0:3 - Austria daheim gegen Sturm Graz chancenlos

Sturm Graz hat den Auftakt in die Bundesliga gegen die Austria deutlich mit 3:0 (2:0) für sich entschieden. Gazibegovic (9.), Wlodarczyk (38.) und Affengruber (60.) besorgten am Sonntag den fünften Sieg der Grazer gegen die Wiener in Serie. Die Violetten, die zum fünften Mal in Folge in der ersten Runde verloren, waren vor 13.093 Stadionbesuchern nach einer Roten Karte gegen Martins (33.) eine Stunde lang in Unterzahl.
Sturm jubelte erstmals seit 2019/20 (3:0 gegen St. Pölten) über einen Startsieg. Fünf siegreiche Duelle mit der Austria gelangen den Grazern bisher nur einmal: von Juni 1995 bis Mai 1996. Der Vizemeister und Cupsieger der vergangenen Saison konnte sich auch über die erste Tabellenführung und ein Statement in Richtung Salzburg freuen.
Austria-Trainer Michael Wimmer veränderte die violette Sieger-Elf vom Donnerstag an zwei Positionen. U-21-Teamkapitän Braunöder, der beim 1:0 gegen Banja Luka in der Conference-League-Qualifikation Ersatz war, verdrängte Jukic aus der Startformation. Handl verteidigte statt Meisl. Links hinten gab Potzmann den Einstand für seinen mittlerweile sechsten Bundesligaklub.
Bei Sturm feierten zwei Neue ihr Ligadebüt. Neben dem niederländischen Goalie Scherpen stand wie zu erwarten auch Jungstürmer Wlodarczyk in der Anfangself. Die spanische Neuerwerbung Serrano, die Ex-Austrianer Borkovic und Demaku (alle Sturm II) sowie Jantscher schafften es nicht in den Matchkader.
Kein Abtasten
Nach dem Anpfiff entfiel das Abtasten komplett. Schon in der temporeichen Anfangsphase hatten die Gäste leichte Vorteile. Bei der Führung half aber der Austria-Schlussmann mit. Früchtl ließ Gazibegovic' wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze ins kurze Eck passieren (9.). Der deutsche Goalie wirkte fortan verunsichert. Nach einem verunglückten Ausflug nahe der Torauslinie besserte er gegen Wlodarczyk selbst aus (16.).
Der polnische Angreifer drehte nach 20 Minuten bei Nieselregen erstmals jubelnd ab. Beim Lochpass von Kiteishvili stand der 20-Jährige aber deutlich im Abseits. Die Austria suchte ihr Heil in Tempogegenstößen, brachte die defensiv überzeugenden Steirer aber nicht ins Wanken. Im Gegenteil: Sturm brachte die hohe Schlagzahl präziser aufs Feld. Der spielfreudige Sarkaria bediente im Rückraum Kiteishvili, der Schuss des Georgiers wurde gerade noch zur Ecke abgefälscht.
Die Austria war nach der 33. Minute nur noch zu zehnt. Martins stoppte den durchbrechenden Prass mit dem hohen gestreckten Bein. Schiedsrichter Stefan Ebner sah sich das Horrorfoul im TV an - und wandelte die Gelbe in eine Rote Karte um. Prass blieb zunächst mit einer Wunde im Gesicht am Rasen liegen, konnte aber weitermachen und hatte vor der Pause mit einem Lattentreffer Pech (40.).
Sturm haushoch überlegen
Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 2:0. Nach Corner von Sarkaria köpfelte Wlodarczyk relativ unbedrängt in die verwaiste lange Ecke ein (38.). Die Austria schleppte sich mit Müh und Not in die Kabine, hatte aber auch nach dem Seitenwechsel Schwerstarbeit zu verrichten.
Zunächst bot sich den Violetten aber die erste und letztlich beste Torchance. Polster, der in der Pause für den in der Luft hängenden Fitz gekommen war, zeigte mit einer Soloaktion auf (56.). Scherpen und die Stange waren mit im Spiel. Die Heimfans schöpften kurz Hoffnung, doch was folgte, war der nächste Nackenschlag. Affengruber kam bei einem Sarkaria-Eckball mit Tempo und setzte sich im Kopfballduell fast mühelos gegen Polster durch (60.).
In der restlichen Partie betrieb die Austria erfolgreich Schadensbegrenzung, Sturm spulte das Schaulaufen mit teils frischem Personal staubtrocken ab. Für die Wiener geht es zunächst "englisch" und dreimal hintereinander auswärts weiter. Auf das Rückspiel in Banja Luka am Donnerstag folgen Auftritte in Lustenau und Salzburg. Sturm empfängt am Samstag den LASK, ehe am Dienstag (8.8.) in Eindhoven die Champions-League-Qualifikation (dritte Runde/Hinspiel) ruft.
apa