21.04.2023 20:57 Uhr

HSV setzt sich bei Torfestival gegen St. Pauli durch

Jubel beim HSV
Jubel beim HSV

Der Hamburger SV hat nach einem Sieg im spektakulären Stadtderby den Aufstieg fest im Blick. Der HSV ist nach dem wilden 4:3 gegen St. Pauli nun Zweiter.

Mit dem Schlusspfiff brachen im Hamburger Volkspark alle Dämme. Trainer Tim Walter schleuderte eine Wasserflasche erleichtert quer über den Rasen, die Spieler sprinteten zur Kurve, tanzten minutenlang vor den euphorisierten HSV-Fans und schrien "Derbysieg" in den Hamburger Abendhimmel.

Nach dem 4:3 (1:1) in einem wilden und begeisternden Stadtderby gegen den FC St. Pauli ist der HSV auf Aufstiegskurs. Der Tabellenzweite liegt fünf Punkte hinter Spitzenreiter Darmstadt 98 - und aus emotionaler Sicht fast noch wichtiger: Neun Punkte vor dem Rivalen aus St. Pauli.

"Es gibt für diesen Sieg 'nur' drei Punkte, aber das Spiel bringt so viele Emotionen mit sich. Es ist so unglaublich wichtig für uns und den Verein", sagte HSV-Torhüter Daniel Heuer Fernandes bei "Sky": "Es war nicht einfach. Aber wir waren konsequent, entschlossen. Hinten raus ging es nur darum, den Sieg zu holen. Das haben wir geschafft." Er habe das Stadion "noch nie so laut" erlebt, betonte HSV-Kapitän Bastian Schonlau.

Manolis Saliakas (36.) ließ St. Pauli zunächst vom Auswärtssieg träumen. Doch erst sorgte Jonas David mit seinem Traumtor aus rund 25 Metern kurz vor der Pause (44.) für den Ausgleich. Dann drehten Bakery Jatta (48.) und Moritz Heyer (52.) mit einem Doppelschlag die Partie.

St. Pauli steckte nicht auf und kam durch Elias Saad (71.) noch einmal heran. Doch ein Eigentor von Jakov Medic (78.) stellte den Zwei-Tore-Vorsprung für den HSV wieder her. Der postwendende Anschlusstreffer durch Jackson Irvine (79.) fiel nicht mehr ins Gewicht. Damit dürften die zarten Aufstiegsträume St. Paulis wohl beendet sein.

Temporeich, hitzig, heiß umkämpft: Die 56.400 Zuschauer im Volksparkstadion sahen ein packendes Derby mit vielen Möglichkeiten - und Toren. Zunächst bestimmten die Gäste vom Hamburger Kiez das Geschehen und gingen mit ihrer vierten (!) Großchance in Führung. Doch der HSV schlug zurück.

HSV- und St.-Pauli-Fans zeigen Pyroshows

Davids Sonntagsschuss und eine Druckphase zu Beginn der zweiten Hälfte ließen die Arena beben. Erst nutzte Jatta eine Schläfrigkeit in der braun-weißen Abwehr. Vier Minuten später traf Reis im Nachsetzen, nachdem Pauli-Keeper Nikola Vasilj einen Kopfball von Robert Glatzel noch gerade so von der Linie kratzte.

"Es geht um drei Punkte, aber unsere Fans erwarten ein bisschen mehr. Es geht um die Hoheit in der Stadt", sagte HSV-Coach Walter unmittelbar vor dem Anpfiff bei "Sky". Den Worten ihres Trainers ließen die HSV-Profis einen leidenschaftlichen Auftritt mit viel Herz und Willen folgen.

Die Partie wurde von einem Großaufgebot der Polizei begleitet. Durch eine strikte Trennung der rivalisierenden Fanlager blieben größere Zwischenfälle im Vorfeld des Spiels aus. Während der Partie zündeten beide Seiten Pyrotechnik und sorgten dafür, dass die zweite Halbzeit mit Verspätung angepfiffen wurde. Für Aufsehen sorgten Unbekannte, die in der Nacht zu Freitag den Uwe-Seeler-Fuß vor dem Volksparkstadion mit St.-Pauli-Stickern beklebten.

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