24.06.2021 13:30 Uhr

Grüll: "Ich werde mein Spiel nicht verändern"

Marco Grüll verbiegt sich maximal bei Dehnungsübungen im Training
Marco Grüll verbiegt sich maximal bei Dehnungsübungen im Training

Rapid-Neuzugang Marco Grüll gab Salzburg mehrmals einen Korb, will den Hütteldorfern "Tiefgang" bringen und beeindruckt im persönlichen Gespräch mit enormer Bodenständigkeit.

Mit Ausnahme der Torhüterposition hat sich Rapid bereits in jedem Mannschaftsteil mit ablösefreien Neuzugängen für die kommende Saison verstärkt. Für die Abwehr gelang Sportdirektor Zoran Barišić mit der Verpflichtung des ehemaligen Deutschland- und England-Legionärs Kevin Wimmer ein wahrer Transfercoup, im Mittelfeld ersetzt Robert Ljubičić seinen nach Köln abgewanderten Bruder Dejan und für den Angriff ist Sprintrakete Marco Grüll aus Ried gekommen.

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Dieser entschied sich bewusst gegen einen Wechsel in die deutsche Bundesliga, weil er in Hütteldorf die besten Entwicklungschancen für seine Karriere sieht. "Es hat schon Gespräche gegeben, aber für mich war klar, dass der Schritt dorthin zu schnell gewesen wäre", erklärte der in zwei Wochen 23-Jährige am Rande eines Pressetermins im Allianz-Stadion. "Wichtig ist für mich, dass ich spiele. Ich brauch' nicht irgendwo hingehen, wo ich weiß, das ist ein super großer Verein, aber dann spielst du dort keine Rolle."

Die gleiche Überlegung hatte für ihn bereits vor einem Jahr gegolten, als Rapid und Red Bull Salzburg um seine Dienste buhlten. Grüll war damals gerade mit der SV Ried in die Bundesliga aufgestiegen und wollte sich bei den Innviertlern erst einmal an Tempo und Qualität im Oberhaus gewöhnen.

Dem Ligakrösus aus der Mozartstadt gab er nicht nur einmal einen Korb, verriet der Blondschopf mit einem verschmitzten Lächeln: "Salzburg war da nicht das erste Mal an mir dran. Nach der Ausbildung im LAZ wollte ich von daheim nicht weg und trainierte auch schon in einer Kampfmannschaft mit. Das hat für mich gut gepasst. Als ich 17 war, war Salzburg - mit Liefering - wieder interessiert, das wäre aber eine Kooperation gewesen. Das wollte ich nicht. Wenn sich etwas ergibt, wo ich hingehen könnte, wollte ich das entscheiden und nicht, dass das jemand anderes in der Hand hat."

Rapid-Neuzugang Marco Grüll: "Kann hier meine Stärken noch besser einbringen"

Zum Sommer 2021 war die Zeit für den nächsten Schritt also reif. Groß umstellen will sich Grüll aber auch beim Großklub aus der Hauptstadt nicht: "Ich bin im Eins-gegen-Eins recht gut, das habe ich jetzt auch in der Bundesliga gezeigt. Ich glaube, deshalb hat man mich auch geholt. Wenn der Gegner tief steht, ist es wichtig, dass du auch über außen drüberkommen kannst. Ich werde mein Spiel nicht verändern."

Die höhere Qualität im Kader sorgt freilich für einen härteren Kampf ums Leiberl, als das in Ried der Fall war. Doch sieht Grüll auch darin einen Vorteil für sich: "Dadurch kann sich der Gegner nicht ausschließlich auf einzelne Spieler konzentrieren." Damit, unterstrich der gebürtige Salzburger, ergebe sich mehr Variantenreichtum im Offensivspiel.

Auf weltfussball-Nachfrage, wie er seine Stärken in die Spielidee von Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer einbringen könne, präzisierte Grüll: "Sie stehen mit beiden Außenverteidigern hoch, spielen viele Diagonalbälle, wo du super ins Eins-gegen-Eins kommst. Das ist für einen Spieler wie mich sicher förderlich. Wenn du da ein gewisses Tempo hast, kommst du schön hinter die Kette. Es ist für Rapids Fußball wichtig, dass sie Tiefgang haben und ich glaube, dass ich hier meine Stärken vielleicht noch ein bisschen besser einbringen kann als in Ried."

David Mayr

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