Klagenfurts Pacult bleibt demütig

Die Erfolge in den vergangenen beiden Jahren lassen bei Austria Klagenfurt keine übertriebenen Erwartungen aufkommen. Zweimal in Folge qualifizierten sich die Kärntner für die Top sechs der Meistergruppe, trotzdem bleibt das Ziel für 2023/24 im Vergleich zu den zwei Vorsaisonen unverändert. "Wir wollen den Klassenerhalt schaffen", sagte Trainer Peter Pacult im APA-Gespräch.
Die Zurückhaltung des Wieners liegt auch in der aktuellen Personalsituation begründet. Nachdem Goalgetter Markus Pink die Klagenfurter schon im Winter in Richtung China verlassen hatte, kehrten im Sommer unter anderem Maximiliano Moreira, Florian Rieder und Michael Blauensteiner dem Verein den Rücken. "Das muss man erst einmal kompensieren. Im Moment haben wir da doch die eine oder andere Baustelle", erklärte Pacult.
Optimierungspotenzial besteht vor allem in der Offensive. Nicolas Binder ist wegen einer schweren Muskelverletzung im Adduktorenbereich noch länger außer Gefecht. Sebastian Soto laboriert an Bandscheibenproblemen und Jonas Arweiler traf zwar beim 3:0-Cupsieg gegen Steyr, benötigt aber nach überwundenem Mittelfußknochenbruch auf dem Weg zurück zu alter Stärke noch etwas Zeit.
Selbiges gilt auch für Turgay Gemicibasi - der Mittelfeldspieler kam nach einem misslungenen Leih-Engagement beim türkischen Club Kasimpasa, wo er schnell aufs Abstellgleis geriet, zurück an den Wörthersee. "Er hat ein dreiviertel Jahr lang kein Mannschaftstraining gehabt. Das ist eine höllische Zeit, da geht das Tempo verloren. Aber die Zeit spricht für ihn, und die wird er auch erhalten, damit er wieder auf sein Level kommt", versprach Pacult.
Pacult sieht Handlungsbedarf
Nun ist der neue Geschäftsführer Günther Gorenzel gefordert, die Qualität des Kaders zu verbessern. "Ich bin mit ihm einer Meinung, dass wir Handlungsbedarf haben. Man wird sehen, was noch möglich ist", meinte Pacult. Über den Nachfolger des zu Sandhausen abgewanderten Matthias Imhof sagte der 63-Jährige: "Man wird sehen, wie die Zusammenarbeit läuft. Für Günther sind jetzt einmal andere Aufgaben wichtiger, nämlich, dass der Verein richtig konsolidiert ist, wirtschaftlich gesehen."
Diesbezüglich wäre eine Steigerung der Zuschauerzahl wünschenswert. In den vergangenen zwei Saisonen ließ der Publikumszuspruch zu wünschen übrig, wie auch Pacult gestand. "Wir haben unsere Leistungen gebracht, jetzt hoffen wir, dass sich das irgendwann in den Zuschauerzahlen widerspiegelt. Aber ich kann die Leute nicht zwingen, ins Stadion zu kommen." In der Vorsaison kamen trotz Meistergruppen-Teilnahme im Schnitt nur 4.361 Zuschauer ins Stadion, in der Aufstiegssaison davor waren es 4.842.
apa