30.08.2021 09:44 Uhr

Bauernopfer? Das sagt Bode zu seinem Werder-Abschied

Marco Bode verlässt Werder Bremen
Marco Bode verlässt Werder Bremen

Seit 2014 ist Marco Bode der Aufsichtsratschef des SV Werder Bremen. Doch nach dem Abstieg aus der Bundesliga gibt der 52-Jährige sein Amt am kommenden Sonntag ab. Nun hat die Vereinslegende ihren Schritt erklärt.

"Wir als Aufsichtsrat haben nach dem Abstieg intensiv mit uns gerungen. Mit der geschlossenen Entscheidung wollten wir signalisieren, dass eine gewisse Erneuerung jetzt angebracht ist", erklärte Bode gegenüber dem "kicker". Neben dem Vorsitzenden verzichten auch Andreas Hoetzel, Kurt Zech und Thomas Krohne auf eine erneute Kandidatur.

Allerdings sei niemand kurzfristig zurückgetreten, betonte Bode weiter, der seine Entscheidung "gerne noch etwas später getroffen" hätte. "In den Tagen nach Saisonende ist eine gewisse Dynamik reingekommen. Und, so ehrlich kann man sein: Es ist im Aufsichtsrat nicht mehr gelungen, einen Konsens zu finden – was uns über Jahre bei allen kontroversen Diskussionen immer ausgezeichnet hat", monierte Bode. Besonders die Zukunft von Geschäftsführer Frank Baumann sorgte bei Werder Bremen für heftige Diskussionen.

Abstiegswochen von Werder Bremen haben "genervt"

Auf die Frage, ob er mit seiner Ankündigung, nicht mehr anzutreten, andere Aufsichtsräte vom sofortigen Rücktritt abgehalten habe, antwortete Bode: "Ich bitte um Verständnis, dass ich solche Detailfragen grundsätzlich nicht kommentiere. Nur so viel: In den Tagen des Abstiegs ging es darum, die Handlungsfähigkeit des Klubs zu erhalten und andererseits auch ein Signal der Erneuerung zu setzen. Man kann sagen, dass unsere Entscheidung, nicht mehr anzutreten, ein sehr verantwortungsvoller Kompromiss war."

Dennoch sehe sich der Werder-Funktionär nicht als Bauernopfer. "Ich muss allerdings zugeben, dass mich die Wochen rund ums Saisonfinale genervt und angestrengt haben", sagte Bode: "Den Bogen etwas weiter gespannt, waren schon die letzten eineinhalb Jahre mit Corona, Stadien ohne Fans, dem Abstiegskampf, den wirtschaftlichen Herausforderungen und meiner vielleicht auch etwas besonderen Rolle sowie deren öffentlicher Wahrnehmung sehr kräftezehrend."

"Frank hängt sich total rein"

Trotzdem steht Bode weiterhin hinter Baumann. "Ich erlebe Frank auch in diesem Sommer als sehr professionell, sehr pflichtbewusst. Ihn zeichnet aus – vielleicht ist es manchmal sogar eine Schwäche –, dass er extrem auf das Ganze schaut, die wirtschaftliche Situation total mit im Blick hat und sich selbst verpflichtet, auch diesbezüglich gewisse Ziele zu erreichen", erklärte Bode.

Baumann steht bei vielen Werder-Fans wegen seiner Transferpolitik in der Kritik. "Öffentlich die Zahl von 15 bis 20 Transfers anzukündigen, fand ich kommunikativ zwar nicht glücklich", analysierte Bode: "Aber ich sehe auch den Druck, unter dem er stand und steht. Frank hängt sich total rein, den Verein durch diese Krise zu führen. Genau wie die anderen Geschäftsführer und wir als Aufsichtsrat."

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