04.09.2023 08:25 Uhr

Salzburg sieht weiteren Verbesserungsbedarf

Coach Struber will Salzburg noch stärker machen
Coach Struber will Salzburg noch stärker machen

Red Bull Salzburg hat einen Bilderbuchstart in die neue Saison hingelegt. Der Titelverteidiger führt die Tabelle nach dem 2:0-Heimsieg am Sonntag gegen Rapid nach sechs Runden mit dem Maximum von 18 Punkten und zwei Zähler vor Sturm Graz an und ist in der Meisterschaft seit 36 Partien ungeschlagen. Trotzdem zeigte sich Trainer Gerhard Struber nicht rundum zufrieden.

Gegen müde Hütteldorfer wäre ein höherer Erfolg möglich gewesen, mutmaßte der Coach. "Wir hätten dynamischer sein und noch mehr Tore machen müssen, da müssen wir uns verbessern. Wir sind gut im Prozess, wissen um unsere Stärken, müssen aber noch zulegen. Die Automatismen müssen besser werden", forderte Struber.

Daran kann der 46-Jährige in der bevorstehenden Länderspielpause arbeiten, auch wenn einige Akteure aufgrund ihrer Nationalteam-Einberufungen fehlen werden. "Das ist eine wichtige Zeit. Wir wollen den Jungs, die da sind, die volle Energie geben, und ich will auch einige Jungs von Lieferung kennenlernen", kündigte Struber an. "Nach der Länderspielpause wollen wir dann wieder all-in gehen."

Das erste Pflichtspiel nach der Unterbrechung steigt am 16. September beim härtesten nationalen Widersacher Sturm. "Das wird eine gute Standortbestimmung vor der Champions League", sagte Mittelfeldspieler Mads Bistrup. In der Königsklasse geht es für die Bullen am 20. September mit dem Auswärtsmatch gegen Benfica Lissabon los. Bis dahin sollten laut Struber einige jener zwölf Profis, die gegen Rapid nicht zur Verfügung standen, zurückkommen.

Sonderlob für Simic

Topfit ist derzeit Roko Simic, wie der kroatische U21-Internationale mit dem Doppelpack gegen Grün-Weiß, gleichzeitig seine ersten Tore in der Bundesliga, unter Beweis stellte. "Wir haben jetzt einen mehr, der Tore schießen kann. Er weiß, wo das Tor steht, hat immer hart an sich gearbeitet und hat das heute umsetzen können", sagte Struber über den Stürmer, der etwas überraschend den Vorzug gegenüber Sekou Koita erhalten hatte. "Er hat es im Training sehr gut gemacht und war irrsinnig engagiert, daher hat er sich den Platz in der Start-Elf verdient."

Simic sprach nach der Partie von einem "extrem guten Gefühl. Ich kann noch besser werden und werde weiterhin hart arbeiten, denn der Konkurrenzkampf bei uns ist sehr groß. Es kann schon sein, dass ich das eine oder andere mal auf der Bank sitze, aber wenn ich gebraucht werde, muss ich da sein."

Der 19-Jährige war zuletzt an den FC Zürich verliehen, auch in den vergangenen Wochen schien eine weitere Leihe nicht ausgeschlossen, ehe der Club entschied, Simic zu behalten. "Jetzt kann ich mich zu 100 Prozent auf Salzburg konzentrieren", versprach der Sohn des früheren Inter- und Milan-Profis Dario Simic. An einen finanziell lukrativen Transfer nach Saudi-Arabien habe er im Sommer nie gedacht. "Ich spiele Fußball aus Leidenschaft und nicht für Geld."

Bei Rapid war der Tank "relativ schnell leer"

Leidenschaft legte auch Rapid in Wals-Siezenheim an den Tag - das war im Endeffekt aber zu wenig, um die Salzburger ernsthaft fordern zu können. Das lag gemäß Trainer Zoran Barisic auch daran, dass der Kräfteverschleiß beim 0:2 am Donnerstag bei Fiorentina zu groß war. "Der Tank war bei einigen Spielern relativ schnell leer. Die Intensität gegen den Ball war nicht mehr so, wie wir uns das vorgestellt haben, wir waren auch nicht schnell genug in den Zweikämpfen und nicht mehr frisch genug im Kopf. Trotzdem hat meine Mannschaft alles gegeben", erklärte der Wiener.

Regisseur Matthias Seidl gab sich selbstkritisch. "Es ist sicher nicht am Donnerstag-Spiel gelegen. Salzburg hat ganz einfach große Qualität, hier hat es jeder Gegner schwer. Mit dieser Leistung haben wir uns den Sieg nicht verdient."

Barisic ging mit seinen Profis weniger hart ins Gericht. "Das Spiel war nicht so schlecht, wie es das Ergebnis vermuten lässt", meinte der 53-Jährige und zog trotz zehn Punkten Rückstand auf Salzburg ein positives Zwischenresümee. "Sportlich war der bisherige Saisonverlauf wie gewünscht, vor allem, was das Spielerische betrifft. Nur muss die Effizienz vor dem generischen Tor besser werden. Daran werden wir hart arbeiten."

Außerdem will Barisic in der Länderspielpause die Neuzugänge schnellstmöglich integrieren und hofft auf die Genesung einiger Verletzter. Am Sonntag kam Maximilian Hofmann aufgrund einer Knöchelverletzung neu auf die Ausfallsliste, Thorsten Schick fehlte wegen Wadenproblemen. Besonders schmerzlich vermisst wurde Torschützenkönig Guido Burgstaller - der Kärntner laboriert laut Barisic an Schambeinproblemen, wann er wieder eingesetzt werden kann, ist offen.

apa

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