03.04.2023 07:07 Uhr

Salzburg gelingt "Auftakt nach Maß" in Klagenfurt

Entscheidung von der Bank: Adamu schrieb in Klagenfurt an
Entscheidung von der Bank: Adamu schrieb in Klagenfurt an

Die Länderspielpause hat Salzburg nicht vom Kurs abgebracht. Das 3:0 in Klagenfurt bescherte dem Titelverteidiger zum Start der Meistergruppe den elften Auswärtserfolg in Serie - ein Klubrekord, wie die "Roten Bullen" festhielten. Zwar wehrten sich die Kärntner im ersten Spiel ohne den nach China abwandernden Torjäger Markus Pink nach Kräften, am Salzburger "Auftakt nach Maß", wie Trainer Matthias Jaissle anmerkte, war dennoch nie zu rütteln.

Der Deutsche hatte vor dem Gastspiel am Wörthersee offenbar Bedenken. Nach zweiwöchiger Pause mit 15 abgestellt gewesenen Profis gleich wieder den Rhythmus zu finden sei "nicht selbstverständlich", hielt Jaissle fest. Seiner Elf gelang dies. Salzburgs Druckphase gleich zu Beginn münzte Oscar Gloukh in die Führung um. Damit war der Meister auf Kurs. Wirklich eng wurde es nicht mehr. Jaissle sah einen "sehr guten Auftritt" seiner Mannschaft, Kapitän Andreas Ulmer einen "absolut verdienten Sieg auch in dieser Höhe".

Im ÖFB-Cup schon gescheitert, kann sich Salzburg auf die Meisterschaft konzentrieren. Der Kader spricht für den Leader. Auch in Abwesenheit der verletzten Fernando und Noah Okafor kann es sich Jaissle leisten, Nationalteam-Stürmer Junior Adamu wie in Klagenfurt von der Bank zu bringen. "Wir haben einen breiten Kader, haben Jungs, die wir nachlegen können", sagte Salzburgs Trainer. Adamu dankte es mit dem 3:0, das ebenso mit Verzögerung fiel wie Benjamin Seskos Elfertor zum 2:0. Beide Male schaltete sich der VAR bei Situationen im Klagenfurter Strafraum ein, zweimal sollte er zurecht zugunsten der Gäste entscheiden.

Im Fernduell mit dem Zweiten Sturm - die Grazer hielten den Drei-Zähler-Rückstand dank eines Heimerfolgs gegen Rapid - warten auf Salzburg nun zwei Heimspiele. Nächste Woche gastiert die Austria in Wals-Siezenheim, danach kommt der LASK. "Wir wollen in diesen Spielen voll punkten. Dann, denke ich, sind wir auf dem richtigen Weg", sagte Ulmer. Das erste von den zwei Duellen mit Sturm steht am 23. April in Graz an.

Klagenfurt "in der Meistergruppe konkurrenzfähig"

Bei den Klagenfurtern sollte das Spiel schnell zu den Akten gelegt werden. Der gesperrte Peter Pacult sah auf der Tribüne bemühte, aber offensiv harmlose Hausherren. Assistenzcoach Martin Lassnig führte in Vertretung seines Chefs trotzdem Positives an: "Man hat in der zweiten Halbzeit gesehen, dass wir in der Meistergruppe konkurrenzfähig sind." Nächsten Sonntag gilt es, das auswärts bei Rapid zu beweisen.

Der im Winter von den Wienern geholte Nicolas Binder begann im Sturm, er soll die Lücke nach dem Abgang von Markus Pink schließen. Der künftige Shanghai-Profi verabschiedete sich in der Pause vom Verein, für den er statistisch gesehen in fast jedem zweiten Pflichtspiel getroffen hat (121 Spiele/59 Tore). "Das Angebot aus China war richtig gut. Ich denke, für Klagenfurt auch", sagte Pink, der seinen mit Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängert hätte. Durfte Pink im Winter nach einem Angebot aus Italien von Reggina noch nicht gehen, ließ der Klub den Stürmer nach Erreichen der Meistergruppe und dem damit verbundenen Klassenerhalt ziehen.

Präsident Herbert Matschek führte wirtschaftliche Gründe an. "Unser Verein ist auf Transfererlöse angewiesen, da die Einnahmen durch Ticketverkäufe und Sponsoren nicht ausreichen, um den Betrieb auf diesem Niveau zu finanzieren. In diesen Bereichen hinken wir der sportlichen Entwicklung der letzten Jahre weiter hinterher, und es wäre an der Zeit, dass sich das ändert", sagte Matschek. Im Geschäftsjahr 2021/22 hatte die Austria bekanntlich ein negatives Ergebnis von 3,15 Millionen Euro verzeichnet.

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten