27.08.2023 08:20 Uhr

Salzburg und Sturm im Gleichschritt unterwegs

Salzburg jubelte nach hartem Fight wieder über drei Punkte
Salzburg jubelte nach hartem Fight wieder über drei Punkte

Red Bull Salzburg und Sturm Graz geben auch in der neuen Saison der Bundesliga an der Spitze den Ton an. Der Serienmeister kam am Samstag beim WAC zwar ins Wanken, fuhr mit einem 2:1 aber den fünften Sieg im fünften Spiel ein. Die Grazer sind nach dem vierten Erfolg nur zwei Zähler dahinter, ihr Triumph gegen den immer noch sieglosen und am Tabellenende liegenden Aufsteiger Blau-Weiß Linz war letztlich ungefährdet.

"Am Ende haben wir es mit viel Power, Wucht und Glauben gedreht", analysierte Salzburg-Trainer Gerhard Struber. Erstmals musste sein Team einem Rückstand nachlaufen, nachdem es zuvor nur beim 5:1 in Hartberg einen Gegentreffer gegeben hatte. Samson Baidoo glückte mit einem Kopfballtreffer nach einem Eckball der Ausgleich (60.). "Über einen Standard ins Spiel zurückzukommen, war wichtig", sagte Struber. Entscheidend war am Ende die größere Qualität der Wechselspieler. Der Siegestreffer (73.) resultierte aus einer tollen Kombination der "Joker" Fernando und Sekou Koita, der eiskalt abschloss.

"Wenn man sieht, was wir von der Bank bringen können, ist das auch super und eine luxuriöse Situation, mit der du aber auch smart umgehen musst, weil immer einige nicht zum Zug kommen", meinte Salzburgs Coach. Kapitän Andreas Ulmer durfte nach seinem Kurz-Comeback in Hartberg immerhin schon eine Halbzeit ran. Auch aufgrund der nach wie vor großen Personalprobleme ist zu erwarten, dass der 37-Jährige demnächst in die Startelf zurückkehren wird.

Ulmer bezeichnete es als wichtig, "wieder einmal 45 Minuten in die Beine zu bekommen". Er freue sich jetzt dann aber auf mehr Spielzeit. "Der große Kader, den wir haben, das wird wichtig sein für den Erfolg in der Saison", betonte Ulmer. Gegen die Wolfsberger habe man drei "verdiente und wichtige" Punkte geholt. Der Abwehrroutinier sah einige Plus-, aber auch Minuspunkte, wie den Abschluss und einen "Schluss, wo wir es ruhiger fertig spielen hätten können".

Auch Struber ortete Verbesserungspotenzial. "In unserer Restverteidigung müssen wir noch zulegen, um einfach keine Chancen zuzulassen. Diesen Schritt wollen wir als nächstes setzen." Unter Beweis stellen kann man das am Sonntag gegen Rapid. Zuvor wartet noch ein ganz anderes Highlight, erfahren die "Bullen" doch am Donnerstag ihre drei Gegner in der Champions League.

Sturm schmeißt Abschiedsparty für Jantscher

In der Liga bleibt Sturm der erste Jäger, in der 7. Runde (16. September) kommt es in Graz zum ersten Saisonduell. Das 4:1 der Steirer gegen Blau-Weiß resultierte trotz längerer Leerlaufphase in einer gelungenen Abschiedsparty für Jakob Jantscher. Im weißen Shirt mit schwarzer Schrift ("Ich geh mit euch wohin ihr wollt - auch bis ans Ende dieser Welt") und mit emotionalen Worten verabschiedete sich die Identifikationsfigur vom Grazer Anhang. Jantscher hatte unter Ilzer nicht mehr viel Einsatzzeit in Aussicht und wagt mit 34 Jahren noch einmal den Schritt ins Ausland. Nach seinem Hongkong-Abenteuer soll er in anderer Funktion zum Club zurückkehren. "250 Spiele für einen Verein zu machen, ist nicht mehr selbstverständlich in der heutigen, schnelllebigen Fußballzeit", erinnerte Ilzer.

Auch Alexander Prass dürfte die Grazer bis zum Transferschluss am Freitag noch verlassen. Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker sprach von konkreten Verhandlungen, das kolportierte Interesse vom SC Freiburg wurde weder bestätigt noch dementiert. Zum Preisschild für den ÖFB-Teamspieler sagte Schicker gegenüber Sky: "Wir dürfen in Graz nicht alle größenwahnsinnig werden, weil wir jetzt zwei Spieler im zweistelligen Millionenbereich verkauft haben." Geht Prass, wird Sturm noch einen Neuen holen.

Auf dem Rasen lief für den Vizemeister trotz eines 2:0-Vorsprungs nach sieben Minuten nicht alles nach Wunsch. David Affengruber beendete mit dem Eigentor zum 1:2 (54.) die bisherige Torsperre und sorgte damit für eine Art "Weckruf" (Ilzer) im Spiel. Der bereits vierfache Torschütze Szymon Wlodarczyk und der wiedergenese Manprit Sarkaria besorgten den am Ende hochverdienten Sieg.

Die Linzer präsentieren sich indes weiter als schwächster Aufsteiger seit einiger Zeit. Die betont mutige Herangehensweise resultierte bisher in nur einem Punkt (3:3 gegen Hartberg) und 5:16 Toren. Gerald Scheiblehner machte einen gefassten Eindruck, er ortete vielmehr einen Schritt in die richtige Richtung. "Wir fangen Rückschläge gemeinsam auf, das macht uns stark. Die Siege werden kommen und wir werden lachen können", betonte der Trainer. Auf die Frage, ob er sich noch Verstärkungen wünscht, antwortete Scheiblehner: "Über Dinge zu reden, die nicht möglich sind, ist verschwendete Energie."

apa

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