30.04.2021 13:53 Uhr

Erst FC Bayern, jetzt BVB? Kiel träumt vom Pokal-Wunder

Schmeißt Kiel auch den BVB aus dem Pokal?
Schmeißt Kiel auch den BVB aus dem Pokal?

Erst der FC Bayern, jetzt der BVB? So häufig wird behauptet, dass sich ein krasser Außenseiter im DFB-Pokal dennoch "einiges ausrechnet" - bei Holstein Kiel stimmt es wirklich.

Wie ein "Nobelpreis für Mathematik" wäre ein Triumph im Pokal-Halbfinale bei Borussia Dortmund, sagt Trainer Ole Werner, ganz so, als würde "eine unlösbare Aufgabe dann doch gelöst". Problem nur: Einen Nobelpreis für Mathematik gibt es gar nicht.

Ob es am Ende nun das Millionenpreisgeld für die Millennium-Probleme wird oder die Fields-Medaille, kann Werner vor dem ungleichen Duell am Samstagabend aber herzlich egal sein. "Ob das unlösbare Probleme sind, können wir erst nach dem Spiel beurteilen", betonte er.

Es gilt, gegen Erling Haaland und all die anderen Stars die perfekte Formel auszutüfteln. "Ob uns der alte Pythagoras dabei hilft, weiß ich auch nicht", sagte Werner, und er lachte.

Einmal jedenfalls hat der ambitionierte Zweitligist bereits seine Lösung gefunden: Sensationell warf er den Sextuple-Gewinner FC Bayern München in der zweiten Runde nach gloriosem Kampf im Elfmeterschießen raus. Nun soll, geht es nach Werner, der BVB dran glauben, der sich schon auf dem besten Wege Richtung Berlin sieht: "Es ist herausragend, dass wir ein Pflichtspiel gegen sie bestreiten - und das nicht, weil sich die Losfee irgendwie in der Trommel verirrt hat."

Holstein Kiel "wie eine Boygroup auf Tour"

An das letzte DFB-Pokal-Spiel gegen den BVB am 7. Februar 2012 (0:4) hat der junge Trainer keine direkte Erinnerung: Da war er gerade in Australien. "Ich war auf Weltreise, tatsächlich", berichtete Werner. "Wo ich war, wurde das nicht übertragen - und ich hätte auch mitten in der Nacht aufstehen müssen..."

Mächtig unterwegs sind auch die Kieler des Jahres 2021. Das Spiel beim BVB ist nach der erneuten Corona-Quarantäne das dritte von sieben innerhalb von 22 Tagen, es geht um den Bundesliga-Aufstieg - und das erste Pokalfinale der Vereinsgeschichte. "Wir sind wie eine Boygroup auf Tour", sagt Offensivspieler Fabian Reese: "Der Bus und das Hotelzimmer sind unser bester Freund."

Glaube an den Sieg gegen den BVB

Auch deshalb verzichtet Werner auf allzu vollmundige Aussagen. "Wir werden versuchen, unsere Haut so teuer wie möglich zu verkaufen", sagte der Trainer, er schätzt die Chance aber realistisch ein: "Wir sind ja nicht blauäugig und nicht auf den Kopf gefallen."

Doch, trotz aller Belastung: "In einem Spiel kann alles passieren", betonte Stürmer Janni Serra. Allein das Halbfinale erreicht zu haben, sei ein "Wahnsinnsding" für den KSV Holstein, der nun "den nächsten unmöglichen Gegner schlagen" will: "Dass wir das Zeug haben, können wir hoffentlich beweisen." Beweisen: Das passt dann ja wieder hervorragend zur Mathematik.

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