16.08.2021 09:03 Uhr

Kohler: BVB ohne Haaland "um 50 Prozent schwächer"

Ist der BVB zu abhängig von Erling Haaland?
Ist der BVB zu abhängig von Erling Haaland?

Vor dem Supercup-Duell zwischen Meister FC Bayern und Pokalsieger BVB sind die Vorzeichen durchaus unterschiedlich. Während die Dortmunder nach dem starken Bundesliga-Auftakt vor Selbstvertrauen strotzen, herrscht in München noch keine Euphorie. Laut Jürgen Kohler haben allerdings beide Klubs noch eine Menge Verbesserungsbedarf.

In einer "kicker"-Kolumne nahm der 55-Jährige seine beiden Ex-Vereine unter die Lupe, beginnend mit der Borussia.

"Dortmund startete mit einem hochverdienten Sieg gegen Frankfurt", lobte der Weltmeister von 1990, schränkte dann aber ein: "Dafür reichten ein überragender Erling Haaland und ein Marco Reus in guter Verfassung, die Abwehr des BVB wirkte aber nicht sattelfest."

Tatsächlich hatten die Westfalen gegen die Eintracht erstaunlich viele Chancen zugelassen. "Auch gegen schwache Frankfurter hätten es mehr als zwei Gegentreffer sein können. Wenn man um Titel spielen will, wird es mit so einer Defensivleistung schwer", mahnte Kohler, einst selbst Fachmann für kompromisslose Abwehrarbeit.

Er sehe beim BVB "Probleme in der Innenverteidigung, auch die defensiven Außenbahnen sind nicht optimal besetzt", so der langjährige Nationalspieler weiter.

Zudem sei die Abhängigkeit von einem Angreifer möglicherweise zu groß. "Offensiv ist Dortmund top aufgestellt – und muss trotzdem hoffen, dass Haaland sich nicht verletzt. Ohne ihn wäre die Mannschaft um 50 Prozent schwächer", betonte Kohler.

Kohler von Upamecanos Debüt beim FC Bayern nicht angetan

Doch auch beim FC Bayern erkennt Kohler "noch einige Probleme". Von der aktuellen Zusammenstellung des Teams ist er nicht begeistert.

"Der Kader ist in der Breite nicht gut besetzt, zudem hat der Rekordmeister eine funktionierende Abwehr verloren. Jérôme Boateng und David Alaba sind weg, Benjamin Pavard fällt lange aus", erörterte der 55-Jährige.

Ein Neuzugang der Münchner, der das Vakuum füllen könnte, kam bei Kohler derweil nicht gut weg. "Für mich hätte Gladbach zwei Elfmeter bekommen müssen. Dayot Upamecano muss im Sechzehner geschickter zu Werke gehen. Es funktioniert nicht, sich nur auf Schnelligkeit zu verlassen, er wirkt hüftsteif und muss an seiner Beweglichkeit arbeiten", bemängelte der "Kokser".

Sein Fazit: "Der Neuzugang aus Leipzig hat großes Potenzial, ist aber noch kein fertiger Spieler auf Topniveau."

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