13.05.2021 00:47 Uhr

Kein Ende der großen Salzburger Dominanz

Achter Meistertitel in Folge für Salzburg, zweiter für Jesse Marsch (hier 2020)
Achter Meistertitel in Folge für Salzburg, zweiter für Jesse Marsch (hier 2020)

Red Bull Salzburg ist zum achten Mal in Serie österreichischer Fußballmeister und hat 15 von den letzten 16 Titel in den nationalen Bewerben geholt. Ein Ende der Dominanz der "Bullen" ist nicht in Sicht.

Trainerwechsel, Modusänderungen, Abgänge von Schlüsselspielern - Red Bull Salzburg hat sich in den vergangenen Jahren unbeeindruckt gezeigt und auch heuer wieder "geliefert". Leise Hoffnungen der Konkurrenz, der Ligakrösus könnte diesmal schwächeln, haben sich einmal mehr in Luft aufgelöst, der achte Meistertitel en suite legt beredtes Zeugnis von der bleiernen Dominanz der "Bullen" ab. Ein Ende ist auch 2021/22 unter Neo-Coach Matthias Jaissle nicht in Sicht.

Noch führt Jesse Marsch das Ruder. Der US-Amerikaner trotzte mit seiner Truppe auch heuer erfolgreich der Konkurrenz, allen voran Rapid, und schloss sein rot-weiß-rotes Kapitel mit dem zweiten Double im zweiten Jahr ab. Der Lohn: Ein Wechsel im Sommer zu RB Leipzig. Es "flutscht" also weiterhin zwischen den Schwesternklubs, erstmals gelang nun einem Chefcoach der Sprung zu den Sachsen. Davor wurden bereits 18 Spieler von Salzburg nach Ostdeutschland transferiert. Als bisher letzter Akteur reihte sich der Ungar Dominik Szoboszlai im vergangenen Winter in die Liste ein.

Die Erfolgsfaktoren von Red Bull Salzburg

Wie schon in der Saison davor, als Erling Håland im Winter von dannen zog, musste Salzburg mit Szoboszlai den Abgang eines Schlüsselspielers verkraften, wieder einmal sollte sich das auf den Ausgang der Meisterschaft nicht auswirken. Auch, weil der 20-jährige Szoboszlai-Ersatz Brenden Aaronson keinerlei Anpassungsprobleme zeigte, marschierte man fast mühelos durchs Frühjahr. Als hätte es noch eines Beweises für das bestens geölte Werkl der Salzburger bedurft. Üppige Finanzen, ein international bekannter Name und ein dicht gesponnenes Scoutingnetz sorgen dafür, dass sich um die nationale Dominanz niemand sorgen muss.

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Natürlich wird Salzburg vor Beginn der Saison 2021/22 wieder von Fragezeichen begleitet sein. Ein möglicher Abschied des präsumtiven BL-Torschützenkönigs Patson Daka und der Wechsel an der Seitenlinie sind Grund genug. Ist der 33-jährige Marsch-Nachfolger Jaissle auf Profiniveau doch ein bisher unbeschriebenes Blatt. Die Zweifel am Liefering-Erfolgscoach dürften angesichts seiner "Red-Bull-DNA" und der vielen richtigen Klub Personalentscheidungen der vergangenen Jahre eher leise sein.

Klar ist, dass Jaissle schon im Sommer unter Druck steht. Denn nach zwei Champions-League-Teilnahmen in Folge wäre ein Scheitern im Quali-Playoff, in dem der Ligakrösus noch dazu gesetzt ist, alles andere als optimal. CL-Einnahmen von rund 35 Mio. Euro - wie in den jüngsten zwei Saisonen - würden den finanziellen Spielraum weit halten. Gleiches gilt für die Transfereinnahmen. Die fielen 2020/21 mit kolportierten ca. 30 Mio. ansehnlich aus, wenngleich sie nicht an die beiden Saison davor (2019/20 ca. 120 Mio. und 2018/19 ca. 60 Mio.) heranreichten.

Salzburg droht im Sommer kein Aderlass

Ein großer personeller Umbau steht bei den "Bullen" jedenfalls nicht ins Haus. Auch wenn Daka, der Marsch zu Leipzig folgen könnte, und ein, zwei andere Akteure wie etwa Stürmer Mërgim Berisha oder Enock Mwepu den Hut nehmen sollten, steht Nachschub bereit. Der hochveranlagte Offensivmann Karim Adeyemi könnte den endgültigen Durchbruch schaffen, die lange dopinggesperrten Sékou Koïta (Sturm) und Mohamed Camara (Mittelfeld) werden sich nahtlos einfügen.

Mit dem polnischen Innenverteidiger Kamil Piątkowski (21) hat Salzburg bisher nur einen echten Neuzugang vermeldet. Nötig scheint das auch nicht unbedingt. Ganz abgesehen davon, dass die Verantwortlichen um Sportdirektor Christoph Freund aus einer wahren Armada von verliehenen Spielern wie Jérôme Onguéné, Masaya Okugawa oder Junior Adamu wählen können. Mit Youngsters wie Benjamin Šeško (17), David Affengruber (20), Luka Sučić (18) oder Nicolas Seiwald (20) stehen schon die nächsten hoffnungsvollen Talente in den Startlöchern.

apa

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