LASK-Coach Sageder will "in Linz etwas bewegen"

Dass Bundesligist LASK große sportliche Ambitionen hegt, lässt sich anhand der ereignisreichen Sommerpause bei den Athletikern nicht von der Hand weisen. Mit Thomas Sageder löste ein unverbrauchter junger Coach Dietmar Kühbauer als Cheftrainer ab, auf dem Transfermarkt wurden reihenweise Spieler internationaler Güte verpflichtet, die im neuen Stadion glänzen sollen. "Für mich ist wichtig, dass wir in Linz etwas bewegen wollen", erklärte Sageder im APA-Interview.
Bei den Zielen für die neue Spielzeit übte sich der 39-Jährige jedoch im Understatement. Ansagen Richtung Salzburg oder Sturm Graz oder eine bestimmte Platzierung als Saisonziel - Fehlanzeige. Stattdessen: "Wir wollen nächstes Jahr wieder international spielen, wir wollen im Cup überwintern und wir wollen auch international gute Leistungen zeigen", so Sageder, der sich und seinem Team "realistische und erreichbare Ziele" setzen will.
Sport-Geschäftsführer Radovan Vujanovic besorgte bisher neun Neue für den nun prall gefüllten Kader, was Austria-Wien-Kapitän Manfred Fischer auf der Bundesliga-Kickoff-Veranstaltung am Montag entsprechend kommentierte: "Die kaufen ein wie wenn sie Meister werden wollen würden." Mehr als 30 Spieler stehen derzeit auf der LASK-Gehaltsliste, der eine oder andere Abgang dürfte noch folgen. Erwartet wird, dass Offensivstar Keito Nakamura in eine Topliga wechselt.
Sageder lobte die Transferoffensive: "Ich bin zufrieden und glücklich, dass ich so einen spannenden Kader trainieren kann. Wir haben arrivierte Spieler, aber auch junge Rohdiamanten." Als Beispiel nannte er Moussa Kone, der vom französischen Zweitligisten Nimes an die Donau gelotst wurde und in Testspielen bereits erste Duftmarken setzte. "Den kennt wahrscheinlich bisher noch niemand. Ich glaube, dass der sicher in kurzer Zeit mehreren ein Begriff sein wird."
Neuer Kapitän
Im Vordergrund stünde derzeit aber die Integration der Neuzugänge, menschlich wie sportlich. Einer, der dabei helfen kann und soll, ist Neo-Kapitän Robert Zulj. Seine neue Funktion, die er nach dem Abgang von Goalie Alexander Schlager erbte, wollte er nicht überbewerten. "Verantwortung habe ich letztes Jahr auch schon gehabt. Außerhalb des Platzes ist klar, dass du für jeden Spieler da sein willst und am Platz zählt sowieso nur die Leistung. Da ist egal, ob du Kapitän bist."
Die Handschrift des Trainers - Stichworte Pressing, Gegenpressing, Tempofußball - wurde laut Zulj schon nach wenigen Übungseinheiten sichtbar. "Man hat schon erkennen können, dass es ein anderes Spiel sein wird, dass wir höher anlaufen wollen, dass wir den Gegner früher stören wollen, dass wir sofort ins Pressing kommen wollen, dass wir uns über Standard-Situationen noch verbessern wollen."
Die Anforderungen beim LASK wachsen also. "Ich stehe dafür, dass meine Mannschaft hart arbeitet. Ich will zielgerichteten Fußball. Das heißt, ich will dorthin, wo das gegnerische Tor steht - so schnell und effizient wie möglich. Und ich will die gegnerische Mannschaft weghalten", erklärte Sageder, der die vielen Gegentore in den Testspielen bemängelte. Sein Kapitän quittierte das wohlwollend. "Der Trainer ist menschlich top. Jetzt müssen wir schauen, dass die Mannschaft und der Trainer eins werden. Dann glaube ich, dass es eine sehr gute Saison sein kann", so Zulj.
Diese beginnt in der Liga kommende Woche (28. Juli, 20.30 Uhr) mit dem Schlager gegen Rapid, die Vorfreude ist nicht zuletzt bei Sageder groß. "So ein Spiel daheim mit vollem Haus in der Raiffeisen-Arena - Saisonauftakt, 50 Jahre Bundesliga, Freitagabend auch noch - da gibt es nichts Schöneres. Also wer das nicht cool findet, der hat - so wie Rudi Völler einmal gesagt hat - den Fußball nie geliebt."
apa