31.07.2023 07:13 Uhr

Sturm für Austria eine Nummer zu groß

Sturm bejubelte einen klaren Auftakterfolg
Sturm bejubelte einen klaren Auftakterfolg

Sturm Graz ist in überzeugender Manier in die Jubiläumssaison der Bundesliga gestartet. "Wir haben die Auftakthürde, den ersten Gradmesser, sehr, sehr gut gemeistert", freute sich Trainer Christian Ilzer über den hochverdienten 3:0-Auswärtserfolg bei der Wiener Austria. Den "Veilchen" wurden indes gleich zum Saisonauftakt die Grenzen aufgezeigt, Vizemeister Sturm entpuppte sich als eine Nummer zu groß.

"Derzeit sind wir noch nicht so weit, dass wir Sturm Graz schlagen können", konstatierte Kapitän Manfred Fischer. Zum insgesamt fünften Mal in Serie musste sich die Austria den Grazern bereits beugen, zudem war es die fünfte Startniederlage in Folge. Sturm konnte sich hingegen nach dem geglückten Auftakt - der erste seit vier Jahren - über die Tabellenführung und ein kleines Statement in Richtung Salzburg freuen.

Trainer Ilzer wollte von dieser Botschaft in Richtung der "Bullen" allerdings nichts wissen. Es gelte das "Salzburg-Denken" auszukoppeln, der Fokus liege nicht auf diesem Thema. "Wir können nur in den direkten Duellen beeinflussen, was Salzburg macht", sagte Ilzer, der neben seiner Truppe überraschend auch Rapid, Austria und den LASK als mögliche Salzburg-Jäger nannte.

Auf dem Weg zum ersten Saisonsieg hatte Sturm unter kräftiger Mithilfe der Austria oftmals leichtes Spiel, alle drei Treffer resultierten aus Standardsituationen. "Wir trainieren das auch wirklich. Das Thema Standards hat einen klaren Platz in unserem Trainingsplan", sagte der Sturm-Coach. Zugute kam den Grazern sicherlich auch der Ausschluss von Marvin Martins. Der Austria-Verteidiger sah nach einem Horrorfoul gegen Alexander Prass nach VAR-Studium glatt Rot. "Ich habe gleich gewusst, dass es eine Rote Karte ist. Da war viel Wucht dabei, ich möchte aber keine Absicht unterstellen", betonte Ilzer. Der gefoulte Prass konnte trotz eines Cuts weitermachen. "Es wirkt so, als wäre alles okay", gab der Sturm-Youngster nach dem Spiel Entwarnung.

Abermals auf sich aufmerksam machte Neuerwerbung Szymon Wlodarczyk. Der polnische Stürmer scheint den Abgang von Emanuel Emegha in Graz schneller vergessen zu machen als gedacht. Den drei Cuptoren vergangene Woche ließ Wlodarczyk prompt den ersten Ligatreffer folgen. "Ein super Start für ihn. Er ist ein wirklicher Knipser", rühmte Ilzer. Doch auch die Defensive rund um David Affengruber wusste gleich zu Saisonbeginn zu überzeugen. "Wir haben zu Null gespielt und ich habe getroffen. Für mich war es ein gelungener Arbeitstag", resümierte Affengruber.

Austria-Trainer Wimmer: "Wir sind nur hinterher gelaufen"

Bei der Austria machte sich nach dem missglückten Start ein Stück weit Ernüchterung breit. Für Trainer Michael Wimmer war die Niederlage "auch in der Höhe verdient", vor allem die besonders schwache Anfangsphase war dem 43-jährigen Deutschen dabei ein Dorn im Auge: "Wir waren nicht griffig genug. Sturm hatte alle zweiten Bälle, wir sind nur hinterher gelaufen."

Die Austria wirkte teilweise von der hohen Intensität der Grazer komplett überrascht. "Wir waren eigentlich darauf eingestellt", bemängelte Wimmer. Bei Kapitän Fischer entfachten vor allem die Standard-Gegentore Ärger. Diese Situationen habe man gestern noch trainiert. "Darauf gilt es den Fokus zu legen. Es wird international gleich gefragt sein. Da haben wir heute verschlafen", resümierte Fischer bei "Sky".

Viel Zeit zur Frustbewältigung bleibt den "Veilchen" jedenfalls nicht. "Abhaken, alles andere bringt nichts. Unser Fokus muss auf schneller Regeneration und Donnerstag liegen", forderte Fischer. Unter der Woche sind die Veilchen im Rückspiel der Conference-League-Qualifikation in Banja Luka gefordert. In der Liga stehen demnächst die Gastauftritte in Lustenau und bei Ligakrösus Salzburg an.

apa

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