09.05.2021 05:00 Uhr

Dreikampf um zwei Playoff-Eintritte

Markus Schopp (r.) und Andreas Heraf: Wer lacht am Ende?
Markus Schopp (r.) und Andreas Heraf: Wer lacht am Ende?

In der Bundesliga-Qualifikationsgruppe entfaltet sich im Kampf um die vorderen Ränge vielleicht noch ein Krimi. Nach der 1:1-Punkteteilung von Hartberg und Ried und der Niederlage der Austria in Altach liegen drei Teams vor den letzten drei Runden innerhalb von fünf Punkten. Es geht um die Plätze sieben und acht, die zum Europacup-Playoff-Halbfinale berechtigen. Hartberg befindet sich zwar in der Pole Position, hat aber laut Trainer Markus Schopp ein prinzipielles Problem.

"Es ist ganz einfach so, gegen so tief stehende Gegner ist es für uns ein Thema", erklärte der 47-Jährige am Samstag nach dem Remis gegen die SV Ried im Sky-Interview. Das viele Mannschaften gegen Hartberg sich auf das konzentrierte Verteidigen verlegen, "ist schon eine Entwicklung, die wir uns erarbeitet haben, wo wir aber noch bessere Lösungen brauchen". Man brauche "Kreativität, man braucht ein bisschen Geduld, man braucht die Durchsetzung über die Seite, durchs Zentrum eine gute Staffelung. Alles Dinge, die wir zwar besprochen haben, aber die übers ganze Spiel einfach zu wenig waren."

Sein Ex-ÖFB-Teamkollege Andreas Heraf erwiderte nach dem siebenten Spiel unter seiner Ägide ohne Niederlage Folgendes: "Ich wollte eigentlich gar nicht so tief stehen, wie es am Schluss dann wieder gekommen ist. Aber natürlich, wenn du 1:0 führst, ist das auch in den Köpfen der Spieler drinnen." Das große Ärgernis für die Gäste war der Abseitstreffer durch Stefan Rakowitz in der 82. Minute, das nicht gezählt hätte, wenn in Österreich schon der Videobeweis umgesetzt wäre. Der Burgenländer stand vor dem kuriosen Tor in Flipper-Manier einen Schritt im Abseits, als der entscheidende Pass von Seifedin Chabbi kam.

Der Erfolg bestätigt Heraf und seine Herangehensweise aber. Die Oberösterreicher liegen jetzt als Neunter nur noch zwei Punkte hinter der Austria und fünf hinter Hartberg. Nur vier Gegentore in den vergangenen sechs Spielen machen die Spielvereinigung - gemeinsam mit Hartberg - zur aktuell stabilsten Abwehr in der Qualigruppe. "Wir haben in den letzten Spielen fantastisch verteidigt, auch heute wieder, und hätten eigentlich - wenn das Abseitstor nicht gewesen wäre - auch wieder 1:0 gewonnen", sagte Heraf, dessen Team am Dienstag die noch um den Klassenerhalt zitternde Admira empfängt. Sein Verbleib im Innviertel über die Saison hinaus dürfte nur noch Formsache sein.

Dienstag High Noon

Auch die Bilanz von Hartberg kann sich durchaus sehen lassen: die vergangenen sechs Spiele nicht verloren, darunter drei Siege. Der TSV hat drei Punkte Vorsprung auf die Austria, die nun in Wien der nächste Gegner ist. Ein Auswärtssieg könnte schon eine Vorentscheidung für die Schopp-Truppe im Ringen um Platz sieben und den Heimvorteil im Play-off-Duell sein. Die Spielcharakteristik sollte den Hartbergern jedenfalls mehr entgegenkommen. Gesprächsstoff liefert, dass Schopp als ein Kandidat für die Nachfolge von Peter Stöger als Austria-Trainer gelten soll. Die Gespräche über seine Verlängerung in Hartberg laufen.

Bei den Violetten hingegen wächst der Druck im Hinblick auf den Europacup nach dem 1:2 in Altach an. Aus Sicht des für den wegen einer Corona-Infektion ausgefallenen Stöger eingesprungenen Co-Trainers Jochen Fallmann war vor allem die erste Halbzeit ausschlaggebend für die Niederlage. Die Leistung war "über 90 Minuten zu wenig, um hier etwas Zählbares mitzunehmen".

Im direkten Duell mit Leader Hartberg in der kommenden Runde forderte Fallmann deshalb ein anderes Auftreten: "Es gilt, vor allem gegenüber der ersten Halbzeit, am Dienstag ein anderes Gesicht zu zeigen und die drei Punkte in Favoriten zu lassen." Möglicherweise wird dann auch wieder Stöger auf der Trainerbank Platz nehmen. "Wir hoffen es natürlich alle. Wir werden sehen, wie weit er sich raustesten kann", so Fallmann.

apa

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