23.04.2023 07:45 Uhr

Lustenau nah am Klassenerhalt - Ried zittert

Austria Lustenau gelangen in den jüngsten sechs Spielen fünf Siege
Austria Lustenau gelangen in den jüngsten sechs Spielen fünf Siege

Der Klassenerhalt in der Bundesliga ist für den Aufsteiger zum Greifen nahe, dennoch bleibt Austria Lustenau demütig. Die Vorarlberger liegen nach dem 2:0-Sieg am Samstag bei der WSG Tirol mit vier Punkten Vorsprung an der Spitze der Qualifikationsgruppe. Mit einem weiteren Erfolg nächsten Samstag bei Schlusslicht Ried wäre der Ligaverbleib praktisch fix. Die Rieder haderten nach dem 1:1 in Altach mit der vergebenen Chance, die "Rote Laterne" in Vorarlberg zu lassen.

Mit 22 Punkten, die die Lustenauer bereits auf der Habenseite haben, ist seit Einführung der Ligateilung in Meister- und Qualigruppe 2018 noch kein Team abgestiegen. Nach fünf Siegen aus den jüngsten sechs Spielen könnte man zusehends an eine Saisonverlängerung im Europacup-Play-off denken. "Unser großes Ziel ist der Klassenerhalt. Dem sind wir jetzt schon sehr, sehr nahe gekommen", sagte Trainer Markus Mader auf Sky. "Solange wir noch nicht ganz, ganz 100-prozentig gerettet sind, werden wir weiterarbeiten."

WSG mit "unnötigem Selbstfaller"

In den beiden kommenden Runden wartet Ried - zuerst auswärts, dann zu Hause. Das Guthaben auf den Tabellenletzten beträgt sechs Runden vor Schluss bereits elf Zähler. "Jetzt haben wir nächstes Wochenende die große Chance, den Sack zuzumachen", meinte Mader. "Ich denke, wenn wir jetzt noch einmal einen Erfolg einfahren, dann ist es erledigt. Darauf werden wir die ganze Woche hart hinarbeiten."

Während die Vorarlberger mit dem Selbstvertrauen von nun drei Liga-Auswärtssiegen in Folge ins Innviertel reisen, muss die WSG einen laut Trainer Thomas Silberberger "unnötigen Selbstfaller" verarbeiten. "Diese Heimniederlage ist gleich bitter wie unnötig", meinte der Coach, der die Schuld nicht nur einem zweifelhaften Elfmeter zum 1:0 geben wollte. Sein Team ist immer noch Zweiter der Qualigruppe, liegt sieben Punkte vor Ried, fünf vor Altach und vier vor dem TSV Hartberg, der am Samstag in Tirol zu Gast ist.

"Wir müssen schon aufpassen. Aber vor einem Jahr hat viel, viel mehr Druck auf dem Verein gelastet als jetzt", erinnerte Silberberger. Damals lag man zum selben Zeitpunkt nur einen Zähler vor dem Tabellenende, ehe mit zwei Siegen gegen Ried ein "Befreiungsschlag" (Silberberger) gelang. Letztlich landete die WSG sogar im Europacup-Play-off. Silberberger: "Jetzt haben wir das Hartberg-Doppel vor der Brust. Wenn wir daraus drei oder vier Punkte mitnehmen, ist alles gut."

"Wird ein Fight bis zum Schluss"

In Altach gab es zwar eine Punkteteilung, aber doch einen Sieger - angesichts klarer Überlegenheit der Rieder den Gastgeber. Der Ausgleich durch Atdhe Nuhiu (73.) rettete einen glücklichen Punkt, der das Abrutschen ans Tabellenende abwendete. Die Innviertler haderten mit mangelnder Effizienz, hatten nach Seifedin Chabbis Führungstreffer (55.) im Finish zweimal Aluminium-Pech.

"Wir sind ein bisschen verärgert, dass wir den Ball nicht ein zweites Mal über die Linie bekommen haben. Trauern tun wir gar nicht", sagte Ried-Coach Maximilian Senft, hörbar um positive Stimmung bemüht. "Ich habe Vertrauen, dass auch die Chancenauswertung besser werden wird", erklärte Senft nach seinem dritten Remis im siebenten Spiel im Amt (1 Sieg, 3 Niederlagen). "Wir haben eine sehr gute Leistung gezeigt. Die Mannschaft hat unseren Plan sehr gut umgesetzt, das fruchtet auch. Wir müssen uns auch dafür belohnen."

Bei den Altachern ist im Doppelpack gegen den WAC (zuerst heim, dann auswärts) eine Leistungssteigerung unzweifelhaft vonnöten. "Die Grundtugenden für so ein Spiel in so einer Situation waren nicht da. Sowohl defensiv wie offensiv war das überschaubar", meinte Trainer Klaus Schmidt. Seine Truppe war über weite Phasen abgemeldet, im Angriff meist ohne Idee und defensiv zu großzügig. Das Kopftor von Nuhiu entsprang einer Einzelleistung bzw. einem Stangenschuss Amir Abdijanovics und ließ die Hausherren mit einem blauen Auge davonkommen.

Anstatt einen ermutigenden Fünf-Punkte-Vorsprung auf die Rieder herauszuschießen, ist die Angelegenheit im Kampf um den Klassenerhalt weiter unangenehm eng. "Aber wir haben ein Körndl gemacht, sind nach wie vor am Leben und dabei", erklärte Schmidt - und schickte zugleich einen klaren Appell an seine Kicker: "Zu Beginn der Qualirunde waren wir Letzter. Jeder, der geglaubt hat, dass wir um Platz sieben oder acht mitspielen, der lebt im Land der tausend Zipfelmützen. Es wird ein Fight bis zum Schluss."

apa

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