06.05.2021 14:01 Uhr

Nach Nazi-Eklat: Keller trifft sich mit Knobloch

Keller hat sich mit Charlotte Knobloch getroffen
Keller hat sich mit Charlotte Knobloch getroffen

Der schwer angeschlagene und zum Rücktritt aufgeforderte DFB-Präsident Fritz Keller hat sich am Donnerstagvormittag in München mit Charlotte Knobloch, der früheren Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, zu einem Meinungsaustausch getroffen. Eine entsprechende Meldung der "Bild"-Zeitung trifft nach "SID"-Informationen zu.

Bei dem Gespräch ging es um den von Keller verursachten Nazi-Eklat. Der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte seinen Stellvertreter Rainer Koch in einer Sitzung mit dem berüchtigten Nazi-Richter Roland Freisler verglichen. Damit spitzte Keller die Führungskrise des Verbandes dramatisch zu. Der 64-Jährige wurde von den Chefs der Landes- und Regionalverbänden mit großer Mehrheit zum Rücktritt aufgefordert.

"Ich habe in einem Konflikt aus der Emotion heraus etwas gesagt, das ich zutiefst bedauere. Das hat mit mir und meiner Haltung nichts zu tun", sagte Keller, "ich spreche deshalb derzeit mit verschiedenen Personen, um das wieder geradezurücken und bedanke mich sehr bei Charlotte Knobloch, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, für ihren Rat und ein sehr offenes Gespräch."

Am Montag hatte die DFB-Ethikkommission den Fall Keller vor das Sportgericht gebracht. Es ist das erste Mal, dass sich ein DFB-Präsident vor dem verbandsinternen Gericht verantworten muss. Die Ethikkommission wird derzeit von Bernd Knobloch geleitet. Er ist der Sohn von Charlotte Knobloch.

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