08.09.2021 18:28 Uhr

Bestätigt: Schalke 04 sagt Skandal-Profi ab

Wurde mit dem FC Schalke in Verbindung gebracht: Sergi Enrich
Wurde mit dem FC Schalke in Verbindung gebracht: Sergi Enrich

Der FC Schalke 04 hat sich gegen eine Verpflichtung des umstrittenen Angreifers Sergi Enrich entscheiden, mutmaßlich, weil dieser Transfer wohl für viel Wirbel gesorgt hätte. Mittlerweile hat sich auch Sportchef Rouven Schröder zur Personalie geäußert.

"Wir haben uns mit dem vertragslosen Spieler Sergi Enrich beschäftigt und uns gegen eine Verpflichtung entschieden", twitterte der FC Schalke 04 am Mittwochnachmittag. Genauere Infos zur Ablehnung gab es nicht. Zu vermuten ist jedoch, dass die Entscheidung gegen Enrich mit der Vergangenheit des 31-Jährigen zu tun hat. 

"Wir haben Überlegungen angestellt, dass wir den Kader noch einmal verstärken werden. Da fiel die Wahl auf ihn", erklärte Sportchef Rouven Schröder am Mittwochabend in der "WAZ" und fügte an: "Es war klar, dass wir ihn testen wollen, deshalb wir haben ihn eingeladen." 

Schalke prüfe "alles bis zum Schluss, bis kurz vor der Vertragsunterschrift – und dann gibt es eine Entscheidung", so Schröder weiter. "Und wir haben uns dagegen entschieden und dann von einer Verpflichtung abgesehen", brachte der 45-Jährige nicht unbedingt mehr Licht ins Dunkel.

Sportlich wäre der Angreifer sicherlich eine gut Verstärkung gewesen: Enrich verbrachte die vergangenen sechs Jahre bei SD Eibar, in insgesamt 193 LaLiga-Spielen erzielte er 34 Tore. In der zweiten spanischen Liga traf er 35 Mal in 125 Einsätzen. 

Für Aufregung sorgte im Vorfeld jedoch nicht die Tor-Ausbeute des Mittelstürmers. Denn: Enrich geriet 2016 in die Negativschlagzeilen, als er sich und seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Antonio Luna beim Sex mit einer Frau filmte und das Video anschließend ins Internet stellte - ohne ihre Einwilligung. Eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren wurde daraufhin von der Staatsanwaltschaft gefordert.

Sergi Enrich wechselt nicht zum FC Schalke 04

Das Gericht würdigte in seinem Urteil jedoch strafmildernd, dass beide Spieler im Laufe der Verhandlung Reue für ihre Tat gezeigt und dem Opfer 110.000 Euro Schadenersatz angeboten hatten. Enrich und Luna wurden schließlich zu jeweils zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Eine Strafe von 100.000 Euro gab es zusätzlich, wie die spanische Zeitung "Marca" berichtete.

Mit diesem Hintergrund war es den Verantwortlichen des FC Schalke 04 offenbar zu heiß, Enrich unter Vertrag zu nehmen. Zuvor hatte es bei "Bild" geheißen, dass der vertragslose Angreifer am Dienstag nach Düsseldorf geflogen sei, allein der obligatorische Medizincheck stehe noch aus, ehe der Deal mit Schalke vollzogen werden könne. Doch daraus wird nun nichts. 

Schalke 04 hat seinem Kader nach dem Bundesliga-Abstieg bereits einer Generalüberholung unterzogen. In Simon Terodde vom HSV, Marius Bülter von Union Berlin und Marvin Pieringer von den Würzburger Kickers schnappte sich der Klub unter anderem drei neue Stürmer. Sergi Enrich wird nun nicht der Vierte im Bunde werden.

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