzeit ein guter Lernprozess für uns", analysierte Standfest.

Der SCR-Coach sieht das Spiel auch als Bestätigung, dass die Richtung stimmt. "Wir haben gezeigt, dass das nicht mehr das Altach der letzten zwei Jahre ist", erklärte Standfest. Mit 13 Punkten aus zwölf Spielen findet sich sein Team im Tabellenmittelfeld. Die Top sechs sind in Sichtweite, der Einzug in die Meistergruppe wird aber nicht als Ziel ausgegeben. Noch nicht. "Unser Plan geht dahin, dass wir dieses Jahr einen Stamm finden, um in der nächsten Saison die ersten sechs fix anzugreifen. Und wenn es bereits heuer passiert, nehmen wir es dankend an", sagte Standfest.

apa

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