09.06.2023 08:01 Uhr

Lustenau fährt entspannt nach Wien

Tabakovic machte gegen Hugonet und Co. keinen Stich
Tabakovic machte gegen Hugonet und Co. keinen Stich

Der Aufsteiger kostet die Saison bis zuletzt aus. Austria Lustenau bleibt im Europacup-Play-off der Bundesliga im Rennen und sehnt im letzten Spiel der laufenden Spielzeit eine Überraschung herbei. Nach dem 1:1 im "Ländle" im Hinspiel fällt die Entscheidung im Duell mit der Wiener Austria am Sonntag (17.00 Uhr/live Sky) am Verteilerkreis. Die Vorarlberger wollen noch einmal alle Kräfte mobilisieren, bei den Hausherren lautet das Motto wohl: Es kann nur besser werden.

"Wir fahren entspannt nach Wien, der Druck für Austria Wien ist noch größer. Wir können nur gewinnen", sagte Markus Mader nach dem leistungsgerechten Unentschieden. Lustenaus Trainer sah zwar die Kräfte seiner Elf nach der Pause schwinden, aber auch einen Gegner, der sich gegen die Vorarlberger erneut schwer tat. Ihren ehemaligen Teamkollegen Haris Tabakovic hatte die Abwehr um Matthias Maak und Jean Hugonet im Griff. Die Wiener konnten sich keine zwingenden Chancen herausarbeiten und blieben auch im dritten Duell dieser Saison (davor 2:2, 0:1) sieglos.

Den Ausgleich schaffte die Austria durch einen abgefälschten Schuss von Manfred Fischer (46.). Lukas Fridrikas (17.) hatte Lustenau mit seinem 15. Saisontor voran gebracht. Im Finish ließen die Grünweißen durch Nemanja Motika noch eine große Möglichkeit liegen. Tabakovic zog nach der Partie sichtlich enttäuscht Bilanz. "Es ist nicht einfach hier", sagte der Schweizer auf Sky. Ihm stieß vor allem der Auftritt vor der Pause sauer auf. "Wir müssen besser spielen, als wir es heute gemacht haben und die erste Halbzeit komplett vergessen." Tabakovic fordert im Rückspiel "mehr Leidenschaft".

Tempo hatte Austria-Trainer Michael Wimmer gefordert. Der Deutsche vermisste dies ebenso wie die richtige Zuordnung. Dass der Gegner drei Tage davor 120 Minuten gespielt habe, hätte man nicht gemerkt, so Wimmer über den Auftritt der ersten 45 Minuten. Er blickte nach vorne: "Wenn ich in die Kabine schaue, ist dort der absolute Wille vorhanden, am Sonntag mit den Fans im Rücken die Entscheidung herbeizuführen." Die Fans würden die Mannschaft nach vorne peitschen, merkte Wimmer an. "Da müssen wir uns auch peitschen lassen." Die Austria hofft, dass der noch erkrankte Dominik Fitz zur Verfügung steht. Dessen Kreativität könnte gegen die Defensive der Lustenauer entscheidend sein.

Fridrikas: "Es läuft einfach"

Der Aufsteiger hat mit dem aktuell wie am Fließband treffenden Fridrikas einen Mann für besondere Momente. Der Sohn von Ex-Austria-Angreifer Robertas Fridrikas hält nun bei elf Toren in den vergangenen zehn Partien. "Es läuft einfach, ich weiß, wo das Tor steht und habe ein gutes Gefühl", meinte der 25-Jährige. Auch er sei körperlich aber schon "am Limit". Sturmpartner Yadaly Diaby musste in der zweiten Halbzeit mit einer Knieblessur raus. Inwiefern der Franzose der Austria am Sonntag erneut Probleme bereiten kann, ist offen.

Lustenaus Pluspunkt bleibt, dass die Gäste in Wien ohne großen Druck agieren können. Von den Heimfans verabschiedete sich die Mannschaft schon am Donnerstag. Cem Türkmen, Yuliwes Bellache, Henri Koudossou, Nemanja Motika, Emrehan Gedikli, Michael Cheukoua, Hannes Küng, der aus disziplinären Gründen nicht mehr eingesetzte Hakim Guenouche und Jean Hugonet werden kommende Saison nicht mehr im Austria-Trikot zu sehen sein. Der zu Magdeburg in die 2. deutsche Liga wechselnde Hugonet erklärte die Mission nicht beendet. "Wir können noch ein großes Spiel machen, das war das Ziel. Alles ist möglich", meinte der Franzose. Eine Einschätzung, die Mader teilte. "Wir haben noch ein letztes Highlight vor der Brust", betonte Lustenaus Coach. Als Belohnung winkt der Startplatz in der Qualifikation zur Conference League.

apa

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