02.04.2023 05:00 Uhr

Altach siegt dank Coach "mit Zusatzqualitäten"

Bischof bescherte Coach Schmidt einen Traumeinstand
Bischof bescherte Coach Schmidt einen Traumeinstand

Klaus Schmidt kam, sah und siegte: Der Trainerwechsel in Altach hat seine Wirkung Stand jetzt nicht verfehlt. Die Vorarlberger gaben dank einem Heim-1:0 gegen die WSG Tirol gleich im ersten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer die "Rote Laterne" ab und tankten zum Start der zehn Partien umfassenden Qualifikationsgruppe der Bundesliga ordentliches Selbstvertrauen. Einen Befreiungsschlag gab es auch für den WAC, der Neo-Schlusslicht SV Ried ebenfalls 1:0 bezwang.

Dass Schmidt Abstiegskampf kann, hat er in den vergangenen Jahren mehrmals eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Auch diesmal scheint er die richtigen Hebel angesetzt zu haben. "Ich bin ein Trainer mit Zusatzqualitäten, so sehe ich mich", sagte der Steirer im Sky-Interview. Dank einem Treffer von Noah Bischof (59.) konnten die Vorarlberger nach neun sieglosen Runden wieder einmal drei Punkte einfahren. "Es war sicher auch ein Faktor, dass der Trainer einen neuen Impuls mitbringt", meinte Bischof.

Laut Schmidt sei die Partie "extrem belastend, extrem anspruchsvoll und eine Schwitzerei und Zitterei bis am Schluss" gewesen. "Am Ende des Tages war der Sieg aber verdient, jeder hat sein Herz am Platz gelassen." Der einzige Treffer resultierte aus einer einstudierten Eckball-Variante. "Wir haben eigentlich die ganze Trainingseinheit am Donnerstag mit Standardsituationen verbracht. Dieses Training war sehr schlecht, am Ende habe ich zum ersten Mal den 'bösen Mann' spielen müssen. Wenn wir das immer am Donnerstag so machen und am Wochenende treffen, können wir das gerne so beibehalten", meinte Altachs Coach schmunzelnd.

Bischof nach langer Durststrecke erleichtert

Laut Bischof habe man sich den Eckball-Trick vom Liga-Konkurrenten Sturm Graz abgeschaut. "Es war eine lange Durststrecke, der Sieg bedeutet uns unglaublich viel", betonte der 20-jährige Stürmer. Es war der erste seit 23. Oktober 2022 (3:2 beim WAC). "Ich hoffe, dass uns der erste Schritt ein gewisses 'Brüstl' gibt, um nächste Woche auch in Lustenau bestehen zu können", verlautete Schmidt. Der Lokalrivale führt das "untere Play-off" an, Altach ist fünf Zähler dahinter Vierter. Nur zwei Punkte beträgt der Polster des SCRA auf das Neo-Schlusslicht Ried und Hartberg.

"Wir müssen noch durch dunkle Täler und tiefe Wälder", rechnete Schmidt alles andere als mit einem Selbstläufer im Kampf um den Klassenerhalt. Mit seiner Zukunft wolle er sich erst nach der geschafften Mission Nichtabstieg beschäftigen. Nicht gut zu sprechen war dagegen Thomas Silberberger auf sein Team. Die Tiroler, die den Sprung in die Meistergruppe knapp verpasst hatten, kassierten unten den nächsten Dämpfer.

"Jetzt haben wir das Ganze wieder scharf gemacht. Selber schuld", ärgerte sich der WSG-Coach. Er bemängelte einerseits das Gegentor nach einer "relativ billigen" Eckball-Variante, andererseits die mangelnde Effizienz. "Mit der Statistik in der ersten Halbzeit ist jeder österreichische Bundesligist in Führung, wir nicht." Der Fünf-Punkte-Polster des Zweiten auf das Tabellenende ist aber noch beruhigend.

Wolfsberg feiert endlich wieder Heimsieg

Der WAC setzte sich dank dem ersten Sieg in der Lavanttal-Arena nach sechs Heimniederlagen um vier Punkte vom letzten Platz ab. Das Ende der Heimspiel-Unserie samt goldenen Punkten in der Qualigruppe sorgten für einen "sehr erleichterten" Manfred Schmid. Erstmals jubelte er in seiner neuen Funktion über einen vollen Erfolg. "Ich glaube, dass der Druck riesig war. Man merkt, dass den Jungs ein Riesenbrocken vom Herzen gefallen ist", sagte der Ex-Austria-Coach.

Bedanken konnte er sich bei Maurice Malone, der in der 75. Minute traf. "Wir haben uns richtig reingekämpft und ein Topspiel gemacht. Ich hoffe, dass der Knoten geplatzt ist", verlautete der Matchwinner. Glück hatten die Wolfsberger auch, dass Schiedsrichter Alain Sadikovski eine Rote Karte wegen Torraubs gegen Tim Oermann in der ersten Hälfte wieder zurücknahm. Belmin Beganovic war zuvor nach einem leichten Foulvergehen zu Fall gekommen. "Heute sind wir alle verärgert, weil einige Szenen dabei waren, die nicht zu unseren Gunsten ausgefallen sind", sagte Ried-Coach Maximilian Senft.

Bei der vermeintlichen Rotszene habe es eine Berührung gegeben. "Das kann reichen, um Beganovic damit zu stoppen. Somit war diese Szene für mich auch spielmitentscheidend", betonte der 33-Jährige. Die Niederlage sei bitter und ärgerlich zugleich. Trotzdem gelte es positiv in die Zukunft zu schauen. "Wir müssen dranbleiben und weiter mit voller Überzeugung unsere Spiele bestreiten", forderte Rieds Trainer. Bereits am Mittwoch bietet sich die Chance, in Wien gegen Rapid ins ÖFB-Cup-Finale einzuziehen. Drei Tage später kommt mit dem TSV Hartberg der punktgleich Vorletzte zur wichtigen Ligapartie ins Innviertel.

apa

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