01.09.2019 15:28 Uhr

HSV schießt 96 ab - Jatta erzielt umjubeltes Tor

Bakery Jatta wurde von HSV-Trainer Dieter Hecking (r.) geherzt
Bakery Jatta wurde von HSV-Trainer Dieter Hecking (r.) geherzt

Bakery Jatta verschwand in einer Jubeltraube, die souveräne Tabellenführung des Hamburger SV geriet fast zur Nebensache: Nach schweren Wochen hat ausgerechnet Jatta den HSV mit einem Tor und einer ganz starken Leistung zum souveränen 3:0 (1:0) im Nordduell gegen Hannover 96 geführt und Platz eins in der 2. Fußball-Bundesliga gefestigt.

"So, wie das heute passiert ist, kann man ein Drehbuch schreiben. Dass wir und das ganze Stadion ihm das gegönnt haben, ist unbestritten", sagte HSV-Trainer Dieter Hecking nach dem emotionalen Spiel. Nach dem jüngsten Spießrutenlauf von Karlsruhe und den zahlreichen Schlagzeilen um seine Identität erzielte Jatta das 3:0 (75.), anschließend brachen im Volkspark alle Dämme.

Während Hecking mit erhobenen Armen an der Seitenlinie stand und die HSV-Fans ausflippten, rannten fast alle Mitspieler auf den Gambier zu und klopften ihm begeistert auf den Kopf. "Es ist einfach schön, dass er das Tor macht. Jeder hier im Stadion und jeder neutrale Zuschauer hat es ihm gegönnt. Ich denke, damit sollte das Thema auch erledigt sein", sagte Stürmer Sonny Kittel bei "Sky".

Kurz nach seinem Tor wurde Jatta ausgewechselt und erneut ausgiebig gefeiert. "Wie Bakery mit der Situation umgeht, ist sensationell", sagte Hecking. Weil auch Kittel (35.) und David Kinsombi (59.) in der einseitigen Begegnung trafen, untermauerte der HSV seine Aufstiegsambitionen eindrucksvoll. Das Hecking-Team feierte den vierten Sieg in Folge und liegt in der Tabelle mit 13 Punkten bereits klar vor den Überraschungsklubs SV Sandhausen (10) und VfL Osnabrück (9).

Für Jatta hatte der Tag schon verheißungsvoll begonnen. Auch die 96-Fans setzten wie angekündigt ein Zeichen "in die Liga und in die Gesellschaft" und verzichteten auf Pfiffe oder Beleidigungen. "Es ist alles gesagt. Wir hoffen, dass jetzt schnellstmöglich Ruhe reinkommt", hatte Hecking kurz vor dem Anpfiff bei "Sky" gesagt.

Hannover 96 wird wohl auf Protest verzichten

Vor 55.000 Zuschauern im Volkspark trat 96 viel zu harmlos auf, der von Mirko Slomka trainierte Bundesliga-Absteiger steckt mit nur einem Saisonsieg weiter im Mittelfeld der Tabelle fest. Am Ende ging der Sieg des HSV voll in Ordnung - und wird wohl auch nicht mehr angezweifelt.

Anders als der 1. FC Nürnberg (0:4), der VfL Bochum (0:1) und der Karlsruher SC (2:4) wird Hannover wohl auf einen Protest gegen die Wertung der Niederlage verzichten.

 

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