29.10.2023 08:52 Uhr

Klagenfurt befindet sich weiter im "Flow"

Klagenfurt ist klar auf Kurs Meistergruppe
Klagenfurt ist klar auf Kurs Meistergruppe

Austria Klagenfurt eilt in der Bundesliga von einem Erfolgserlebnis zum nächsten. Am Samstag genügte den ersatzgeschwächten Kärntnern eine durchwachsene Leistung, um mit einem 1:0-Heimsieg Platz vier zu untermauern und die WSG Tirol weiter in die Krise zu schießen. "Wir sind in einem Flow, dann gewinnt man solche Spiele", resümierte Peter Pacult an seinem 64. Geburtstag. Gefeiert wurde auch in Linz, weil Blau-Weiß den ersten Bundesliga-Heimsieg einfuhr.

Die Bilanz der Klagenfurter nach zwölf Runden liest sich beeindruckend. Lediglich eine Niederlage musste die Austria bisher einstecken, 21 Punkte stehen auf der Habenseite. "Wir sind froh, dass wir so viele Punkte haben. Diese Punkteanzahl ist natürlich sehr erfreulich für den Club, die Spieler und auch für mich", sagte Pacult bei Sky. Der Trainer-Routinier blieb aber wie gewohnt zurückhaltend. "Da jetzt noch mehr zu fordern, mit unseren Möglichkeiten, das wäre unverschämt." Die dritte Meistergruppen-Teilnahme in Serie wird angesichts der Erfolge aber immer wahrscheinlicher.

Mit der Leistung seines Teams in einer über weite Strecken fehlerbehafteten, an Großchancen armen Partie war Pacult nicht zufrieden, mit dem Ergebnis logischerweise schon. "Einen Schönheitspreis haben wir nicht gewonnen. Es war ein Arbeitssieg, verdient oder nicht, im Fußball entscheiden Tore", sagte Pacult, der Florian Jaritz zum erst zweiten Mal in dieser Saison in die Startelf beorderte und damit einen Glücksgriff landete. Der 26-jährige Angreifer avancierte mit seinem Treffer kurz vor dem Pausenpfiff zum Matchwinner.

Möglicher Boateng-Wechsel sorgt für Gesprächsstoff

Abseits des Platzes kursierten in Klagenfurt zuletzt Gerüchte über einen Wechsel von Jerome Boateng. Wie Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel-Simonitsch gegenüber der "Kronen Zeitung" bestätigte, fragten die Kärntner beim Ex-Weltmeister an, zu einer Einigung kam es allerdings nicht. Pacult reagierte verärgert, vor allem was die Kommunikation betrifft: "Ich verstehe nicht, dass bei uns alles geheim ist und dann kommt es doch heraus. Aber wenn es der Sportdirektor verkündet. Für uns in der Mannschaft ist es kein Thema."

Für die WSG spitzt sich die Situation nach der fünften Niederlage in Serie weiter zu. Trotz einer ordentlichen Leistung mussten die Tiroler ohne Punkte die Heimreise antreten. "Wir müssen unsere couragierten Auftritte mal in Zählbares umwandeln", sagte Trainer Thomas Silberberger. "Wir brauchen einfach einmal einen dreckigen Sieg." Mit lediglich fünf Punkten auf dem Konto liegt die WSG auf dem vorletzten Tabellenplatz, bei einem Erfolg der noch sieglosen Lustenauer am Sonntag würden die Tiroler ans Tabellenende rutschen.

Punktemäßig ein Stück weit vom Tabellenkeller entfernen konnte sich Blau-Weiß Linz. Der Aufsteiger durfte sich im sechsten Versuch über den ersten Bundesliga-Heimsieg freuen. "Ein besonderes Erlebnis für Blau-Weiß Linz, dieser erste Heimsieg. Wir haben unheimlich viel gearbeitet für diesen ersten Heimsieg", resümierte Coach Gerald Scheiblehner. Manuel Maranda brachte die Linzer nach zehn Minuten in Führung. Ein stabile Defensivarbeit war in weiterer Folge der Schlüssel zum Erfolg. Die Gäste aus dem Lavanttal fanden so gut wie keine Chancen vor. "Wir verteidigen jetzt als Mannschaft viel besser als am Anfang der Saison", merkte auch Tormann Nicolas Schmid nach Schlusspfiff an.

BW Linz verschafft sich Luft im Abstiegskampf

Die Linzer halten nun bei 13 Punkte, zehn mehr als das aktuelle Schlusslicht Austria Lustenau. Nach weiter oben schielt man bei Blau-Weiß aber nicht, wie Scheiblehner sagt: "Wir denken gar nicht an die Top-Sechs. Wir sind mit dem Punktestand hoch zufrieden."

Anders die Stimmung natürlich bei den unterlegenen Gästen. "Alles in allem ein unglaublich enttäuschender Nachmittag für uns", sagte Trainer Manfred Schmid. Der WAC verabsäumte es quasi über die gesamte Spielzeit, wirklich gefährlich zu werden. "Wir haben behäbig und zu langsam gespielt, nicht die tiefen Laufwege gesucht. Ein paar Entscheidungen waren gegen uns", spielte Schmid auf das wegen Handspiels in der 77. Minute aberkannte Tor von Simon Piesinger an. Es wäre der Ausgleich für die Gäste gewesen. Am Ende gab es eine aufgrund der fehlenden Offensivkraft an diesem Tag verdiente Niederlage für den WAC.

apa

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