14.09.2021 11:49 Uhr

Wagner stellt klar: S04-Absturz war "nicht aufzuhalten"

David Wagner wurde beim FC Schalke vor knapp einem Jahr entlassen
David Wagner wurde beim FC Schalke vor knapp einem Jahr entlassen

Knapp ein Jahr ist vergangen, seit der FC Schalke 04 die Reißleine zog und sich von Trainer David Wagner trennte. Besserung brachte die Maßnahme nicht, mittlerweile spielt der stolze Traditionsklub aus dem Ruhrpott in der 2. Bundesliga. Für den Ex-Coach war die Entwicklung keine Überraschung.

Im Gespräch mit dem "Guardian" blickte der 49-Jährige nun auf seine Erlebnisse in Gelsenkirchen zurück.

"Wenn ich über die Zeit auf Schalke spreche, kann man sie in zwei verschiedene Phasen einteilen", analysierte Wagner, der damit auf die starke Hinserie 2019/2020 und den folgenden Absturz anspielte.

18 Mal blieb Schalke nacheinander sieglos, nach einer 1:3-Heimpleite gegen Werder Bremen war für den Deutsch-Amerikaner schließlich Schluss.

Absturz des FC Schalke war "nicht aufzuhalten"

Wer im Nachhinein die Hauptschuld am sportlichen Niedergang trug, ist laut Wagner schwer zu sagen. "Ich war ein Teil davon", gestand er, schränkte aber ein: "Der Teil, der im meinem Einflussbereich lag, war nicht unbedingt groß." Abseits des Spielfelds sei "so viel passiert."

Tatsächlich herrschte im Umfeld damals extreme Unruhe, verursacht durch Corona, aber auch Vereinsrepräsentanten wie Clemens Tönnies.

"Es gab so viele Dinge, die ich nicht beeinflussen konnte. Und wenn man das Gefühl hat, dass man, egal was man tut, nichts ändern kann, ist das ein schreckliches Gefühl", verdeutlichte Wagner.

Es sei nicht mehr darauf angekommen, wer an der Seitenlinie das Kommando hat. "Du kannst holen, wen du willst: Der Absturz dieses Klubs ist nicht aufzuhalten", fasste der Ex-Profi seinen Eindruck vom FC Schalke zusammen.

Wagner wollte "Leute, denen man vertrauen kann"

Auch deshalb habe er nach seiner Entlassung "Abstand gebraucht". Erst im Sommer nahm Wagner ein neues Jobangebot an: Seit Juli trainiert der gebürtige Frankfurter den Schweizer Serienmeister BSC Young Boys, mit dem er sogar in der Champions League antritt.

Auf die Frage nach den Kriterien seiner Arbeitgeber-Wahl antwortete der 49-Jährige vielsagend: "Ich wollte zu einem stabilen Klub mit guten Leuten. Leute, denen man vertrauen kann."

Beim FC Schalke war dies zuvor offenkundig nicht mehr möglich gewesen.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten